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Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg

Titel: Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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hören - angesichts ihrer Feuergeschwindigkeit kein Wunder.
    Das Gigantschiff trug insgesamt 84 solcher Waffen, die in leichtgepanzerten Drehtürmen zwischen den Panzerkuppeln der schweren Schienenkanonen sowie an Bug und Heck aufgestellt waren und somit Schutz nach allen Seiten boten.
    Die Rotationskanonen vom Typ HF 21 M (das M stand für Marine) wurden in den Gustloff-Werken hergestellt. Wie die Bordgeschütze der Luftwaffe hatten sie acht elektrisch angetriebene rotierende Läufe, von denen stets nur einer schoß. Aber das genügte für eine Kadenzvon 38 000 Schuß pro Minute. Da die Marineversion kein Problem mit dem Gewicht der mitzuführenden Munition hatte, konnte sie das wesentlich durchschlagkräftigere Kaliber 3,8 Zentimeter verwenden. Zusammen mit der auf 4,20 Meter angewachsenen Rohrlänge brachte es das Geschütz so auf eine Kernschußreichweite von 6,2 Kilometer. Da in den gewaltigen Laderäumen der »Hindenburg« Platz ebenfalls kein Problem darstellte, war die Munitionsversorgung der Geschütze fast schon unbeschränkt garantiert, weshalb die Automatik sie bei Gefahr auf Dauerfeuer stellte, bis die Bedrohung ausgeschaltet war.
    Ausrichten und Zielen erfolgten ebenfalls vollautomatisch, gesteuert von einer in die Geschützkuppel integrierten FuMO-Anlage,die ihre Ausgangsinformationen von der großen FuMO-Einrichtung der »Hindenburg« erhielt, nach erstmaliger Zielerfassung aber selbständig arbeitete.
    Hohe Kadenz und schweres Kaliber machten die HF 21 M zur idealen Nahbereichsabwehrwaffe gegen schnelle Projektile aller Art. Dicht über der Wasseroberfläche rasten zahlreiche schwere Schiffsabwehrraketen heran, die von der FuMO erst erfaßt werden konnten, als sie über den Horizont gekommen waren. Zwischen Entdeckung und Einschlag blieb kaum mehr als eine Sekunde, doch die Automatik funktionierte wie ein Uhrwerk.
    Die letzte Rakete explodierte keine 100 Meter von der Bordwand entfernt, und ihre Splitter prasselten auf Deck. Glücklicherweise richteten sie keine Schäden an den vollgetankten und aufmunitionierten Flugzeugen an.
    Ein Waffenwart erlitt eine Schramme am Arm und wurde von seinem Feldwebel unter Deck ins Lazarett geschickt.
    Dann hörte man nur noch das Röhren der startenden Kampfflugzeuge. Weitere Angriffe erfolgten nicht.
    Noch nicht.
    *
    In der Kommandozentrale wurde die Lage einhellig beurteilt. »Wir wurden in eine Falle gelockt !« erklärte von Schirlitz und erntete keinen Widerspruch. »Wie müssen hier weg! Fahrt aufnehmen! Wir gehen auf volle Kraft !«
    »Was ist mit der Division >Theoderich    »So lange können wir nicht warten. Wir liegen hier wie auf dem Präsentierteller. Geben Sie mir Geyer !«
    »Sofort!« Brüne gab eine halblaute Anweisung an die Funkzentrale durch.
    Das Bild des Generalmajors erschien auf von Schirlitz' Schirm - und machte im nächsten Augenblick Störstreifen Platz.
    »Funkzentrale, was ist da los ?« brüllte der General. »Verbindung sofort wieder herstellen !«
    Doch erst einmal geschah - nichts. Mehr als 60 Sekunden vergingen, in denen sich der nach dem früheren Feldmarschall und Reichspräsidenten benannte Trägerkoloß unendlich langsam in Bewegung setzte. Trotz seiner gewaltigen Maschinenleistung und trotz seines schraubenlosen Magnetfeldantriebs, auf den das Schiff zur Jahrtausendwende umgerüstet worden war, dauerte es extrem lange, bis sich die gewaltige Masse aus Panzerstahl in Bewegung setzte.
    Endlich flammte das Bild des Divisionskommandeurs wieder auf. »General, die Funkverbindung zur >Hindenburg< wird ebenso nachhaltig wie effektiv gestört. Ich habe ein Halbkettenfahrzeug ins Wasser geschickt, das eine Magnetantenne absetzt. Unsere Magnetfeldverbindung können die Drecksäcke nicht stören !«
    »Geyer, was zum Henker ist da los bei Ihnen ?«
    »Wir liegen unter schwerem Beschuß, General. Unter diesen Umständen kommen wir hier nur unter ungeheuren Verlusten weg, wenn wir wie geplant vorgehen. Deshalb befürworte ich die Umstellung auf Ausweichplan B. Bringen Sie das Schiff in Sicherheit, von Schirlitz! Wir kommen hier schon weg !«
    »Sie können Ihre Lage besser beurteilen als ich, Geyer. Wenn Sie das so sehen, verfahren wir so. Absetzbewegung nach Plan B! Viel Glück, Kameraden!« Mit versteinerter Miene unterbrach von Schirlitz die Verbindung. Plan B war nur

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