Stahlfront 5: Yes, we can
»Morgen ist der 9. November, ein echter Schicksalstag der deutschen Geschichte. Die neugegründete Partei pro Bayern hat eine Gedenkdemonstration zum Tag des Mauerfalls auf dem Odeonsplatz angemeldet. Wie in Deutschland üblich, mußte sie sich durch sämtliche Instanzen klagen, denn pro Bayern gilt als »rechtsextremistische. Das ist zwar ausgemachter Unfug, aber was stört das schon die Bolschewisten von der Antifa?
Die haben massive - natürlich gesetzeswidrige - Störaktionen angekündigt, weil für sie der 9. November eben vor allem der Tag der Reichskristallnacht und des Marsches zur Feldherrnhalle ist. Die Linken, die auch diese schöne Stadt beherrschen, sehen so etwas natürlich mit klammheimlicher Freude und planen nichts, um die genehmigte legale Demonstration zu schützen. Praktisch die gesamte Stadtverwaltung und selbst der Polizeipräsident haben sich mit den linken Chaoten solidarisiert.
Nach deren Demokratieverständnis darf man als Deutscher nicht einmal die kleine Wiedervereinigung mit der Sowjetzone feiern, weil das schon ein Ausdruck ¡»nationaler Besoffenheit< sei, wie es ein Fernsehjournalist, der sich selbst viel zu wichtig nimmt, einmal formulierte. Es läuft alles darauf hinaus, daß die Linksextremisten für morgen eine Menschenjagd auf alle Vernünftigen planen, so wie sie es vor drei Jahren zum erstenmal mit großem Erfolg in Köln durchgezogen haben.
Der schwarze Block wird Jagd auf die Demonstranten machen, und die Polizei wird weg-, vielleicht sogar zusehen, aber auf keinen Fall das Demonstrationsrecht der Rechten durchsetzen. Das ist unsere Aufgabe. Wir sind zwar nur 31 - Manfred hat strikten Befehl, sich aus allem herauszuhalten und nur zu berichten - aber jeder von uns ist ein austrainierter Nahkämpfer der obersten Liga. Sämtliche Waffen bleiben im Hotel, für den bekifften, versoffenen linken Pöbel reichen Hände und Füße .«
Die Männer nickten stumm, die meisten grinsten. Nur Manfred war nicht einverstanden, was man seiner Miene deutlich ansah, sagte aber nichts. Zusätzlich zu seinem falschen Personalausweis hatte er auch noch einen ebenfalls perfekt gefälschten Presseausweis dabei, würde sich also morgen aller Voraussicht nach relativ ungehindert bewegen können.
Wittmann schaute seine Männer in tiefem Ernst an. »Wir haben dem Verfassungsschutz anonyme Hinweise zukommen lassen, daß es bei dieser Demonstration ordentlich krachen könnte. Schließlich wollen wir ja die Aufmerksamkeit des Systems erregen und vom Jonastal ablenken.
Der Auftrag für morgen lautet daher, das Pack ordentlich auf-zumischen. Aber die Gewalt darf auf keinen Fall von uns ausgehen. Provoziert den Pöbel nicht, bleibt ruhig und besonnen. Sobald aber die Schläger auf friedliche Demonstranten losgehen, habt ihr freie Hand - mit einer Ausnahme: Unter keinen Umständen darf einer der Linken zu Tode kommen. Ich verabscheue dieses Gesindel aus ganzem Herzen - wir müssen es unbedingt vermeiden, denen auch noch einen Märtyrer zu fabrizieren. Verstanden?« 30 Köpfe nickten.
»Gut«, sagte Magnus. »Dann sind wir soweit klar. Ich erwarte, daß ihr die Nacht zum Schlafen nutzt, Männer. Für unsere kleine sportliche Übung morgen sollten wir alle möglichst ausgeschlafen sein !«
Niemand widersprach.
Die Männer waren gerade im Begriff, aufzustehen und sich in ihre kleinen Zimmer zu begeben, als die Tür geöffnet wurde und Wiesenstätter den Raum betrat. In seiner Begleitung war eine optisch äußerst attraktive Blondine um die 30. Manfred, der in gewisser Hinsicht einen besseren Blick für Frauen hatte als normale Männer, fiel der verkniffene Zug um ihren Mund auf. Während die anderen im Raum auf ihre wallende Mähne, ihre vollen Lippen und noch viel volleren Brüste starrten, sah er in ihr Gesicht. Und er sah, daß sie nicht freundlich war.
Auch Magnus Wittmann sprang auf, kaum daß er die Frau erblickte - allerdings nicht aus Begeisterung. Doch er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und fragte: »Wer ist das denn ?«
»Fräulein Charlotte Strasser«, antwortete Wiesenstätter. »Ich habe sie für das Reich Thule angeworben. Wir können offen vor ihr sprechen - den Ariertest hat sie schon bestanden, Herr...«
Magnus fiel ihm hastig ins Wort. »Wir wollen doch keine Namen nennen !« sagte er bestimmt. Beim Klang seiner Stimme wurde die Miene der Blonden nachdenklich. »Was hat die junge Dame denn bisher beruflich gemacht ?«
»Sie ist Lehrerin! Solche Leute braucht das Reich
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