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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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bellte: »Den Stab von Feldmarschall Speidel, aber zackig !«
    Am anderen Ende der Leitung knackte es, dann stand die Verbindung: »Vierte Panzerdivision, Major Müller am Apparat .«
    »Hier Stabsfeldwebel Lohberger vom Befestigungswerk 108 West 60/60. Ich habe eine dringende Meldung zu machen, Herr Major. Ich war gerade im Ausguck und habe eine amerikanische >Global Hawk< am Himmel gesehen !«
    »Was sind Sie denn für einer, Lohberger? Sie können in stockfinsterer Nacht eine Drohne sehen, die in 20 Kilometer Höhe unterwegs ist ?«
    »Kommen Sie mir bloß nicht auf die Tour, Sie Etappenhengst !« Wenn der Unteroffizier einmal in Fahrt war, kannte er weder Verwandte noch Vorgesetzte. »Wenn Sie nicht in Ihrer schönen warmen Höhle säßen, dann wüßten Sie, daß wir die stärksten Polarlichter seit Menschengedenken haben. Vermutlich muß die Drohne deswegen tiefer fliegen - oder die Amis glauben, daß man sie in all dem Leuchten am Himmel sowieso nicht entdeckt.
    Aber ich habe das Ding gesehen, und wenn Sie nicht umgehend entsprechende Maßnahmen einleiten, mache ich Ihnen die Hölle heiß! Und darauf können Sie einen lassen, Herr Major !«
    »Jetzt regen Sie sich wieder ab, Mann! Ich werde Ihre Meldung an die Aufklärung weiterleiten. Die sollen alles ganz genau überprüfen !«
    »Und sagen Sie der vierten Division, daß sie sich nach allen Regeln der Kunst tarnen soll !«
    »Wie? Wieso.? Ach ja. alles klar , das ist ein guter Vorschlag, Stabsfeldwebel! Ich werde ihn weiterleiten !«
    *
    Während Magnus Wittmann, Manfred Behrens und Mike McBain im Hauptbahnhof den Zug nach Rommelburg bestiegen, erledigte Thulemarschall Bernhard Bittrich in seinem Dienstraum den Papierkram, der im Laufe der Woche angefallen war. Er liebte diese ruhigen Stunden am Samstagmorgen, in denen er mehr Akten erledigt bekam als sonst im Verlauf der ganzen Woche.
    Er hatte gerade einen Vorgang abgeschlossen und trat ans Fenster, um dort im Stehen eine Tasse Kaffee zu schlürfen. Sein Blick fiel auf die Uhr. Es war kurz vor zehn. Wollte jetzt nicht dieser junge Wissenschaftler namens Busch ins OKT kommen?
    Hauptmann Nagel hatte Anweisung, das Auftauchen des Mannes zu melden. Aber noch hatte das Telefon nicht geklingelt.
    Bittrichs Stirn bewölkte sich. Wenn er eines nicht ausstehen konnte, dann war das Unpünktlichkeit. Von seinem Fenster im fünften Stock hatte er einen hervorragenden Überblick über die Pleiss-Allee, an der das Gebäude des OKT lag. An der Einmündung der Martin-Gürz-Straße, die sich unten unmittelbar gegenüber seinem Fenster befand, lief ein Mann über die Straße.
    Es war reiner Zufall, daß der Marschall hinschaute, denn man hörte kein Hupen, kein Reifenquietschen. Ein Elektrowagen erfaßte den Fußgänger, der die Allee überqueren wollte, mit voller Wucht und schleuderte ihn hoch in die Luft. Der Mann stürzte auf die Straße und blieb in völlig verdrehter Haltung reglos liegen. Der Elektrowagen aber flitzte davon, ohne sein Tempo auch nur zu verringern, und war bald verschwunden.
    Von hier oben aus dem fünften Stock war es unmöglich gewesen, das Nummernschild zu entziffern. »Denkena!«
    Der Marschall hatte so laut gebrüllt, daß es keine Sekunde dauerte, bis die Ordonnanz den Kopf durch die Tür steckte.
    »Ja.?«
    »Unten vor dem Haupteingang hat es einen Unfall mit Fahrerflucht gegeben. Rufen Sie den Notarzt, und dann gehen Sie hinunter und sehen nach, ob Sie dem armen Kerl helfen können !«
    »Zu Befehl!« Im nächsten Augenblick war Denkena verschwunden. Er würde nie ein guter Führungsoffizier werden, aber wenn man ihm sagte, was er zu tun hatte, konnte man sich hundertprozentig auf ihn verlassen. Bittrich hatte ihn auch deswegen nach unten geschickt, weil der Fahnenjunker eine erstklassige Ausbildung als Sanitäter genossen hatte - das war eine der Voraussetzungen, um Ordonnanz beim höchsten Offizier Thules werden zu dürfen.
    Bittrich riß sich von der Szene unten auf der Straße los und ging zu seinem Schreibtisch zurück. Er war sich sicher, daß man den Fahrerflüchtigen rasch finden würde. Ihn erwartete eine strenge Bestrafung - im Reich Thule diente das zivile Strafrecht vor allem dem Opferschutz.
    Wer ein Verbrechen beging, mußte mit harten Repressionen rechnen. Den Gedanken an »Resozialisierung« oder gar »Erziehung« durch die Justiz empfand man in Thule als absurd. Das Strafrecht diente zur Bestrafung und nahm diesen staatlichen Auftrag sehr ernst.
    Die nächste der Akten, die auf

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