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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Neu-Berlin, in dem sie nur wenige Straßen voneinander entfernt geboren worden waren, den gleichen Briefträger gegeben hätte.
    Magnus Wittmann waren solche Dinge egal. Er verstand sich auf Anhieb mit Schmidt und Schmitt, denn sie kehrten ihm gegenüber nicht den Vorgesetzten heraus, sondern den Kollegen.
    Oberst von Klenk gab das Kommando der Flugscheibe an einen Leutnant ab und erklärte seinen Passagieren den bevorstehenden Flug: »Der schnellste Weg nach Thule Nord würde durch den Weltraum führen, aber wegen der starken elektromagnetischen Störungen haben wir momentan keine Möglichkeit zur Aufklärung des planetennahen Weltalls. Es ist gut möglich, daß da oben Flugscheiben der AIn auf uns lauern - und im Weltall sind wir denen leider immer noch unterlegen, vor allem was die Zahl der Maschinen angeht.
    Solange wir jedoch in der Atmosphäre bleiben, sieht das anders aus, denn die AIn haben seltsamerweise nur Bündellichtwerfer, aber keine Projektilgeschütze. Mit unserer Gustloff HF 21 Mm 42 sind wir ihnen innerhalb der Lufthülle, die die Wirkung von Bündellichtwerfern deutlich dämpft, an Feuerkraft klar überlegen, wenn auch nicht an Beweglichkeit.
    Also gehen wir nicht höher als 30 Kilometer. Ich nehme den etwas längeren Kurs über den Südpol, damit ich unser Ziel über den Pazifik anfliegen kann. Die USA sind immer noch recht stark, und die AIn und ihre Lakaien werden alles daransetzen, sie möglichst rasch wieder aufzurüsten. Also nehme ich lieber keinen Kurs, der direkt über ihr Gebiet führt.
    Unser Flug wird auf diese Weise rund zwei Stunden dauern. Also entspannen Sie sich, meine Herren, und genießen Sie die Aussicht !«
    Die war in der Tat phantastisch, wenn man in der Kommandokuppel der Flugscheibe bleiben durfte so wie Magnus und seine beiden Begleiter. Obwohl die I 24 schon der aktuellen siebten Baureihe angehörte, waren Flugscheiben noch immer hochexperimentelle Geräte.
    Die Besatzung der Haunebu VII bestand aus fünfzehn Soldaten, davon drei Offiziere und vier Unteroffiziere. Notfalls konnten noch 50 vollausgerüstete Infanteristen mitgenommen werden, Tragkraft war für Flugscheiben kein Problem. Wohl aber Platz, denn zumindest die deutschen Modelle bestanden trotz ihres Durchmessers von 42 und einer Maximalhöhe von 16 Metern im Inneren hauptsächlich aus Maschinenräumen. Passagiere mußten also in den wenigen Gängen untergebracht werden, die es hier gab.
    Insofern war es ein Privileg, daß sich die drei Gäste dieses Fluges in der Kommandokuppel aufhalten durften.
    Einer der Unteroffiziere in der Kuppel stellte routinemäßig einige Messungen an. Schließlich wandte er sich mit Besorgnis in der Miene an seinen Obersten und meldete, daß sich der Bereich erhöhter Temperatur nur über einen rund 1000 Kilometer breiten Streifen von der Kronprinzessin-Martha-Küste rund 1200 Kilometer tief ins Festland hineinzog. Nur vor und über dem Reich Thule war es wärmer, in der übrigen Antarktis nicht.
    Von Klenk befahl, das beunruhigende Meßergebnis nach Thule durchzufunken, doch die ungeheuer starken Polarlichter verhinderten das Zustandekommen einer Verbindung.
    *
    Der weitere Flug verlief ereignislos. Zwei Stunden später erreichte man den Nordpol. Hier herrschte Sommer, und somit gab es hier den Polartag, bei dem die Sonne 24 Stunden am Tag zu sehen war. Trotz der Helligkeit konnte man auch hier die Polarlichter sehen, die in der Ionosphäre tanzten. Sie waren zwar blaß und wegen des strahlenden Sonnenlichts nur zu entdecken, wenn man wußte, wohin man blicken und wonach man suchen mußte, aber die Magnetometer sprachen eine deutliche Sprache.
    Die auch »Aurora borealis« genannte Erscheinung war in einer bisher noch nie gemessenen Stärke aktiv.
    Oberst von Klenk brachte die Flugscheibe tiefer. Das Nordpolarmeer war mit einer geschlossenen Eisfläche bedeckt, die einen mehr als 4000 Meter tiefen Ozean verbarg. Jetzt im Sommer war das Eis allerdings recht dünn, wie sich bald zeigen sollte. Die einzigartige Maschine steuerte nicht exakt den geographischen Nordpol an, sondern einen rund 250 Kilometer davon entfernten Punkt. Hier befand sich der Harris-Rücken, ein gut 3000 Meter hohes Unterwassergebirge, das sich vom Norden Grönlands bis zur Neusibirischen Insel quer durch das Nordpolarmeer zog.
    Der Funkoffizier versuchte ein Signal abzugeben, bekam aber wegen der starken Störungen nicht das gewünschte Ergebnis.
    Von Klenk ging bis auf 100 Meter über das Eis hinab und ließ eine

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