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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Stunden hat es da oben noch gebrannt, und diese Löcher... !« Schlagartig verstummte er.
    Denn an der links vom Tor befindlichen Kante der Pyramide befand sich eine primitive Treppe aus Holz, vermutlich zusammengezimmert von den braunen Menschen. Sie lief nach oben bis knapp unter die zerstörte Spitze, wo sie in verkohlten Trümmern endete.
    Magnus ging davon aus, daß die Braunen diese Treppe gebaut hatten, nachdem sie am Tor gescheitert waren. Die Holzkonstruktion lag locker auf der Pyramide auf, war nicht mit ihr verbunden, doch schwer genug, um sich durch ihr Eigengewicht zu halten. Vermutlich waren die Menschen über die Treppe nach oben geklettert und hatten die Sprengladung hinaufgeschafft, die die Spitze der Pyramide weggeblasen und das Bauwerk in Brand gesetzt hatte.
    Wieso hatten sie das überhaupt getan? Was suchten sie, die ganz offensichtlich im Dienst der AIn standen, in diesen Pyramiden?
    Viel wichtiger aber noch: Was geschah genau jetzt mit der Treppe - und wieso?
    Magnus sah mit offenem Mund, wie das obere, zerstörte Ende der Treppe zu Staub zerfiel. Und der Prozeß setzte sich rasend schnell fort: Innerhalb weniger Sekunden lief die Reaktion bis ganz nach unten durch, und von der eben noch vorhandenen Treppe war nichts übriggeblieben als feiner Staub, der vom trägen Wüstenwind fortgeweht wurde.
    Der Hauptmann griff nach einem Fernglas und suchte die Pyramide ab, um irgendeine Vorrichtung oder was auch immer zu entdecken, das diesen unglaublichen Prozeß ausgelöst hatte.
    Doch er sah noch etwas viel Unglaublicheres: Die Löcher in der oberen Wand der Pyramide schlossen sich wie von Zauberhand, und die weggesprengte Spitze regenerierte sich wie der Schwanz einer Eidechse: Sie wuchs einfach wieder nach!
    Der unglaubliche Vorgang dauerte nur wenige Minuten, und dann sah das Monument im Wüstensand wieder so jungfräulich aus wie zuvor. Plötzlich fegte eine einzelne starke Sturmbö über die Dünen und wehte die Spuren von Sprengstoff und Schweißversuchen am Tor einfach weg.
    Hätten die Männer diesen Vorgang nicht mit eigenen Augen erlebt, sondern wären jetzt erst gekommen, hätten sie ein völlig unversehrtes Bauwerk vorgefunden und nicht einmal im Traum daran gedacht, daß hier jemals irgendetwas vorgefallen wäre.
    Jansen sieht wohl nicht viel anders aus als die Jünger damals, als Jesus Wasser in Wein verwandelt hat, dachte Magnus ohne jeden Anflug von Ironie. Denn der Wissenschaftler stand einfach mit offenem Mund da und starrte Löcher in die Gegend.
    Wittmann atmete einmal tief durch und kam dann zu einem Entschluß. »Wir kehren zur Flugscheibe zurück«, sagte er. »Es ist sinnlos, hier weiterzumachen, solange wir nicht wissen, worum es hier geht. Wir müssen zuerst mit den fremden Menschen Voestheims... und vor allem mit den drei AIn sprechen .«
    Ohne weitere Worte stieg er in den Kübelwagen. Die anderen folgten. Vor allem den Gorgern war anzusehen, wie froh sie darüber waren, diesen unheimlichen Ort verlassen zu dürfen.
     
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    Ein will ich treten in Agirs Hallen, Selber dies Gelag zu sehn. Schimpf und Schande schaff ich den Asen Und mische Gift in ihren Met.
    (Die Edda - Agisdrecka 3)
    8. Unslands Gesetz
    Seit den Ereignissen an den Pyramiden war eine Woche vergangen - eine Woche, die man intensiv genutzt hatte.
    Die Wissenschaftler um Professor Kurt Schulz hatten mit absoluter Sicherheit festgestellt, daß es keine Bakterien, Viren oder sonstigen Keime auf Voestheim gab, die den Menschen gefährlich werden konnten.
    So hatte auch nichts mehr dagegengesprochen, daß Thulemarschall Bittrich endlich ins Aldebaran-System kam. Es hatte schließlich doch noch eine ganze Woche gedauert, weil die Situation auf der Erde - genauer gesagt: in der Enklave Jonastal -seine Anwesenheit erfordert hatte. Die Zerstörung des Abhörbunkers unter dem Innenministerium hatte heftigste Reaktionen in Berlin hervorgerufen. Mehrere Tage lang hatte die Bundesregierung ernsthaft mit dem Gedanken eines massiven Angriffs auf die EJ gespielt.
    Den hatte es unter allen Umständen zu verhindern gegolten. Zum einen wollte der Thulemarschall einen Krieg mit dem Herkunftsland der Deutschen fast um jeden Preis verhindern. Zum anderen galt es die Anlage im Jonastal zu schützen.
    Zwar war das Reich Thule jetzt durchaus in der Lage, aus eigener Kraft einen Wurmlochgenerator zu bauen. Doch ein zufälliger Volltreffer in der Anlage hätte nicht nur Wittmanns Trappe für die nächsten 67 Jahre von ihrer Heimat

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