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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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entgegen, leuchte uns durchs Finstertal
    (Von Thronstahl)
    9. Ein deutsches Geheimnis
    Als Leutnant Romesch Singh die Explosion der Handgranate hörte, wußte er, daß der Hauptmann auf den Feind gestoßen war. Doch weshalb meldete er sich nicht über Funk? Der Leutnant gab fünf Männern den Befehl, ihm mit größter Vorsicht zu folgen. Als er und seine Begleiter auf dem nächsten Treppenabsatz zusammenbrachen, war es fast schon zu spät für die Kompanie: »Gasmasken aufsetzen !« brüllte Stabsfeldwebel Gopal -und bezahlte die Tat mit dem Leben, weil er für den Schrei tief einatmete und so ebenfalls das unsichtbare Giftgas, das ihnen von unten entgegenkam, in seine Lungen sog. Die Sikh-Kompanie verlor fast 30 Prozent ihrer Männer, bevor die Gasmasken saßen. Entsprechend groß war die Wut der Soldaten. Von jedem Treppensatz wurden Handgranaten nach unten geworfen, bevor man weiterstürmte, und bald fand man die ersten zerfetzten Leichen. Es waren Männer aus aller Herren Länder, teilweise in Zivil, teilweise in Phantasieuniformen, aber alle bis an die Zähne bewaffnet und mit Gasmasken geschützt.
    In 70 Meter Tiefe stieß man neben Leichen auf geöffnete Gaskanister und ein großes Gebläse, das die fast unsichtbaren Schwaden ins Treppenhaus hinaufdrückte. Die Legionäre verschlossen die Kanister, ließen das Gebläse aber weiterarbeiten, um das Giftgas aus dem Treppenhaus zu befördern.
    Da ihnen mittlerweile die Handgranaten ausgingen, wurde von oben Nachschub gebracht. Kompromißlos kämpften sie sich bis in fast 100 Meter Tiefe unter dem Burghof vor. Gegner, die nur verletzt waren, wurden gnadenlos getötet. Zu diesem Zweck kamen die langen Dolche der Sikhs zum Einsatz.
    Dann standen sie vor einer mächtigen Panzertür, an der es nicht mehr weiterging. Im Treppenhaus lebte niemand mehr, der nicht einen Turban der Sikhs trug.
    *
    Generalmajor Geyer war über Funk auf dem laufenden gehalten worden, und so hatte auch Mike McBain mitbekommen, was sich in dem Treppenhaus abspielte.
    »Söldner !« sagte Geyer mit aller Verachtung, derer er fähig war. »Für Geld würden die ihre eigenen Großmütter verkaufen !«
    »Die meisten von denen kann man wohl kaum für ihre Handlungen verantwortlich machen«, beschwichtigte Mike.
    »Wieso nicht ?« ätzte Geyer. »Ach, Sie meinen, wegen der Hirnimplantate? Na ja, Sie hatten wohl noch nie mit Söldnern zu tun, Hauptmann. Von denen trägt kein einziger ein Implantat, auch nicht die Nichtarier der Truppe. Implantatträger können unter Umständen nicht schnell und entschlossen genug reagieren. Das wissen die AIn und ihre Lakaien, und deswegen sind die Söldner - auch die nichtarischen! - in ihren Gedanken vollkommen frei, bestens trainiert und entsprechend gefährlich. Sie kämpfen bis zum Tode, da sie von uns keine Gnade erwarten dürfen .«
    Aus allen drei Treppenhäusern kam die Meldung, daß sie gesichert, vom Feind gesäubert waren und die Sikhs vor einem Panzertor standen. Amardieps Kompanie hatte die meisten Verluste erlitten, da sie die anderen rechtzeitig genug vor dem Giftgaseinsatz gewarnt hatte.
    »Die Tore sind alle etwa gleich tief unter dem Hof«, erklärte Geyer. »Wir werden sie gleichzeitig sprengen, um etwaige Feinde dahinter zu verwirren. Sie bleiben hier oben am Funkgerät, Hauptmann McBain. Mit ihren Füßen können sie keine hundert Meter Treppe bewältigen .«
    »Gibt es denn keinen Aufzug ?«
    »Doch, aber der ist aller Wahrscheinlichkeit nach vermint. Und wir haben nicht genug Zeit, um ihn zu sichern. Also, Hauptmann, Sie haben Ihren Befehl. Halten Sie sich daran !«
    Innerlich fluchend sah Mike, wie Geyer inmitten seiner Soldaten und der Wissenschaftler zum nächstgelegenen Treppenhaus eilte. Im Laufen setzten die Männer ihre Gasmasken auf. Vorsicht war die Mutter der größten Siege.
    General Nehru schickte weitere Soldaten nach unten, doch die meisten Legionäre durchkämmten die oberirdischen Gebäude und Ruinen der Festung. Immer wieder waren vereinzelte Schüsse zu hören, und immer wieder trieben Inder entwaffnete Gegner in den Hof, wo sie von weiteren Soldaten bewacht wurden. Viele der Söldner waren verletzt und wurden von indischen Sanitätern versorgt.
    Seit Geyer im Treppenhaus verschwunden war, hatte sich der große Zeiger auf Mikes Armbanduhr etwa um 20 Minuten weiterbewegt. Der Amerikaner saß etwas abseits auf dem Hof und massierte seine schmerzenden Fußgelenke. Da er nicht wirklich eine Hilfe war, hatte er sich abseits des

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