Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
darauf, daß Manfred seine Gesichtsfolie tauschte und Heinrich eine anlegte, die ihn aussehen ließ wie einen Mann Ende 50.
Wittmann selbst legte nun schon zum zweitenmal an diesem Tag eine neue Folie an. Er wollte es nicht riskieren, seine falsche Identität überprüfen zu lassen.
Und so waren »die Helden vom Arnstädter Marktplatz« schon verschwunden, noch bevor die örtliche Presse überhaupt dazu aufrief, nach ihnen zu suchen.
*
Mike McBains Fußgelenke schmerzten zwar noch, doch der indische Sanitäter verstand sein Handwerk. Die Bandagen, die er ihm angelegt hatte, ermöglichten ihm, mit den Legionären zur Bresche in der massiven Festungsmauer vorzudringen.
Die Heinkels seines Geschwaders flogen nur noch vereinzelte Angriffe gegen abseits liegende Widerstandsnester.
Mike keuchte in der kalten dünnen Luft und sah hinauf zu den Sternen, die hier viel näher erschienen als auf Meereshöhe. Jetzt zuckten die Blitze, die seine und andere Maschinen zum Absturz gebracht hatten, nicht mehr vom Himmel herab, sondern weit oben hin und her.
Was war da los? Der Pilot wußte es nicht.
Er mußte erkennen, daß die Inder wesentlich besser an die extrem dünne Höhenluft angepaßt waren als er selbst. Vermutlich waren sie von ihrem mit 3000 Meter schon sehr hoch liegenden Stützpunkt regelmäßig zu Übungen in die umgebenden Berge des Himalaja aufgebrochen, um sich an die dünne Luft in dieser extremen Höhe zu gewöhnen.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht und vor Anstrengung keuchend humpelte Mike am schwer beschädigten, flugunfähigen SZ 59 »Günter Frenzel« vorbei in den Hof der Festung.
Bei der Kletterei über die eingestürzte Mauer unterstützten ihn zwei Legionäre. Hoch oben am dunklen Himmel blitzte es nun nicht mehr. Generalmajor Geyer stand mitten auf dem Hof der Festung, umgeben von einer Eliteabteilung der Thule-Truppen. Die Soldaten der Indischen Legion hatten längst die Peripherie gesichert und alle Eingänge ins Innere der Festung unter ihre Kontrolle gebracht.
Zwar fiel noch ab und zu ein Schuß, doch meist weit entfernt an den äußeren Verteidigungstellungen der Festung in den Bergflanken ringsum.
Geyer blicke erfreut auf, als Mike in den Hof humpelte: »Hauptmann McBain! Ich freue mich, Sie halbwegs gesund zu sehen! Sie humpeln! Haben Sie sich verletzt ?«
»Nur die Fußgelenke verstaucht, General! Eigentlich gar nichts. ich wäre Ihnen allerdings verbunden, wenn Sie mich für die nächsten Tage vom Hackenzusammenschlagen beim Salutieren entbinden würden !«
»Freut mich, daß Sie Ihren typisch amerikanischen Humor nicht verloren haben! Sie hatten verdammtes Glück! Drei Piloten Ihres Geschwaders sind gefallen, fünf Maschinen wurden abgeschossen !«
»Von den AIn, habe ich recht ?«
»So siehst es aus! Offenbar hat unsere Aktion die Schleimer wirklich überrascht, so daß sie sich nicht mehr anders zu helfen wußten, als eine Flugscheibe zum Einsatz zu bringen. Die reichte natürlich nicht aus, um unseren Angriff zu unterbinden, aber sie haben ja selbst erlebt, daß sie uns böse zusetzen konnte. Also haben wir unsere eigenen Flugscheiben herangeführt. Denen ist es tatsächlich gelungen, die Maschine der AIn abzuschießen - aber um einen hohen Preis. Wir haben zwei unserer eigenen Flugscheiben verloren .«
Mike verstand. »Das also war das Blitzlichtgewitter am Himmel! Eine Laser - Verzeihung, eine BüLi-Schlacht der Flugscheiben hoch oben im All!«
»So ist es, Hauptmann !« Geyer nickte. »Und jetzt müssen wir diese Festung so schnell wie möglich erkunden, vor allem ihre Untergeschosse .« Er deutete auf eine Gruppe von Zivilisten, die reichlich nervös inmitten der Elitesoldaten stand.
Fast jeder der Männer hatte einen mehr oder weniger großen Metallkoffer mit wissenschaftlichen Instrumenten dabei. Immer wieder sahen sie sich mißtrauisch um.
Geyer deutete auf die Gruppe: »Das sind Dr. Krummeck und seine Kollegen vom Biologischen Institut der Germanischen Technischen Hochschule Neu-Berlin. Lauter Experten für Gewebekunde und AIn-Implantate. soweit man bei dem wenigen, was wir über die Dinger wissen, schon von Expertentum reden kann.
Wir wollen die Anlage zur Implantatherstellung im Keller dieses Komplexes nicht nur zerstören, sondern nach Möglichkeit vorher noch erforschen. Leider werden die nach unten führenden Gänge noch heftig verteidigt, und da wir sie nicht bombardieren können, ohne sie zu verschütten, läuft uns langsam die Zeit davon !«
»Warum diese
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