Stahlfront 4: Verrat um Thule
jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Busch hatte Angst !«
»Offenbar zu Recht .« Magnus nickte nachdenklich. »Das erklärt auch seine letzten Worte: Er meinte nicht harp, sondern HAARP. Aber wieso wurde er deswegen umgebracht? Ich meine. wie kann eine Funkanlage in Alaska, und sei sie auch noch so gigantisch, Thule gefährlich werden ?«
»Das liegt doch auf der Hand, Hauptmann. Die ultrastarken Polarlichter zeigen, daß die Anlage wirkt. Unser Unterwasserkabel nach Thule wurde unterbrochen, Funkverbindung ist wegen der Störungen der Ionosphäre nicht mehr möglich. Wenn die Amis Thule Nord angreifen wollen, stehen wir praktisch allein. Deswegen ist die Anwesenheit ihrer Flugscheibe der reinste Segen. Sollten wir wirklich angegriffen werden, können Sie den reitenden Boten spielen und in wenigen Stunden Verstärkung holen .«
»Ich weiß nicht recht .« Irgend etwas paßte noch nicht ins Bild, das war Magnus klar. »Abgesehen davon, daß die Amerikaner vermutlich gar nichts wissen von Thule Nord, wäre ein Angriff in dieser Wassertiefe so gut wie undurchführbar für sie. Aber sagten Sie vorhin nicht, daß diese HAARP-Anlage auch das Wetter manipulieren kann, Doktor ?«
»Nun, das waren bisher reine Spekulationen, aber bei den mittlerweile eingesetzten gigantischen Energiemengen halte ich das für durchaus möglich !«
»Und wo genau auf der Erde können die das Wetter manipulieren? In Alaska, am Nordpol? Wo?«
»Die Wirkungsweise des Systems ist theoretisch unbegrenzt, Hauptmann. HAARP nutzt die Ionosphäre als elektrischen Leiter, und da die sich um die ganze Welt erstreckt, kann es auch überall wirksam werden. Sie sagen ja selbst, daß Sie unten am Südpol mit den gleichen Polarlichtern zu tun haben wie wir hier. verdammt! Ihr merkwürdiges Temperaturphänomen!«
»Sie sagen es, Doktor! Bei den Temperaturen, die um diese Zeit normalerweise in der Antarktis herrschen, würde eine Angriffsoperation schlicht und ergreifend einfrieren. Aber momentan haben wir Temperaturen fast um den Gefrierpunkt -also Hochsommer im tiefsten Winter! Das war es, worauf Busch uns hinweisen wollte und weshalb er sterben mußte. Die USA sind noch immer eine Hochburg der AIn-Lakaien, und ich fürchte, daß sie nach der verheerenden Niederlage gegen die Konföderierten jetzt einen letzten verzweifelten Versuch unternehmen, Thule auf direktem Wege anzugreifen! Ich muß sofort zurück !«
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13. Verteidigungsphase
Nur wenige Stunden hatte Lohberger geschlafen, als er unsanft aus seinen Träumen gerissen wurde. »Fräulein Susi«, der massive Geschützbunker mit der Ordnungszahl 108 West 60/60, wurde von mehreren Einschlägen erschüttert!
Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis der hochmotivierte Soldat seine Einsatzausrüstung angelegt hatte und aus seiner Unterkunft stürmte. Erneut gab es eine Erschütterung, und feinste Staubpartikel rieselten von der massiven Betondecke. Lohberger fluchte.
Er stürmte in die Gefechtszentrale, die im untersten Stockwerk des Bunkers angebracht war, ganz hinten im Berg. Leutnant Farres war schon anwesend, ebenfalls alle hier diensttuenden Soldaten bis auf einen.
»Was zum Teufel ist hier los ?« brüllte Lohberger.
»Angriff mit bunkerbrechenden Raketen! Die beiden Geschütze sind schon ausgefallen. Wir haben Verluste! Lassen Sie Waffen an alle noch kampffähigen Männer ausgeben, Stabsfeldwebel !«
Lohberger bestätigte und gab die entsprechenden Anordnungen über die Lautsprecheranlage von »Fräulein Susi«. Außerdem fügte er hinzu: »Und daß mir jeder von euch eine Nachtsichtbrille einsteckt, habt ihr mich verstanden? !«
Dann forderte er Aufklärung von seinem Kommandanten: »Wer greift uns an, Leutnant? Amerikaner?«
»Die Art der verwendeten Waffen deutet darauf hin. Außerdem war sich der Ausguck sicher, Flugzeuge vom Typ F/A 18 Hornet gesehen zu haben - das sind Amerikaner !«
»Und was hat er noch gesehen ?« Unsanft rüttelte Lohberger seinen Vorgesetzten an der Schulter, um ihm nicht jedes Wort einzeln aus dem Mund ziehen zu müssen. Offensichtlich stand Farres unter einem leichten Schock.
Doch der riß sich zusammen und sagte: »Der Ausguck meldete Explosionen auch an den anderen Bunkerstellungen, die in seinem Sichtbereich lagen - aber keine in dem Gebiet dazwischen. Es sieht so aus, als wüßten die Amis ganz genau, wo sich unsere Stellungen befinden !«
»Verrat! Wir haben Verräter in den eigenen Reihen, ganz oben im OKT! Ich habe es doch gleich
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