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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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bestand, weshalb die Maschine kein wirklich schneller Hubschrauber war. Doch sobald sie sich einmal im Vorwärtsflug befand, wurde der Rotorkopf ausgekuppelt, und die Focke Achgelis verwandelte sich in einen Autogiro. 40 Da nun beide Trieb -werke ihren Schub komplett für den Vortrieb einsetzen konnten, beschleunigte die Maschine in diesem Flugzustand sehr zügig.
    Allerdings setzte auch das Autogiro-Prinzip der möglichen Höchstgeschwindigkeit enge Grenzen.
    Daher wurden ab einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern in der Stunde die Rotorblätter automatisch abgebremst und über eine komplizierte Mechanik nach hinten weggeklappt. So entstand aus fünf Drehflügeln eine einzige Delta-Tragfläche, die der Maschine Geschwindigkeiten knapp unter Mach 1 41 erlaubte. Diese Konstruktion war einzigartig in der Welt.
    Die FA 483 mit der Testpilotin am Steuer kam in Sicht. Die wilde Hilde zog die Maschine steil hoch, um sie abzubremsen. Als die fast zum Stillstand gekommen war, entfaltete sie die Rotorblätter: Aus dem Delta- wurde einmal mehr ein Drehflügler.
    Das Gerät sackte ab, bis der Rotor wieder angetrieben wurde. Krimhild Unger kam tiefer und suchte nach einem Landeplatz, den sie mit einer Wiese hinter Martinas Haus auch rasch entdeckte.
    Während sie den Endanflug durchführte, konnte Magnus beobachten, wie die Düse im »Blasheck« der Maschine zur Seite schwenkte. Ihr Schub ersetzte den sonst bei Hubschraubern unerläßlichen kleinen Heckrotor für Drehmomentausgleich und Seitensteuerung.
    Das Fahrwerk der Maschine fuhr aus, und sie setzte butterweich auf der Wiese aus. Das Heulen der TL-Geräte wurde leiser, die seitliche Einstiegstür der Focke-Achgelis öffnete sich, eine kleine Leiter klappte heraus - und dann betrat sie leibhaftig den Boden von Rommelburg: Krimhild Unger, die berühmte wilde Hilde!
    Sie war eine immer noch sehr attraktive Frau, schlank, mittelgroß, mit einem offenen Gesicht, die hohe gerade Stirn umrahmt von einer brünetten Pagenkopffrisur. Wäre sie beim Film gelandet, hätte sie nie die große Diva geben können, wohl aber die burschikose Abenteurerin, der selbst die Herzen der härtesten Helden im Sturm zugeflogen wären.
    Ihre Stimme klang in einem warmen Alt. »Magnus Wittmann, nehme ich an ?« sagte sie und kam auf den Hauptmann zu. »Ich habe Ihr Bild schon in den >Thule-Nachrichten< gesehen. Der Bärwolf hat Sie informiert ?«
    »Soeben! Sie bringen mich nach Neu-Berlin ?«
    »Nein, Hauptmann! Die Zeit drängt. Wir fliegen sofort zur Bärenhöhle !«
    »Darf ich Ihnen etwas anbieten? Einen Kaffee? Ein Stück Kuchen?« In Martina kam die Gastgeberin durch, die wußte, was sich gehört.
    Aber Hilde mußte ablehnen. »Ein andermal gern, doch jetzt drängt die Zeit. Wenn der alte Bärwolf etwas derart dringend macht, dann ist es das auch. Also guten Abend miteinander!« Schon drehte sie sich um und kletterte wieder in ihre Maschine.
    Magnus blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Als er sich in der Tür noch einmal umdrehte, um zu winken, liefen die Triebwerke schon wieder an, und der Rotor begann sich zu drehen.
    Magnus hatte den Einstieg noch nicht ganz verriegelt, da war die Focke Achgelis schon wieder in der Luft.
    *
    Wittmann wollte sich in einen der bequemen Sessel im Passagierraum setzen, aber Krimhild Unger rief ihn zu sich nach vorne in die Führerkanzel.
    Sie deutete auf den links neben dem ihren befindlichen freien Sitz, und Magnus nahm Platz.
    Er wollte nach dem Sicherheitsgurt greifen, aber Hilde lachte. »In Thule brauchen Sie keinen Gurt, Hauptmann. Turbulenzen gibt es hier in der Höhle nicht, und falls ich die Kiste aus Versehen gegen einen der Pfeiler ramme, hilft ihnen der Gurt auch nicht mehr. Ohne sind Sie besser dran: Wer schneller stirbt, muß weniger leiden .« Die Frau hatte einen verdammt groben Sinn für Humor.
    »Setzen Sie die Kopfhörer auf«, forderte sie. »Ich habe den Bärwolf auf verschlüsselter Leitung für Sie !«
    Magnus tat, wie ihm geheißen. Am Kopfhörer befand sich ein kleines Mikrofon, so daß er nicht nur zuhören, sondern auch sprechen konnte.
    Mit wenigen Worten informierte ihn Marschall Bittrich über die Ereignisse seit gestern vormittag. Als erfahrenem Geheimdienstmann war Magnus sofort klar, daß die Affäre von allergrößter Bedeutung sein konnte.
    »Die Geheimen Feldjäger hatten mit einem solchen Fall bisher nur in der Theorie zu tun, so etwas wie Verschwörungen hat es im Reich Thule seit seiner Gründung noch nicht

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