Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
keinen Ton darüber?"
    „Tollwut ist noch harmlos, verglichen mit den Mutationen, die hier überall herumschleichen." David antwortete, ohne den Maanzusehen. Hektisch ließ er seinen Blick über das unübersichtliche Labyrinth aus Verschalungen, halbfertigen Elementen, Stegen, Gittern und Förderbändern schweifen. „Wir müssen vorsichtig sein. Manchmal sind sie auch zu zweit."
    „Oh, vorsichtig sein?" Marinins Stimme troff nur so vor Ironie. „Danke für den Hinweis, darauf wäre ich von alleine nicht gek..."
    Ein als vielstimmiges Echo von den Wänden zurückgeworfenes Knurren unterbrach seine wütende Ansprache.
    Marinins Waffe schwenkte in die Höhe, noch ehe er den riesigen Hund ausmachte, der sich langsam hinter einer Betoneinfassung hervorschob. Das Tier musste ein Sinnesorgan besitzen, das ihm die Sehkraft vollständig ersetzte, denn es trottete zielsicher aus dem Versteck, hob den Kopf und fixierte Marinin mit seinen blinden Augen.
    Vier andere Hunde, die links und rechts des Leittiers aus der Deckung sprangen, legten sogar noch mehr Geschick an den Tag. Auf Betonteilen und Eisenschrott balancierend sahen sie aus einiger Höhe auf ihre Beute hinab.
    Bei dieser Beute handelte es sich um David und Marinin.
    „Manchmal sind sie auch zu zweit, häh?" Der Major fühlte Zorn in sich aufsteigen. „In Mathematik hast du wohl immer die Schule geschwänzt?"
    Davids Adamsapfel hüpfte hektisch auf und ab, ansonsten war ihm keine Nervosität anzumerken.
    „Die Viecher müssen sich vermehrt haben", erklärte er nur knapp. Zu mehr war auch keine Zeit, die Bestien spannten ihre Muskeln bereits zum Sprung.
    Die Automatik in Marinins Hand bäumte sich auf. In der weitläufigen Halle klang der Schuss beinahe wie eine Explosion, die als vielfaches Echo von den Wänden zurückgeworfen wurde. Die Flanke des Leittiers platzte faustgroß auf, Blut und Gewebeteile spritzten durch die Luft. Der Einschlag schleuderte das Tier kurz zur Seite, ansonsten zeigte der Treffer wenig Wirkung.
    Unbeirrt korrigierte es seine Position und stieß sich mit den Hinterläufen ab. Der mächtige Satz verkürzte die Distanz zwischen den beiden auf die Hälfte, und nur, weil das Bein auf der angeschossenen Seite kurz einknickte, erhielt Marinin genügend Zeit, zwei weitere Kugeln aus dem Lauf zu jagen.
    Jaulend bäumte sich der Hund auf, brach aber immer noch nicht zusammen, sondern ging weiter auf Marinin los. Schmerz und Blutverlust machten ihm nichts aus, nur dort, wo eine durchschossene Sehne aus der Wunde ragte, knickte der Lauf bei jeder Belastung kaum merklich ein.
    Die eiternden und nässenden Wunden mussten ihn schon vor langer Zeit verrückt gemacht haben. Mit einem normalen Hund hatte er überhaupt nichts mehr gemein. Schmerzempfinden und Selbsterhaltungstrieb waren ihm abhanden gekommen.
    In seiner Rage kannte die Kreatur nur noch ein Ziel: jeden Menschen in dieser Halle zu reißen und zu zerfleischen.
    Die vierte Kugel traf in den Hals, und zwar aus kürzester Distanz. Mitten im Sprung wurde das Geschöpf nach hinten gerissen, überschlug sich in der Luft und blieb endlich reglos liegen.
    Neben dem Major bellte das Jagdgewehr auf. Dessen Kaliber riss zwar größere Löcher, dafür musste David nach jedem Schuss von Hand durchladen. Zwei Tiere brachte er damit zur Strecke, bevor das dritte in die Höhe sprang, um nach seiner Kehle zu schnappen.
    David blieb keine Zeit mehr, die langläufige Waffe neu auszurichten. Deshalb nahm er sie quer vor die Brust und fing seinen Gegner ab, indem er ihm die Zieloptik mit voller Wucht entgegenrammte. Davids ausgestreckte Arme hielten das zuschnappende Maul gerade weit genug auf Abstand. Nur Zentimeter von seiner Nase entfernt, knallten die Zahnreihen hart aufeinander.
    Mit scharfen Krallen bewehrte Pfoten kratzten über seinen dicken Anorak, ohne den widerstandsfähigen Stoff zu durchdringen. Hätte er nur ein T-Shirt getragen, wäre ihm allerdings der Brustkorb in Fetzen gerissen worden.
    Dem Gesetz der Schwerkraft folgend prallte das Tier zurück auf die Erde. David hämmerte sofort den Gewehrschaft in die Tiefe, mitten in die empfindliche Tierschnauze.
    Knurrend wich der Hund zurück, um sich neu zum Sprung zu positionieren. Der Fünfte des Rudels wollte die Chance nutzen, um sich von hinten auf den gebeugt stehenden David zu stürzen.
    Marinin verhinderte es mit zwei wohl gezielten Schüssen.
    Davids Gegner ergriff trotzdem nicht die Flucht, sondern katapultierte sich erneut aus dem Stand in

Weitere Kostenlose Bücher