Stahlfront 5: Yes, we can
amerikanischen Abrams-Panzer abgestellt werden mußte, weil der Treibstoffnachschub ausblieb (und der blieb aus, weil die deutschen Jäger auf alles schossen, was sich aus der Deckung wagte), konnte man die Kolosse vergessen.
Die Kälte fraß sich so rasch durch den Stahl, daß das nicht arktistaugliche Öl in den empfindlichen Lagern der Antriebsturbine gefror und sie zerstörte. Einmal abgestellt, waren die US-Panzer nur noch teurer Schrott.
Selbst die Verschlüsse der M16-Gewehre blockierten immer wieder, weil auch das amerikanische Waffenöl für diese Temperaturen nicht gemacht war.
Nach einigen Stunden harter Luftkämpfe hatten die deutschen Messerschmitts und Heinkels den dunklen Himmel über ihrer Heimat wieder befreit - was die amerikanischen Bodentruppen natürlich weiter in die Deckung und die Defensive zwang.
Als mit dem Ausfall von HAARP die FuMO-Zentrale in der Geßner-Spitze wieder den gewohnten vollständigen Überblick gehabt hatte, waren die Flieger des Reiches von der Verteidigung zum Angriff übergegangen und hatten die Invasionsflotte vor der Küste höchst erfolgreich attackiert. Seitdem die ersten Jabosdie Bärenhöhle verlassen hatten, waren mehr amerikanische Schiffe versenkt als Flugzeuge Thules abgeschossen worden.
Bittrich hatte gerade mit seiner Familie beim Frühstück gesessen, als ihm seine Frau mit höchst genervter Miene das Telefon gebracht hatte. Am anderen Ende der Leitung war Generalmajor Dietrich Peltz gewesen, der voller Stolz verkündet hatte, daß es seinen Fliegern gelungen war, mit der »George H. W. Bush« den dritten großen Flugzeugträger der Amerikaner zu versenken.
Der Marschall hatte dem General gratuliert, wie es sich gehörte, dann aber sogleich hinzugefügt, daß unverzüglich die Spezialisten in Marsch zu setzen seien, die die Atomreaktoren des Schiffes bergen und eine radioaktive Verseuchung der Küstengewässer verhindern mußten.
Er hatte gleich noch ein paar weitere Anweisungen geben wollen, da Peltz nun sowieso schon in der Leitung war, aber seine Frau hatte ihm das Telefon einfach weggenommen, »Bitte sind Sie doch so freundlich und vertagen Sie Ihre Kriegsspiele, bis der Marschall wenigstens gefrühstückt hat! Danke !« in den Hörer gefaucht und die Verbindung unterbrochen.
Bittrich hatte tief Luft geholt, um etwas zu sagen, aber gleich wieder ausgeatmet, als seine Frau unmißverständlich klarstellte: »Auch der allergrößte Krieger braucht ein ordentliches Frühstück, wenn er den Feind besiegen will, mein Bärchen! Und deshalb wirst du jetzt in Ruhe zu Ende frühstücken. Bis dahin kann Peltz auch ganz gut ohne dich >Schiffe versenken< spielen .«
Ein Blick in ihre Augen hatte ihm gezeigt, daß Widerspruch zwecklos war. Ein wirklich guter Krieger mußte seine Grenzen kennen. Als seine beiden fast schon flüggen Töchter, die mit am Frühstückstisch saßen, leise zu kichern begannen, waren die Meinungsverschiedenheiten des Ehepaars Bittrich allerdings beendet. Simultan schössen Mutter und Vater strafende Blicke auf die allzu frechen jungen Damen ab.
Als Bernhard Bittrich sein Büro betrat, wartete schon eine Ordonnanz von der Funkzentrale auf ihn. Der Hauptmann reichte dem Marschall ein einziges, mit nur wenigen Zeilen beschriebenes Blatt, das er in einer Aktenmappe gehütet hatte.
Er wartete erst gar nicht, bis sein oberster Vorgesetzter das Papier gelesen hatte, sondern verkündete voller Stolz: »Admiral Hackensack, der Befehlshaber der Invasionsflotte, hat uns soeben seine Kapitulation übermittelt. Er bietet uns den sofortigen Abzug seiner Soldaten vom Festland an und bittet um freien Abzug seiner Flotte, >weil wir sowieso nichts damit anfangen könnten, wie er schreibt, der gerissene Hund. Der Generalstab hat jedenfalls - Ihr Einverständnis vorausgesetzt, Thulemarschall - alle Angriffsoperationen einstellen lassen. Unsere Piloten fliegen momentan nur Aufklärung und melden übereinstimmend, daß die Amerikaner ihre Truppen zurückziehen. Die schweren Waffen lassen sie stehen und liegen, wo sie gerade sind .«
Bittrich nickte in stillem Triumph. Endlich sagte er: »Der Generalstab hat vollkommen richtig gehandelt. Ich werde gleich hinübergehen und jedem einzelnen der Herren persönlich gratulieren. Vorher brauche ich allerdings noch eine Telefonverbindung ins Weiße Haus. Fall Rot tritt in die heiße Phase ein !«
Die amerikanische Präsidentin saß im Oval Office,blickte hinaus auf den sommerlichen Rasen vor dem Fenster, der
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