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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Inspektion abliefern !«
    Farres zögerte einen Augenblick lang, aber dann nickte er. »Also gut, Stabsfeldwebel, so wird es gemacht. Doch das müssen Sie nicht auf Ihre Kappe nehmen. Ich habe draußen eine Materialtransportübung angeordnet, und der Schlitten mit der Brillenkiste ist von einer der zahlreichen Lawinen verschüttet worden, mit denen wir es angesichts der hohen Temperaturen momentan laufend zu tun haben. Wenn wir die anderen Einrichtungen zurückbekommen, wird es uns gelingen, die Ladung auszubuddeln, so daß sie dann auf dem Rückweg mitgenommen werden kann zur Inspektion. Schreiben Sie einen entsprechenden Bericht, den ich dann unterzeichne. Noch Fragen?«
    Lohberger schüttelte erst stumm den Kopf und grinste dann leise in sich hinein, als Farres den Raum verließ. Der Oberleutnant war ein Karrieretyp, das stand fest. Aber er war auch vernünftig - und vor allem war er kein Feigling, der sich hinter Untergebenen versteckte.
    Solange die Thule-Truppen über solche Männer verfügten, bestand Hoffnung für das Reich.
    Allerdings wußte auch Lohberger nicht, daß bald schon niemand mehr über Farres verfügen konnte.
    *
    Am Samstagmorgen trafen sich Magnus Wittmann, Manfred Behrens und Mike McBain im Hauptbahnhof von Neu-Berlin. Von hier fuhren die ultraschnellen Magnetbahnzüge sternförmig hinaus ins ganze Reich Thule.
    Ein Durchgangszug hätte den äußeren Rand der Höhlenwelt nach knapp einer Stunde erreicht.
    Aber auf halber Strecke legten selbst die schnellsten Züge einen Halt ein, denn dort gab es, egal in welche Richtung man auch fuhr, einen Verbindungsbahnhof.
    Das Höhlenreich durchmaß etwa 1000 Kilometer, und NeuBerlin war ziemlich genau in der Mitte errichtet worden. Die von hier nach allen Seiten sternförmig wegführenden Magnet-bahntrassen erinnerten an die Speichen eines altertümlichen Wagenrades. Um Thule möglichst umfassend zu erschließen, war auf halber Strecke zwischen Neu-Berlin und der Außenwand eine ringförmige Verbindungsbahn angelegt worden, so daß man nicht jedesmal über die Hauptstadt fahren mußte, wenn man mit der Bahn in eine benachbarte Stadt wollte, die an einer der anderen »Speichenstrecken« lag.
    Die zweite, äußere Ringbahn verband die jeweiligen Endstationen der von Neu-Berlin herausführenden Strecken.
    Den Hauptbahnhof betrat man durch ein hohes, mit Säulen geschmücktes Portal. Hoch über der großen Halle mit ihren zahlreichen Geschäften, Gaststätten und Restaurants befand sich eine lichtdurchflutete Fensterfront, deren stählerne Rahmen man in der hereinströmenden Helligkeit kaum erkennen konnte.
    Diese derart geschickt verborgene Stahlkonstruktion trug die hohe Kuppelhalle des Bahnhofs, die dem Raum etwas Kathedralenhaftes verlieh. Ein Besuch hier war immer wieder ergreifend, vermittelte er doch eine eindrucksvolle Botschaft von der
    Schöpferkraft des deutschen Volkes, wenn es nicht durch Diktatoren oder sonstige Politiker, die stets vorgaben, immer nur das Beste des Volkes zu wollen - und doch stets nur an ihre eigenen Interessen dachten -, gebremst wurde.
    Die Bahnsteige waren auf einer sternförmigen Plattform in gut 15 Metern Höhe untergebracht, zu der zahlreiche Rolltreppen hinaufführten. Da die Magnetbahnzüge völlig abgasfrei und beinahe lautlos fuhren, hatte man die Bahnsteigebene in die Halle integrieren können, ohne sie baulich zu trennen.
    Wer im Bahnhof nur flanieren wollte, bekam von den Zügen nur dann etwas mit, wenn eine Lautsprecherdurchsage auf sie hinwies.
    Magnus, Mike und Manfred wollten ins rund 200 Kilometer entfernte Rommelburg. Die Fahrt würde dank zwei weiteren Zwischenhalten gut 35 Minuten dauern. Ein Durchgangszug hätte kaum mehr als 20 Minuten für die Strecke gebraucht, aber Rommelburg war zu klein, um von Durchgangszügen angefahren zu werden.
    Die drei Freunde nahmen die neben der Rolltreppe nach oben führenden Stufen zum Bahnsteig 23, und nur Manfred schnaufte ein ganz klein wenig, als sie oben ankamen. Ihr Zug lief gerade in den Bahnhof ein. Er hielt mit leisem Summen am Bahnsteig, die Männer stiegen ein und betraten das Abteil, das sie reserviert hatten.
    In den Magnetbahnen Thules gab es keine Klassen. Es war der erklärte Wille des OKT, daß alle Bürger erster Klasse leben - und eben auch reisen - sollten. Nur wenn sich Schulklassen für eine Ausflugsfahrt anmeldeten, wurde ein Großraumwagen in die Magnetbahnzüge gekoppelt, damit die Lehrer ihre Schutzbefohlenen besser im Auge behalten und die

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