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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Politik, und wir werden sie als solche therapieren. Das werden wir gemeinsam tun, indem wir uns querstellen .« Und dann hatte er die demokratische Fassade völlig fallengelassen und die konservative, erklärtermaßen rechte, aber keineswegs rechtsradikale oder gar rechtsextreme neue Partei, die der seinen immer mehr Stimmen abzunehmen drohte, als »braune Soße, die in die Toilette gehört«, bezeichnet. Und die Veranstalter der Demonstration waren für ihn »braune Biedermänner, Brandstifter, Rassisten im bürgerlichen Zwirn und subtile Angstmacher .« Dann giftete er, und man konnte seiner Stimme anhören, wie schwer es ihm fiel, sich noch zu beherrschen: »Ich sage hier ganz klar: Rassisten, Rechtsextreme und alle die hier den sozialen Frieden stören wollen, sind hier nicht willkommen. Diese Demonstration ist nicht willkommen, die Münchnerinnen und Münchner wollen sie nicht. Dieser verfaulten Clique des Faschismus rufe ich zu: Da ist der Ausgang, da geht‘s nach Hause. Wir wollen euch nicht !«
    Den Soldaten des Sonderkommandos Wittmann war klar, daß sie es mit einem völlig fanatisierten Mob zu tun bekommen würden, der die gesetzestreuen Demonstranten als willkommenes Freiwild betrachtete. Das machte ihnen nicht viel aus, denn biologisch betrachtet standen sie am oberen Ende der Nahrungskette. Wer den gefährlichsten Räuber im Wald für jagdbares Wild hielt, der machte einen schweren Fehler.
    Etwa 1500 Menschen hatten den Mut gefunden, sich am westlichen Fuß der Maximiliansbrücke, am Rand der Bannmeile um den bayerischen Landtag, zu versammeln. Magnus Wittmann sah viele ältere Männer, aber auch erfreulich zahlreiche junge Leute sowie eine Abordnung von farbentragenden Studenten. Er nahm sich vor, diese besonders im Auge zu behalten, denn er war sich sicher, daß die ein ganz besonderes Angriffsziel der Linken werden würden, die sich schon vereinzelt auf der Maximilianstraße zeigten.
    Auf der für den Verkehr gesperrten Brücke glänzte ein Großaufgebot von Polizei, doch auf der angemeldeten und vom Bundesverfassungsgericht genehmigten Demonstrationsroute war kein einziger Uniformierter zu sehen.
    Die Geschäfte auf diesem prächtigsten Boulevard der Stadt waren geschlossen, viele Schaufenster mit Brettern vernagelt, bis auf einen einsamen Maserati war keines der sonst hier haufenweise geparkten Oberklasse-Automobile zu sehen. Auch von der Polizei war weit und breit nichts zu bemerken, selbst dann nicht, als erste Rauchfahnen unter der Motorhaube des italienischen Luxusschlittens hervorquollen.
    Wenig später stand das teure Fahrzeug lichterloh in Flammen, umtanzt von einigen johlenden, buntgewandeten Schreckensgestalten mit Irokesenfrisuren auf den Köpfen und Bierflaschen in den Händen. Den Brand hatten allerdings nicht sie gelegt, sondern ein vermummter Angehöriger des sogenannten »Schwarzen Blocks«, der sich unmittelbar nach der Brandstiftung zurückgezogen hatte. Nicht einmal Magnus Wittmann wäre in der Lage gewesen, den Mann zu identifizieren.
    Der Hauptmann in Zivil schaute sich um und war zufrieden. Seine Männer hatten sich an den strategisch besten Stellen des Demonstrationszuges verteilt, der sich nun nach einer kurzen, über Megaphon gehaltenen Ansprache des Organisators in Bewegung setzte.
    Die wenigen Vermummten, die sich bisher gezeigt hatten, zogen sich zurück. Wittmann kam sich vor wie in einem Wildwestfilm von Sergio Leone: Ein kleines Häufchen Aufrechter zog über die verlassene »Main Street« dem unabwendbaren finalen Höhepunkt des Filmes entgegen und wurde dabei von den »braven Bürgern« der Stadt, die sich hinter verschlossenen Jalousien und zugezogenen Vorhängen verbargen, schmählich im Stich gelassen. Auch der Sheriff (oder in diesem Fall die Sheriffs) hatten den Ort des Geschehens geräumt und überließen die Straße denen, die kühn genug waren, sie sich zu nehmen.
    Von Kühnheit konnte bei den linken Störern allerdings nicht die Rede sein, denn angesichts des doch recht massiven Demonstrationszugs von 1500 Mannzogen sie sich in den Karl-Scharnagl-Ring zurück.
    Dazu hatten sie auch allen Grund, denn kleine Gruppen vermummter Linkschaoten, sogenannte »Autonome«, versuchten Angriffe auf die vordersten Reihen der Demonstranten, wurden aber von den über Funk exakt koordinierten Einzelkämpfern abgefangen und blieben heulend, meist mit gebrochenen Knochen, liegen. Sie hatten sich auf ein paar fröhliche Angriffe auf weißhaarige Rentner gefreut und wurden nun

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