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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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die Höhe, völlig auf die Kehle des Jungen fixiert.
    Diesmal wurde die geifernde Bestie mit der Mündung voran abgefangen. Vom eigenen Schwung getrieben, bohrte sich der Lauf tief in die Hundebrust. Vergeblich reckte das Tier den Hals und schnappte mit den mächtigen Kiefern zu. Selbst die Vorderläufe waren nicht lang genug, um Davids Gesicht zu erreichen.
    Die Arme des jungen Mannes ruckten in die Höhe, als wollte er die Bestie aufspießen, dann zog er am Abzug. Mit einem dumpfen Laut hüpfte der deformierte Leib in die Höhe. Gleichzeitig brach der Rücken in einer schmutzig roten Fontäne auseinander.
    Nur noch ein blutiges Fellbündel klatschte zurück auf den Beton, doch das blinde Tier biss und kratzte weiter wild um sich, vermutlich in einer Art Reflex, denn seine Wirbelsäule war völlig zertrümmert.
    Keuchend wich David zurück, das Gesicht rot vor Anstrengung.
    „Verdammt", keuchte er. „Das hab ich auch noch nicht erlebt."
    Major Marinin ließdas Magazin aus seiner Pistole springen und warf einen enttäuschten Blick darauf. Leer. Nur die Kugel im Lauf war ihm geblieben. Ein Ersatzmagazin hatte er nicht. Das hatte er in neunzehn Dienstjahren nicht gebraucht.
    David lud sein Gewehr nach und überreichte es Marinin. „Nehmen Sie, ich habe noch mehr dabei." Daraufhin öffnete er den Reißverschluss des Anoraks und legte eine kurzläufige MP5 frei, die er an einem Gurt um den Hals trug.
    Er wusste mit der Waffe umzugehen, das sah Marinin sofort. Der Blick ins Magazin und das Klacken des Sicherungshebels dauerten weniger als zwei Sekunden. David stellte auf Einzelfeuer, denn sie hatten keine Kugeln zu verschwenden.
    Aus allen vier Ecken der Halle erklang bereits neues Knurren.
    „Scheiße, wie viele sind das denn noch?" Marinin steckte die PMM zurück ins Holster und nahm die amerikanische Flinte in den Hüftanschlag.
    „Keine Ahnung. Ich hab schon mal ein Rudel mit fünfzehn Tiegesehen."
    „Fünfzehn?"Marinin fühlte, wie eine kalte Hand in seine Brust langte und sein Herz schmerzhaft zusammendrückte. „Ich denke, die laufen meist nur zu zweit auf?"
    David zuckte die Schultern. „Bisher hab ich sie immer nur durchs Fernglas beobachtet", sagte er entschuldigend.
    Nach allen Seiten sichernd versuchten die beiden den gleichen Weg zurück zu nehmen, den sie gekommen waren. Das Labyrinth aus Verschalungen, Treppen und rostigen Maschinen erwies sich aber als zu gefährlich für eine Durchquerung. Kaum dem alten Generator nahe gekommen, tauchte auch schon ein dunkelbrauner Rüde auf, kleiner, aber auch drahtiger als seine Vorgänger, dafür ebenso verwachsen und blind.
    Die Lefzen weit zurückgezogen, ließ er sein Furcht einflößendes Gebiss sehen. In seinen weißen Augäpfeln schimmerte es bedrohlich.
    Marinin legte auf ihn an. Im gleichen Moment, da er den Druckpunkt am Abzug überwand, machte die Bestie auf den Hinterläufen kehrt und verschwand im Dunkel der Halle.
    Der Schuss ging fehl.
    Verdammt, so hatte das keinen Zweck. Außerdem brachte es wenig, ins Freie zu fliehen. Draußen, im hohen Gras, konnte die Meute ihre zahlenmäßige Überlegenheit noch viel besser ausspielen.
    „Los, die Treppe rauf, befahl er. „Von oben haben wir freies Schussfeld. Wir müssen die Biester aus der Entfernung töten."
    David überlegte kurz und nickte dann, um sein Einverständnis zu signalisieren.
    Der nächste Aufgang lag nur wenige Meter entfernt. David erreichte ihn ohne Zwischenfalle. Marinin nahm noch einen der halb vollen Kanister mit, die er beim Eintreten entdeckt hatte.
    David befand sich schon auf halber Höhe, obwohl er die Stufen rückwärts hinaufging. Marinin folgte ihm, unter seiner schweren Last keuchend. Als David plötzlich die Waffe hob und in seine Richtung zielte, zuckte er nicht zusammen. Diesmal wusste er, dass der Junge auf eine hinter ihm befindliche Bedrohung feuerte.
    Die Schüsse hallten unerträglich laut durch die Halle. Einige von ihnen trafen, das war an den dumpfen Einschlägen, die Fleisch, Sehnen und Knochen zermalmten, zu hören. Andere gingen fehl, dann jaulten Querschläger mit leisem Wimmern davon.
    Marinin langte auf der Empore an, die zum Büro des Montageleiters führte. Das große Fenster mit dem weiträumigen Hallenblick lag in Scherben. Der Metallsteg, der zur ebenso zerschlagenen Zugangstür führte, war mit Eisenplatten ausgelegt, damit nichts, was hier umkippte, auf ahnungslose Arbeiter in der Halle fallen oder tropfen konnte.
    Marinin lächelte.
    Genau so, wie er

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