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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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wurde. Der Messerfreak hatte offenbar nur auf diese Entscheidung gewartet. Vor Freude tänzelnd, kehrte er zu dem Mädchen um und setzte die Klingenspitze kurz über ihrem Bauchnabel an.
    Diesmal trieb er kein krankes Spielchen, diesmal meinte er es ernst, das war sogar durch den Mantel hindurch zu erkennen. Deutlich sichtbar spannte er die Armmuskeln an. Das war der Moment, in dem David seinen Entschluss fasste.
    Eine Kugel in den Arm, der mitten in der Bewegung lahmte, kam nicht in Frage, denn der hätte die Gefangene unweigerlich mit getroffen. Deshalb hob David den Lauf an, bis die Kapuze des Sadisten im Fadenkreuz erschien. Sofort zog er durch.
    Noch während der Rückschlag gegen seine Schulter stieß, verwandelte sich die Kapuze in einen roten Ballon, der sich immer weiter aufblähte, bis er das gesamte Fadenkreuz ausfüllte. Kopflos klappte der Kerl zusammen, das Messer immer noch fest umklammert.
    Nach dem Volltreffer war die Gefangene mit Blut besudelt, doch es gehörte nicht ihr. Das allein zählte.
    Der Komplize des Messerfreaks stand eine Sekunde lang wie angewurzelt da, dann warf er sich zur Seite. Noch in der Drehung riss er seine AKM empor und kam mit ihr im Anschlag in die Höhe. David war ihm mit dem Zielfernrohr gefolgt und stanzte ihm sofort ein Stück Blei in seinen Mantel aus Aramidgewebe. Der Einschlag riss den Getroffenen nach hinten und schmetterte ihn mit Kopf und Rücken gegen die Stahlwand der Kippmulde.
    Das G36 wanderte weiter zum Anführer, der hastig zu seiner Waffe zurückhumpelte, bis er erstarrte, weil David aufsprang und ihn aus dem Stand heraus anvisierte.
    „Funkgerät weg!", befahl David so laut, dass die Stimme bis zur Moorbahn hinab zu hören war.
    Die Finger des Maskierten öffneten sich augenblicklich und der nutzlose Kasten landete im Gras.
    „Rothe!" Unter der Sturmhaube drang nur ein verzerrter Laut hervor, trotzdem war David sicher, seinen Namen zu hören.
    Wie war es möglich, dass der Kerl ihn kannte? Zusammen mit dem Hinken und der übrigen Körperhaltung gab es dafür eigentlich nur eine vernünftige Erklärung. In David wuchs ein unglaublicher Verdacht heran. Dieses verdammte Humpeln war ihm gleich bekannt vorgekommen, doch erst jetzt dämmerte ihm, an wen es ihn erinnert hatte.
    Der Weg über den Hang kam ihm unendlich lang vor, doch nach zwei sicheren Treffern zweifelte niemand seine Fähigkeiten an. Niemand, außer der Gefangenen, die es irgendwie schaffte, ihren Knebel hervorzuwürgen und auszuspucken.
    „Knall die Kerle ab!", forderte sie. „Mach schon! Knall sie ab!"
    David hatte keine Zeit, ihr irgendwelche Erklärungen zu geben. Den Anführer weiter fest im Visier, setzte er alles daran, die Distanz zwischen ihnen so schnell wie möglich zu verkürzen. Er brauchte Gewissheit, musste unbedingt herausfinden, ob seine Befürchtungen zutrafen.
    „Schieß doch endlich!", ließ sie nicht locker. „Du blöder Idiot! Schieß!"
    David sah aus den Augenwinkeln, wie sich der Kerl in der Lore bewegte. Er war noch groggy, mochte aber bald wieder gefährlich werden. Der humpelnde Anführer war zum Glück nur noch zwanzig Meter entfernt.
    „Kein Grund zur Aufregung", meldete sich der Kerl zu Wort. „Wir beide stehen auf derselben Seite, darüber bist du dir doch wohl im Klaren?"
    Die Gefangene verstummte augenblicklich. David konnte es ihr nicht verübeln.
    „Einen Scheißdreck tun wir", beschied er dem Maskierten. „Los, flach auf den Bauch legen, die leeren Handflächen nach oben."
    Der Hinkende scherte sich den Teufel um die Anweisung, er blieb einfach wie schockgefrostet stehen. Nur seine langen Mantelschöße wehten vor und zurück. „Die kleine Schlampe heißt Kim Raika und ist die Tochter der Marina Volchanova. Das sagt dir doch was, oder?"
    David wusste nicht recht, was er mit dem lauernden Tonfall seines Gegenübers anfangen sollte. „Hörst du schwer?", erwiderte er scharf. „Hinlegen habe ich gesagt!"
    Der Maskierte ließ es weiter drauf ankommen. Dieser Bastard spürte wohl, dass David ihn lebend wollte.
    Aus der Lore erklang ein Kratzen. Der Angeschossene versuchte sich aufzurichten, rutschte aber wieder die Wandung hinab, noch ehe David mit dem Gewehr herumgeschwungen war.
    Sofort wollte er den Hinkenden wieder ins Visier nehmen, doch der hatte den kurzen Moment der Ablenkung eiskalt genutzt. Seine Hand war unter dem offenen Mantel verschwunden. Als sie jetzt hervorkam, hielt sie eine Pistole umklammert. Eine Kora 9/9.
    Die Mündung wies bereits

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