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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Gewehr an Schaft und Lauf und schleuderte es den Tieren entgegen.
    Sein Plan ging auf.
    Der Lauf verkantete sich im Geländer, während der Schaft im Benzin landete. So entstand ein neues Hindernis, das weiteren Aufschub brachte.
    Marinin handelte keineswegs in Panik, sondern ganz bewusst. Damit sein Plan aufging, mussten sich alle sechs Tiere auf die Benzinlache begeben.
    Hinter ihm hämmerte die MP5 im Takt. David versandte bleierne Grüße aus dem Hause Heckler & Koch.
    Marinin zog die PMM und zielte auf die Benzinpfütze in einigen Metern Entfernung. Er hatte nur noch eine einzige Patrone, deshalb war es sinnlos, auf die fünf anstürmenden Tiere zu schießen. Mit der verbliebenen Kugel musste er alles wagen - und dabei gewinnen oder scheitern.
    Das führende Tier erreichte das Ende der Lache und riss drohend sein Maul auf. Jetzt oder nie! Marinin feuerte auf die mit flirrenden Dämpfen bedeckten Stahlplatten. Sein Magen zog sich zu einem harten Klumpen zusammen, denn es war keineswegs sicher, ob die Funken der Querschläger ausreichten, das Benzin zu entzünden.
    Eine Zehntelsekunde später wurde er aller Bedenken enthoben. Nach einem lauten Knall stand der Steg in Flammen. Die Druckwelle der Explosion warf Marinin zu Boden. Plötzlich wurde es so unerträglich heiß, dass er schon glaubte, die Flammen würden ihn versengen.
    Die blinden Hunde wurden durch die Luft gewirbelt und fingen Feuer, trotzdem setzten sie ihren Angriff fort.
    David schoss über Marinin hinweg, um ein flammendes Ungetüm, das auf sie zukam, in die Tiefe zu befördern. Von den Einschlägen gefällt überschlug es sich, rollte auf sie zu und blieb keinen Meter entfernt zuckend vor ihnen liegen.
    Der Gestank verbrannten Fleisches mischte sich mit der allumfassenden Hitze.
    „Runter hier", forderte Marinin, „und zwar so schnell wie möglich!"
    Getrieben von der immer größer werdenden Hitze stiegen sie über die Brüstung, klammerten sich gerade noch lange genug fest, um das nahe gelegene Förderband anzuvisieren und hechteten darauf zu. Marinins Arme schossen über das staubige Laufband hinweg, und er schlug mit der Brust so hart auf, dass ihm die Luft pfeifend entwich.
    Blindlings packte er zu, rutschte jedoch an dem glatten Seitenteil ab. Sein Gewicht zog ihn sofort nach unten. Auf der Suche nach Halt schürfte er sich das Handgelenk auf und büßte zwei Fingernägel ein. Er ignorierte jedoch den Schmerz und bekam schließlich das Laufband zu fassen. Keuchend ließ er sich einfach einen Moment lang hängen und hangelte dann, der geneigten Konstruktion folgend, weit genug abwärts, um gefahrlos zu Boden springen zu können.
    Das Jaulen der verbrennenden Hunde gellte ihm dabei in den Ohren. Die Schmerzlaute erstarben erst, als das Winchestermagazin überhitzte und die Treibladungen der darin befindlichen Kugeln explodierten. Zwei Hunde, die noch brennend in die Tiefe springen wollten, zuckten unter den umherfliegenden Geschossen zusammen und fielen zurück auf den Steg.
    David und Marinin waren heilfroh, als endlich wieder Ruhe einkehrte und das Feuer mangels Nahrung erstarb. Eilig machten sie sich auf den Rückweg. Sie mussten weg sein, bevor der nächste Hubschrauber vorbeikam und vielleicht Anzeichen von Rauch entdeckte. Außerdem mochte es rund um das Gelände noch weitere mutierte Hunde geben.
    Auf dem Weg zum Zaun glaubte der Major eine menschliche Gestalt zu sehen, die leicht gekrümmt davonstakste und hinter der Halle verschwand. Die Erscheinung - eigentlich nicht mehr als ein flüchtiger Schemen - erinnerte ihn an den Mörder von Doktor Getman, den er hinter Olegs Schnellimbiss gesehen hatte. Aber vielleicht spielten ihm auch seine überreizten Nerven einen Streich.
    Auf dem Weg zurück zum Lada blieben sie jedenfalls von weiteren Überraschungen verschont.

17.
    RASPUTIN APOTHEKE, TSCHERNOBYL
    Samstag 08. April 2006
    „Papi, kann ich eins von den lustigen Aufblasmännchen haben?", bat Susanna und zeigte auf eine Packung Billy-Boy-Kondome.
    Die auf der Vorderseite abgebildeten Zeichnungen erinnerten sie wohl an die blauen Gnome mit den weißen Zipfelmützen, die sie so gerne im Fernsehen sah. Wie die Trickfilmserie aus dem Kinderprogramm hieß, konnte sich Marinin ums Verrecken nicht merken, auf jeden Fall hausten dort blauen Wichtel in Pilzhäusern, die sich mit einer einzigen Frau im Dorf begnügen mussten. So was konnten sie sich wirklich nur im Westen ausdenken.
    „Nein, das ist nichts für dich", erklärte er scharf, weil

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