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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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auf sie warteten, nicht aussetzen zu müssen, war ihm deutlich anzusehen.
    Azimi deutete auf Sefa und vier weitere Gorger, befahl ihnen mit einem Winken, mitzukommen, und legte noch einmal den Finger an die Lippen, um den Hybriden klarzumachen, wie wichtig es war, leise zu sein. Er zog seine Pistole aus dem Holster und legte den Sicherungshebel um. Sefa und die anderen zogen ihre mächtigen Kampfmesser.
    Das Haus, das ihnen bisher Deckung geboten hatte, war eine große Scheune. Ais sie an deren Vorderseite kamen, fiel Azimis Blick auf das zweiflügelige hölzerne Tor. Es stand auf, und an seinen linken Flügel war eine tote Frau genagelt.
    Sie hing dort mit gespreizten Armen und Beinen wie an einem Andreaskreuz. Ihr Kopf war auf das Brustbein gefallen. Die massiven Nägel hatte man ihr durch Hände und Füße getrieben, von ihrer Bekleidung waren nur noch Fetzen übrig. Blutdurchmischte Spuren, die zäh an dem Tor nach unten gelaufen waren, ließen vermuten, daß man sie mehrfach vergewaltigt hatte - nach der Kreuzigung.
    Azimi hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger an. Die Frau, kaum älter als 25 Jahre, war tot. Ihr konnte niemand mehr helfen.
    Hinter dem Scheunentor lag eine weitere Leiche, ebenfalls weiblich, aber sehr viel älter, 80 Jahre oder mehr. Genau vermochte der Oberst das nicht zu beurteilen, denn ihre rechte Kopfhälfte fehlte.
    Wie das geschehen war, ließ sich auf den ersten Blick feststellen, denn der blutverschmierte Spaten, mit der man ihr den Schädel gespalten hatte, lag neben ihr am Boden. Teile ihres Gehirns hatten die Wand neben ihr besudelt.
    Auch die alte Frau war nackt, und auch die alte Frau war vergewaltigt worden. Ob das geschehen war, bevor oder nachdem man sie umgebracht hatte, ließ sich nicht feststellen, und es war dem Offizier auch egal.
    Mit energischen Gesten befahl er den Gorgern, die Leichen keinesfalls anzurühren.
    Er würde alles so belassen, wie er es hier vorgefunden hatte. Diese Ungeheuerlichkeit durfte nicht vor der Weltöffentlichkeit verborgen bleiben. Sollte er diesen Einsatz überleben, würde er dem OKT dringend empfehlen, das Massaker von Meimersdorf von einer oder auch mehreren internationalen Kommissionen untersuchen zu lassen.
    Dieses abscheuliche Verbrechen mußte von neutraler Seite dokumentiert werden - vom Roten Kreuz, von Amnesty International, von wem auch immer.
    Ein Schrei voller Qual und Schmerz riss Ali aus seinen düsteren Gedanken.
    Der Laut war so tierisch in seiner Kreatürlichkeit, so unmenschlich, daß der Soldat nicht sagen konnte, ob da ein Mann schrie, eine Frau oder ein Kind.
    Der Schrei kam aus dem gegenüber der Scheune gelegenen Wohnhaus, und der Oberst gab seinen Gorgern ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Die Knöchel seiner Hand, die den Kolben seiner Dienstpistole des Typs DWM 10/06 umklammerte, waren weiß.
    Die Angehörigen des fünften Bataillons der fünften Brigade der zehnten Mountain Division hatten nicht einmal ansatzweise eine militärische Ausbildung genossen. Schließlich hatten sie ja auch niemals militärisch eingesetzt werden sollen.
    Der einzige Zweck dieser Verbrecherbande in Uniform war das Verbreiten von Angst, Schrecken und Abscheulichkeiten.
    Ein Mörder, ein Vergewaltiger oder ein Kinderschänder wurde nicht dadurch zum Soldaten, daß man ihn in eine Uniform steckte und ihm ein Gewehr in die Hand drückte.
    Zwar wußten die meisten Angehörigen des Strafbataillons sehr wohl mit Waffen umzugehen, die meisten von Ihnen hatten schon mehr als einen Menschen erschossen und dabei auch gern vollautomatische Militärwaffen eingesetzt.
    Doch auch die Tatsache, daß ein Mann mit Waffen umzugehen wußte, machte ihn noch lange nicht zum Soldaten. Ein guter Soldat war ein intelligenter Handwerker des Krieges. In Zeiten von rechnergesteuerten Präzisionswaffen, Schienenkanonen und Flugscheiben waren marodierende Landsknechtshorden vom alten Schlag hoffnungslos überfordert.
    Und gegen diesen Auswurf des Menschengeschlechts, den abgrundtief sadistische Offiziere in die Uniformen der US Army gesteckt hatten, waren selbst mittelalterliche Landsknechte ein Ausbund an Bildung und Herzenswärme.
    Als Azimi und seine fünf Gorger in das Untergeschoß des Hauses eindringen wollten, aus dem noch immer schrille, spitze Schreie drangen, fanden sie die Eingangstür unbewacht und sperrangelweit offen vor.
    Von einem kleinen Flur gingen mehrere Türen in die anderen Zimmer und eine Treppe ins Obergeschoß ab. Auch hier drinnen standen sämtliche Türen

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