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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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nicht nur des riesigen Flugzeugträgers, sondern auch der gesamten ihm unterstellten atlantischen Kriegsflotte Thules, ging 300 Kilometer vor New York auf Parallelkurs zum Festland, denn da sein Schiff 83 Meter Tiefgang hatte, konnte er nicht mehr viel näher an die Küste heranfahren. Aber das war auch nicht nötig.
    Begleitet wurde die »Hindenburg« von einer Kampfgruppe aus sechs Schlachtschiffen der K-Klasse, zwölf Kreuzern, zahlreichen Zerstörern und einer U-Jagdgruppe. Hoch über der Flotte kreiste eine Arado Ar 666 P/FuMO und sorgte für die notwendige Luftraumüberwachung. Aber noch war alles ruhig.
    Trotzdem gab von Schirlitz Befehl, daß immer mindestens 80 Jäger des Typs Me 1090 in der Luft zu sein hatten, um einen möglichen feindlichen Luftangriff schon im Vorfeld abzuweisen.
    Da die Einsatzreichweite der kleinen, aber höchst kampfkräftigen Maschinen mit 590 Kilometer eher gering war, herrschte ein laufendes Kommen und Gehen auf der rechten der beiden Landebahnen. Wegen der hohen Geschwindigkeit, mit der die »Hindenburg« durchs Wasser pflügte, kamen die landenden Jäger schon nach kurzem Ausrollen zum Stehen und steuerten dann direkt die vordere Rampe an, über die sie unter das Panzerdeck gelangten. Hier, unter der Sicherheit von 3,72 Meter bestem Panzerstahl aus Thules Hochöfen, konnten sie in Ruhe aufgetankt und zur hinteren Rampe befördert werden, über die sie wieder aufs Flugdeck gelangten, um zu einem neuen Patrouillenflug zu starten.
    Die Fenster der im Bug unterhalb des Flugdecks angeordneten Kommandobrücke waren noch nicht verschlossen, denn weit und breit war kein Feind in Sicht. Hauptmann Brüne, von Schirlitz' Adjutant, machte ihn auf einen Funkruf aufmerksam. »General, der Thulemarschall für Sie!«
    Der Kommandant trat an das nächste Funkgerät und meldete: »Zu Ihren Diensten, Marschall! Wir sind kampfbereit und warten nur noch auf Ihr Zeichen !«
    »Das Zeichen werden Ihnen schon die Yankees geben, General. Es bleiben jetzt noch exakt sechs Stunden bis zum Ablauf des Ultimatums an die Südstaatler. Sobald unser Gespräch beendet ist, rufe ich die Präsidentin an. Ich gehe davon aus, daß die Amis unmittelbar danach die Kampfhandlungen beginnen werden, also seien Sie auf der Hut. Aber warten sie mit der Operation Gomorrha bis exakt X minus vier Stunden - es sei denn, Sie bekommen bis dahin einen gegenteiligen Befehl. Doch ich fürchte, dazu wird es nicht kommen! Viel Glück... und vor allem viel Erfolg, General! Die Völker von Thule und der CSA zählen auf Sie !«
    »Ich bin mir dessen bewußt, Marschall. Und ich werde Sie nicht enttäuschen !«
    *
    Die amerikanische Präsidentin schlief gerne lang, auch in Zeiten der Krise. Sie ging auf die 60 zu und fand, daß sie viel Schlaf brauchte, um das Wenige an Schönheit, das ihr in die Wiege gelegt worden war, wenigstens noch halbwegs zu erhalten. Sie war der festen Überzeugung, daß jetzt wirklich langsam die Zeit gekommen war, um sie mit dem Verjüngungsserum zu behandeln. Doch die Mächtigen im Hintergrund, die sie ins Weiße Haus gebracht hatten, verweigerten ihr die Behandlung mit dem Hinweis auf den schweren Schlag, den die Thule-Truppen dem Programm am Hindukusch versetzt hatten - und den zu verhindern sie nicht in der Lage gewesen war.
    Sie hatten ihr allerdings versichert, daß sie ganz oben auf der Liste der zu Behandelnden stand, sobald wieder ausreichend Serum verfügbar war. Sie vertraute darauf, daß die Mächtigen ihr Wort hielten. Etwas anderes blieb ihr sowieso nicht übrig.
    Bis es endlich soweit war, mußte sie sich eben mit viel Schlaf behelfen, um wenigstens ein halbwegs frisches Aussehen zu behalten.
    Daher war sie mehr als nur ungehalten, als sie an diesem Morgen schon kurz nach sechs Uhr geweckt wurde.
    Es war ihr Stabschef Harlan Gilmore, der einfach die Tür zu ihrem Schlafzimmer öffnete und dabei nur der Form halber anklopfte.
    Er wußte, daß die Präsidentin allein schlief, denn ihr Mann war vor einigen Tagen zu einer »Vortragsreise« in den Süden aufgebrochen. Es war ein offenes Geheimnis, daß es ihm bei diesen Reisen vor allem um Begegnungen mit möglichst vielen möglichst jungen Frauen ging. Durch den so überraschend ausgebrochenen Aufstand des Südens saß er momentan in Richmond fest. Nur deshalb hatte die Präsidentin die Stadt für die nächste Zündung ausgesucht.
    Ursprünglich hatte sie sogar Richmond als erstes vernichten wollen, und Harlan Gilmore hatte mit Engelszungen auf sie

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