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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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nach Zigaretten und Kaffee. Telefone klingelten dumpf hinter verschlossenen Türen. Irgendwo lachte ein Mann.
    David suchte die Schilder neben den Türen nach Getmans Namen ab. Bei der fünften Tür wurde er schließlich fündig. Er wollte anklopfen, doch im gleichen Moment hörte er aus dem gegenüberliegenden Büro Irinas Stimme.
    „... halte ihn für absolut flugtauglich, Professor."
    Eine ältere, gebildet klingende Männerstimme antwortete ihr. ,Das hatte ich befürchtet. Wäre es möglich, den Abflug mit einer anderen psychologischen Begründung zu verzögern?"
    David trat näher an die Tür heran. Dem Namensschild zufolge gehörte das Büro Professor Juschtschenko, dem Leiter der neurologischen Abteilung.
    „Keine, die vom deutschen Konsulat nicht hinterfragt werden würde", sagte Irina. „Sie würden sicherlich ein zweites, unabhängiges Gutachten fordern. Vielleicht könnten wir mit ein wenig Bürokratie ein oder zwei Tage herausschinden, mehr aber auch nicht."
    „Da haben Sie wohl Recht. Sogar die Polizei rät ja zu einer Verlegung des Jungen nach Deutschland. Das verkompliziert die Anerheblich."
    David war klar, dass sie über ihn sprachen.
    „Wenigstens haben wir die Aufzeichnungen seiner Hirnströme", fuhr die Männerstimme fort, „die bieten uns einige Forschungsgrundlagen. Vorzuziehen wäre natürlich ein Studium des 'Patienten, aber das wird wohl nicht möglich sein."
    Ein Stuhl wurde zurückgeschoben. „Es tut mir Leid, dass ich :eine besseren Nachrichten für Sie habe, Professor."
    „Ich bin sicher, dass Sie Ihr Bestes versucht haben. Sehen wir ms zum Mittagessen?"
    Schritte näherten sich der Tür. David wich zurück und sah sich um. Er stand immer noch allein auf dem Gang, ohne eine Möglichkeit, sich zu verbergen. Der Weg zum Fahrstuhl war zu weit. Auf der anderen Seite endete der Gang in einer Wand mit einem kleinen Fenster. Auch dort konnte er sich nicht verkriechen.
    Die Türklinke wurde heruntergedrückt. David machte einen Satz nach hinten und traf seine Entscheidung in einem Sekundenbruchteil. Lautlos öffnete er die Tür zu Getmans Büro und schlüpfte hinein. Vorsichtig zog er die Tür heran. Sein Herz schlug laut und hämmernd, als er sich umdrehte, doch zu seiner Erleichterung befand sich niemand außer ihm in dem kleinen Raum. Der Schreibtisch war aufgeräumt, der Computer ausgeschaltet. Ein rotes Licht blinkte auf dem Anrufbeantworter. David atmete auf. Er hatte Glück gehabt.
    Auf der anderen Seite des Gangs trat Irina aus dem Büro des Professors. „Ja, sehr gerne", antwortete sie auf dessen Frage. „Ich freue mich darauf."
    Sie klang, als würde sie mit dem wesentlich älteren Mann, der hinter ihr im Türrahmen stand, flirten. Der lächelte, hatte das offensichtlich auch erkannt. David konnte beide durch den Spalt zwischen Tür und Rahmen sehen. Er wagte es nicht, die Tür ganz zu schließen, fürchtete, die Bewegung würde mehr auffallen, als der Spalt.
    „Ich freue mich auch", sagte der Professor. Seine faltige Hand strich über Irinas nackten Arm. „Bis später."
    Sie nickte und ging in Richtung der Fahrstühle. David lehnte sich mit der Stirn gegen die Wand.
    Ich muss das verhindern, dachte er angestrengt. Sie dürfen mich nicht zurück nach Deutschland bringen. Nicht weg von meinen Eltern, nicht weg von der Zone...
    Er hörte Stimmengewirr, als Irina die Tür zu den Fahrstühlen aufzog. Er achtete nicht weiter darauf, dachte stattdessen übe seine nächsten Schritte nach. Irina hatte ihn für flugtauglich erklärt, doch vielleicht gab es die Möglichkeit, einen Rückfall vortäuschen. Damit konnte er bestimmt eine Woche herausholen, /wenn nicht mehr. Diese Zeit würde er brauchen, um seine Entscheidungen zu treffen.
    Draußen wurden die Stimmen schlagartig leiser und Irinas Schritte lauter.
    „Professor Juschtschenko!", rief sie.
    David blickte durch den Spalt in den Gang. Die Tür zum Büro es Professors wurde geöffnet.
    „Was ist?"
    Irinia wartete, bis sie ihn erreicht hatte. Sie sah sich um, als habe sie Angst, jemand könne sie belauschen. David wich ein wenig zurück.
    „Die Leute am Fahrstuhl haben gerade David gesehen", sagte Ilina leise. „Eine Frau hat mich auf ihn angesprochen. Sie sagte, r sei in diesen Korridor gegangen und nicht wieder zurückgekommen."
    Shit!, dachte David.
    „Sind Sie sicher?" Juschtschenko sah sich ebenfalls im Gang m. „Aber wieso sollte er sich verstecken, wenn ..."
    Er unterbrach sich. Seine Augen wurden groß. „Außer,

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