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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Zugmaschine ohne Auflieger vorbei. Kaum war er wieder auf die eigene Fahrbahnseite zurückgekehrt, musste er scharf bremsen, denn vor ihm bummelte ein grau lackierter Mülltransporter im Schneckentempo die Straße entlang.
    Was die städtischen Idioten da vorne trieben, war Maxim ein Rätsel. Schließlich wohnte hier kaum noch jemand, der die Mülltonnen hätte füllen können. Bevor er sich Gedanken darüber machen konnte, hämmerte etwas gegen die Rückwand der Fahrgastzelle. Maxim zuckte vor Schreck zusammen, denn die Schläge prasselten in Kopfhöhe gegen das schusssichere Stahlblech.
    „He, du verdammter Idiot! Reiß dich zusammen, oder ich sorge dafür, dass sie dir deinen Führerschein entziehen!", erklang es aus dem Lautsprecher des internen Kommunikationssystems, das die Sicherheitskabine mit dem Führerhaus verband.
    Es war Krol, der sich da aufregte. Der dritte Wächter an Bord und ein erklärter Gegner von Maxims Fahrkünsten.
    „Ist doch nicht meine Schuld, dass wieder mal lauter Penner unterwegs sind!", schrie Maxim wütend ins Mikrofon. Es ärgerte ihn, dass Krol ständig an seinem Fahrstil herummäkelte.
    „Möchte wissen, wieso der dauernd sein Maul aufreißt", wandte er sich an seinen Nebenmann, „wo der Kerl selber nicht mal Dreirad fahren kann."
    Aber von Eugen brauchte er keine Antwort zu erwarten. Der hielt sich schön aus dem Dauerstreit seiner Kollegen heraus. Ihm war es viel wichtiger, den Sender mit der flotten Popmusik zu finden, den der ältere Maxim immer wieder wegdrehte. Aber das Radio schien kaputt zu sein, denn sie bekamen kein einziges Programm herein.
    „He, lass deine Finger von der Kiste", fauchte sein Kollege von der Seite. „Heute werden alte Volksweisen gehört, nicht dieses Gedudel, ist das klar?"
    „Pass lieber auf, wo du hinfährst!", blaffte Eugen zurück, als er sah, dass der Müllwagen eine Vollbremsung hinlegte.
    Fluchend trat Maxim aufs Bremspedal. Doch es war zu spät. Die Räder blockierten, und der gepanzerte Transporter rutschte quietschend über den trockenen Asphalt. Der Geruch von verbranntem Gummi erfüllte die Luft. Dann prallten sie auf das stählerne Heck des grauen Wagens.
    Maxim und Eugen wurden in ihren Sicherheitsgurten nach vorne gerissen und wieder zurück in die Sitze katapultiert. Der Weißrusse verstauchte sich dabei den Nacken. Hinten im Sicherheitsraum wirbelten die Männer durch die Luft und prallten gegen die Wände; dort gab es keine Sicherheitsgurte.
    „Scheiße", entfuhr es Maxim. „Krol wird mir die Hölle heiß machen."
    Als er einen Blick in den Rückspiegel warf, vergaß er die Furcht vor seinem Kollegen. Stattdessen packte ihn die nackte Todesangst. Von hinten kam der Volvo angebraust, den sie kurz zuvor überholt hatten. Die Zugmaschine raste direkt auf sie zu und drohte, den Gefangenentransporter zwischen der Motorhaube der Riesenkiste und dem Heck des Mülltransporter zu zerquetschen. Es würde nur ein Haufen Schrott und Knochen von ihnen übrig bleiben, wenn der tonnenschwere Rammbock auf vier Rädern mit voller Wucht aufprallte!
    Im allerletzten Moment bremste die Zugmaschine ab, trotzdem fuhr sie krachend auf und schob die Front des Panzerwagens quietschend in den Müllwagen hinein. Der Gefangenentransporter wurde bewegungslos zwischen den beiden größeren Fahrzeugen eingekeilt. Dank der verstärkten Stahlkarosserie blieb die Fahrerkabine intakt, sonst wären die Wächter unweigerlich in ihren Sitzen zerquetscht worden.
    Noch bevor sich die Wachmänner von der Karambolage erholen konnten, sprang ein vermummter Mann aus dem Truck und kam mit einer alten AKM ohne Klappstutzen in den Händen auf die Beifahrertür zugerannt.
    Von vorne näherten sich ebenfalls zwei Männer. Auch sie trugen schwarze Sturmhauben und militärische Tarnanzüge. Einer von ihnen hatte außerdem ein olivfarbenes Rohr mit Visiereinrichtung bei sich, wie man es aus modernen Kriegsfilmen kannte.
    „O Gott, dass ist eine Stinger!" , keuchte Eugen, der einige Jahre bei der Armee gewesen war und die vernichtende Wucht der Boden-Luft-Rakete kannte.
    Eugen griff trotz seines schmerzenden Nackens nach dem Handapparat des Funkgerätes und setzte einen Notruf ab. „Rasputin Eins an Ostrov! Wir haben einen Überfall zur Gefangenenbefreiung. Unsere Position ist Straße der Sozialistischen Gemeinschaft, Ecke Stalin Allee, in Sichtweite des Gaswerkes. Schickt uns sofort Hilfe, die Kerle sind mit Explosivstoffen ausgerüstet!"
    Statt einer Antwort kam nur

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