Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!
erhöhtem Energieaufwand auf einen anderen Punkt lenkt. Deshalb sind wir hier gelandet !«
»Aber wenn ich die Berichte richtig verstanden habe, sind die AIn mit einer Rakete hergekommen. Die hätten ihr Wurmloch aber überall aufstellen können .«
»Stimmt. Wir gehen allerdings davon aus, daß die AIn nicht nur einfach auf diese Welt kommen , sondern zu den geheimnisvollen Pyramiden wollten. Deren Positionierung am Äquator deutet allerdings wieder daraufhin, daß sie etwas mit Wurmlöchern zu tun haben .«
»Aber genaueres wissen Sie noch nicht ?«
»Nein, Marschall. Es ist uns bisher nicht gelungen, die Tore zu öffnen. Professor Schulz wird Ihnen sicher mehr über die Lage hier sagen können. Er erwartet Sie schon !«
Die beiden Offiziere hatten ein aus mehreren Leichtbauhäusern zusammengestelltes größeres Gebäude erreicht. Neben der Eingangstür hing ein handbemaltes Schild aus Pappe, auf dem zu lesen war: »Schulz-Institut Außenstelle Voestheim«.
Die Männer traten ein und genossen die angenehm kühlen Temperaturen der klimatisierten Räume.
Der Professor war natürlich längst über den hohen Besuch informiert und kam - alarmiert von einem seiner Doktoranden -persönlich an den Eingang, um den Thulemarschall zu begrüßen. An seiner Seite befand sich Manfred Behrens, der grinste wie ein Honigkuchenpferd. Magnus kannte den Grund dafür, während Bittrich irritiert wirkte.
»Wir haben Sie schon erwartet, Chef«, erklärte der Professor und schüttelte dem Marschall die Hand. »Und wir haben einige große Überraschungen für Sie vorbereitet - wenn Sie mir in den Konferenzraum folgen wollen... !«
»Ich hasse Überraschungen«, verkündete Bittrich grimmig. »Wofür haben wir Funkgeräte ?«
»Um die anderen zu informieren? Sie wissen doch, >Feind hört mit< War das nicht mal eine Devise Ihrer Truppe ?« Manfred liebte es, den Marschall zu provozieren. Und weil er genau wußte, wie weit er gehen durfte, fügte er schnell hinzu: »Diese Überraschung werden Sie lieben !«
Und schon tänzelte er der Gruppe in seiner unnachahmlichen Art voran, die nur er beherrschte und die nur an ihm gut aussah.
*
Im Konferenzraum warteten fünf weitere Wissenschaftler auf ihren Oberbefehlshaber. Schulz hatte die Teilnehmerzahl angesichts der beengten Platzverhältnisse in dem Behelfsbau kleinhalten müssen.
Auf dem Tisch stand Kaffee bereit, der bei keiner Besprechung fehlen durfte.
Magnus Wittmann ergriff das Wort. »Ich habe den Marschall schon über das wenige informiert, das wir bisher über Voestheim herausgefunden haben. Über alles andere habe ich geschwiegen, um Ihnen nicht die Überraschung zu verderben .«
»Dr. Lepke...?« Professor Schulz nickte seinem Mitarbeiter aufmunternd zu. Er selbst war kein Freund der großen Worte, und auch seine übrigen Assistenten hörten lieber andere reden als sich selbst.
Nur Dr. Lepke hatte kein Problem damit, selbst vor großen Zuhörerschaften frei zu sprechen, und so stand er auf und sagte: »Unsere Untersuchung der Menschen, auf die wir hier getroffen sind, ist mittlerweile abgeschlossen. Es steht zweifelsfrei fest, daß es sich um Menschen derselben Art wie der auf der Erde handelt. Es wäre jederzeit möglich, daß wir untereinander heiraten und Kinder bekommen. Und mehr noch: Die wenigen Weißen, die wir gefunden und die für die Truppen der AIn die Aufgabe der Piloten übernommen haben, sind zweifelsfrei Arier. Jeder von ihnen hätte das Recht, Bürger des Reiches zu werden .«
Bittrich starrte den Wissenschaftler mit offenem Mund an, sagte aber nichts, und so fuhr Lepke fort: »Allerdings gibt es winzige genetische Unterschiede, die darauf zurückzuführen sind, daß unsere Völker seit einem längeren Zeitraum keinen Kontakt mehr miteinander hatten... wir gehen von etwa zehntausend Jahren aus, doch das ist nur eine grobe Schätzung .«
»Sie meinen... vorher schon ?« Der Marschall hatte seine Sprache nur mühsam wiedergefunden.
Dr. Lepke nickte. »Einen handfesten Beweis haben wir dafür natürlich nicht, aber unsere Ergebnisse sind anders nicht erklärbar. Die Menschen hier auf Voestheim, die über zwei verschiedene Wurmlöcher hergekommen sind, haben eine gemeinsame Wurzel .«
Bittrich schwieg verblüfft und goß sich seinen zweiten Kaffee ein.
Eigentlich hätte er jetzt etwas Stärkeres gebraucht, aber Alkohol im Dienst war tabu.
»Die enge Verwandtschaft beschränkt sich nicht auf das Erbgut allein«, fuhr Dr. Lepke fort. »Die Sprache
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