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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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können. Aber es reagiert auf keinen Impuls, den wir losschicken .«
    Dr. Anton, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, wie es seine Art war, nahm angesichts der Hitze nun doch endlich seinen Schal ab und meldete sich schüchtern zu Wort. »Ich halte den physikalischen Ansatz für den falschen«, sagte er leise. »Bei diesem Tor wird uns vor allem die Sprachwissenschaft weiterhelfen .« Er deutete auf die Runenzeichen, die rings um die figürlichen Darstellungen in das unbekannte Material eingraviert waren. »Ich bin zwar kein Spezialist für Altgermanisch, aber das scheint mir doch ein Spruch in der Sprache unserer Vorfahren zu sein. Übersetzt heißt das etwa soviel wie >Hütet euch vor dem falschen Auge, denn es bringt den Tod! Nur das richtige Auge öffnet den Weg in die Erkenntnis !< Die Frage ist nun - was wollen uns diese Worte sagen...?«
    Hilfesuchend sah er sich um, aber niemand schien wirklich etwas mit seinen Worten anfangen zu können.
    Niemand - bis auf einen.
    Magnus Wittmann trat an das Tor und deutete auf die stilisierte Figur eines Mannes, dem etwas auf der Schulter saß. Ein Vogel, mit wenigen Strichen gezeichnet, wie ein Erstkläßler ihn zeichnen würde.
    Auch der Mann war seltsam primitiv gezeichnet, fast wie von einem »modernen« Künstler. Obwohl die Darstellung praktisch auf jedes Detail verzichtete, waren doch beide Augen der Figur als dunkle Flecken deutlich sichtbar ausgeführt.
    »Das ist Odin, der oberste Gott der Germanen«, erklärte der Hauptmann. »Erkennbar ist er an dem Raben, der nach der Sage fast immer auf seiner Schulter saß. Und der Spruch über die Augen, Erkenntnis und Tod kann nur eines bedeuten !«
    Bevor jemand in der Lage war, etwas zu unternehmen, drückte Wittmann auf das linke Auge der Figur. Ein Zischen ertönte, Manfred Behrens warf sich voller Panik in den Sand und bedeckte den Kopf mit den Händen.
    Doch nichts geschah, außer daß das Tor nach innen schwang und den Weg in die Pyramide freigab. Lafleur und seine Kollegen standen mit offenen Mündern da.
    »Odin opferte einst sein linkes Auge für die Kraft der Erkenntnis«, sagte Wittmann mit breitem Grinsen. »Ich glaube, wenn jemand versucht hätte, das rechte Auge zu drücken, dann hätte er bewiesen, daß er unsere Mythen nicht kennt, und irgendeine Sicherheitsschaltung wäre aktiv geworden .«
    Manfred erhob sich vom Boden, spuckte Sand aus und schimpfte: »Es ist durchaus umstritten, ob Odin laut Sage sein rechtes oder sein linkes Auge opferte. Du hast für uns alle entschieden, ohne uns zu fragen. Dabei hätte wer weiß was passieren können !«
    »Dir nicht, mein Freund! Du bist schließlich schneller in Deckung gegangen als ein italienischer Infanterist !«
    Manfred entgegnete nichts mehr, als er die lachenden Gesichter ringsum sah, sondern schnaubte nur noch verächtlich.
    Das Tor, das sich so unspektakulär geöffnet hatte, war etwa fünf Meter hoch und breit. Diese Abmessungen hatte auch der Gang, der sich dahinter erstreckte.
    Unsichtbare Lichtquellen hüllten ihn in ein sanftes, fast mediterranes Licht. Professor Schulz murmelte etwas von »direkter Photonenanregung« und erklärte auf Bittrichs Nachfrage: »Ich habe es immer theoretisch für möglich gehalten, Licht ohne Lampen zu erzeugen, durch eine direkte Anregung elektromagnetischer Wellen. Wenn ich mich nicht völlig täusche, haben wir hier den Beweis für die Richtigkeit meiner Spekulationen .«
    »Und wie machen die das ?«
    »Das dürfen Sie mich nicht fragen, Marschall! Ich bin schließlich auch nur ein dummer kleiner Professor von der Erde !«
    Rasch stellte sich heraus, daß es nur diesen einen Gang in der Pyramide gab, der immer wieder im rechten Winkel abzweigte. Dabei stieg er deutlich erkennbar an, so daß bald feststand, daß er durch das ganze Bauwerk bis in dessen Spitze führte.
    Rechts und links des Ganges waren Türen angebracht, die lautlos in den Wänden verschwanden, sobald man sich ihnen näherte. Stets gaben sie einen quadratischen Durchgang vom Boden bis zur Decke frei. Hinter jedem lag eine Halle von etwa 200 Quadratmetern Größe. Eine Halle sah aus wie die andere, und alle waren sie bis auf einen einzigen Ausrüstungsgegenstand leer. Der aber hatte es in sich: Es handelte sich um den Projektionsring eines Wurmlochs, wie er auch im Bunkerbau im Jonastal zu finden war. Allerdings waren weder Steuerkontrollen noch eine Energieversorgung ausfindig zu machen.
    Professor Schulz hetzte seine Mitarbeiter auf die

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