Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!
vielseitig einsetzbare Waffenplattformen für die Luftunterstützung an der Front dienen konnten wie als Transporter für maximal sechs Soldaten (plus zwei Piloten).
Von der inzwischen auf 600 Meter verlängerten Behelfspiste startete gerade eine der inzwischen vier »Adlerauge«-Drohnen, über die Magnus mittlerweile verfügen konnte.
»Gibt es inzwischen Neues von unseren Spähern ?« fragte der Marschall und deutete auf den vollautomatischen Flugkörper, der soeben abgehoben hatte.
»Leider nicht mehr als das, was wir schon ins Jonastal gemeldet haben«, sagte Wittmann mit dem Ausdruck des Bedauerns. »Wir haben die Drohnen mittlerweile mehrmals um die ganze Welt geschickt, und zwar auf allen möglichen Kursen. Wir sind über die Pole geflogen ebenso wie entlang des Äquators und haben inzwischen große Teile des Planeten kartographiert. Aber weitere Spuren irgendwelcher Zivilisationen haben wir nicht entdeckt.
Wir wissen mittlerweile, daß sich die braunen Menschen noch nicht sehr lange auf Voestheim aufhalten. Nach unseren Erkenntnissen haben die AIn ihr Wurmloch vor maximal einem Jahr hergeführt und sodann damit begonnen, ihre Lakaien herzubringen und die Siedlung am Fuß der Pyramiden aufzubauen.«
»Diese Pyramiden waren also schon vorher da ?«
»Ja, Marschall. Es ist sogar möglich, daß sie schon seit Jahrtausenden hier stehen. Aber das wissen wir noch nicht genau.
Auf jeden Fall scheinen sie für die AIn von allergrößtem Interesse zu sein, weshalb sie den Stützpunkt hier errichteten .«
»Und sie ließen ihre Sklaven massiv aufrüsten...«
»Das ist wahr. Wir vermuten, daß sie irgendwie Nachricht von der Erde bekommen haben, daß wir auf dem Weg hierher sind .«
»Was bedeuten würde, daß es auch bei uns irgendwo ein Wurmloch der AIn gibt... !«
»Professor Schulz geht sogar fest davon aus, Marschall. So wie ich denke, daß heute der Tag ist, an dem wir sehr viel mehr über die Zusammenhänge erfahren werden .«
»Darauf bin ich wirklich gespannt, Hauptmann. Aber bevor wir uns darum kümmern, wüßte ich wirklich gern noch mehr über diesen Planeten .«
Wittmann nickte stumm, rekapitulierte alles, was man bisher über Voestheim herausgefunden hatte, und sagte dann: »Sehr viel gibt es eigentlich nicht zu sagen. Wir sind auf einer Welt, die fast identisch mit unserer heimatlichen Erde ist, was Volumen, Masse und Luftzusammensetzung angeht. Bedingt durch den Abstand zur Sonne ist Voestheim etwas kühler als die Erde...«
»Kühler?« Mit dem Ausdruck ehrlichen Erstaunens fiel der Marschall dem Hauptmann ins Wort. Er nahm ein Taschentuch heraus, wischte sich über die schweißbeperlte Stirn und knurrte: »Ich habe ganz und gar nicht das Gefühl, auf einer kühlen Welt zu sein. Ich fühle mich eher wie im Backofen !«
»Das liegt nur daran, daß wir uns praktisch direkt auf dem Äquator aufhalten«, erklärte Magnus Wittmann. »Weil die Erde insgesamt wärmer ist als Voestheim, weist sie rings um den Äquator die feuchtheißen Tropen auf. Daran schließen sich die Subtropen an und danach erst nördlich und südlich breite Streifen mit Wüsten oder Halbwüsten. Hier hingegen liegen die Wüsten direkt auf dem Äquator, Tropen wie bei uns gibt es auf Voestheim nicht. Dafür dehnen sich die vereisten Polargebiete auf allen Kontinenten fast bis zum 40. Breitengrad aus, was übertragen auf die Erde etwa Venedig oder der Südküste Australiens entspricht. Wir haben vier große Kontinente entdeckt, die Wasserflächen nehmen knapp 70 Prozent der Oberfläche ein - wobei wir uns bei den vom Eis bedeckten Gebieten noch nicht ganz sicher sein können. Auf jeden Fall haben wir mit Ausnahme der Pyramiden und des Lagers zu ihren Füßen noch keinen einzigen weiteren Hinweis auf das Vorhandensein einer Zivilisation entdeckt. So wie es aussieht, ist Voestheim eine fast jungfräuliche Welt .«
»Ich weiß nicht recht .« Bittrich setzte den grimmigen Gesichtsausdruck auf, den er immer zeigte, wenn er angestrengt nachdachte, und der ihm den Beinamen »Bärwolf« eingetragen hatte. »Halten Sie es nicht für einen fast unglaublichen Zufall, daß unser allererstes Wurmloch zwar mitten in der Wüste herauskommt, aber doch in allergrößter Nähe zum angeblich einzigen anderen bewohnten Punkt dieser Welt?«
»Mit Zufall hat das wenig zu tun, wenn man Professor Schulz glauben darf«, sagte Magnus. »Er hat mir erklärt, daß Wurmlöcher immer am Äquator einer Welt herauskommen, wenn man sie nicht mit deutlich
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