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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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David überlegte, was er noch Mitfühlendes sagen konnte, um es ihr leichter zu machen, doch er hatte die letzten Jahre im Gefängnis verbracht und dabei verlernt, sich wie ein normaler Mensch zu unterhalten.
    Eine in der Ferne anlaufende Turbine bewahrte ihn zum Glück davor, weiter dumm und stumm in der Gegend herumzustehen.
    „Schnell", sagte er zu Kim. „Wir müssen die beiden anderen Kerle verschwinden lassen."
    Er rannte los, ohne weitere Erklärungen abzugeben. Kim folgte ihm, obwohl sie nicht verstand, warum er es so eilig hatte. Bei dem Kopflosen angekommen, übernahm David den unangenehmen Part, dem Toten unter die Achseln zu greifen. Kim fasste an den Füßen an. Gemeinsam trugen sie die Leiche in das offene Mülldepot.
    „Warum müssen wir die drei verstecken?", fragte sie unterwegs.
    „Weil hier nur wenige Kilometer entfernt ein Hubschrauber warmläuft", antwortete er keuchend, denn mit dem Rucksack und verschiedenen Leichen durch die Gegend zu rennen, strengte auf Dauer ziemlich an.
    „Ja und?" Kim wusste immer noch nicht, was ihn plagte. „Das Militär kümmert sich nicht darum, was hier unten vorgeht."
    „Nur so lange keiner von ihren Leuten involviert ist. Diese drei tragen leider Hundemarken. Was glaubst du wohl, mit wem der Anführer Funkkontakt aufnehmen wollte?"
    Kim fluchte äußerst undamenhaft und beschleunigte ihre Schritte. Was ihr an Muskelkraft fehlte, machte sie durch Verbissenheit wett. Gemeinsam schleiften sie den Soldaten den sanft abfallenden Stollen hinab und deponierten ihn an einer freien Stelle.
    Während David den Rucksack abnahm, überzeugte sich Kim mit eigenen Augen davon, dass auch dieser Tote eine Erkennungsmarke trug. Danach rannten sie los, den dritten holen.
    In der Ferne begann das Triebwerk zu heulen. Der Hubschrauber hob ab. Noch war er nicht zu sehen, aber falls er wirklich die Gegenstelle für Plichko gewesen war, würde er als Erstes das Gebiet mit der letzten Positionsmeldung überfliegen. Das konnte nicht weit von hier entfernt sein.
    Sie schnappten sich den dritten und rannten zurück, verzogen dabei das Gesicht vor Anstrengung, doch sie hatten keine Zeit für eine Pause. Mochten die Muskeln auch noch so schmerzen, sie mussten weiter. Inzwischen war bereits das Schlagen der Rotoren zu hören. Nicht mehr lange und sie würden in Sichtweite kommen.
    Mit letzter Kraft stolperten sie den Stollen hinab. Einer von ihnen blieb irgendwo hängen und so stürzten sie mitsamt dem Maskierten zu Boden. Ausgepumpt blieben Kim und David liegen, obwohl ihnen die erkaltende Leiche als Ruhekissen diente. So war es nun mal, das Leben in der Zone.
    Ihre Lungen blähten sich, verzweifelt darum bemüht, genügend Luft einzusaugen. Als sie wieder einigermaßen bei Atem waren, hatte der Hubschrauber sie fast erreicht.
    „Los, weiter ins Innere", befahl David. „Die dürfen uns nicht mit ihren Wärmekameras erfassen."
    Den Toten hinter sich herzerrend stießen sie tiefer ins Dunkel vor. Beide hatten Taschenlampen dabei, die ihnen den Weg erhellten. Die dünnen Lichtkegel schufen jedoch nur kleine Korridore in der alles umfassenden Finsternis. Was sich in den Tiefen des Raumes verbarg, war nicht zu erkennen.
    David musste unwillkürlich an den Kopf des Bloodsuckers denken, den er in Igels Lager gesehen hatte. Wenn er sich recht erinnerte, hielt sich dieses Wesen am liebsten in unterirdischen Gewölben auf...
    Er spürte ein kaltes Rieseln sein Rückrat hinunterlaufen. Das Einzige, was ihn tröstete, war, dass der Armeehubschrauber draußen vorbeidonnerte. Die von einfachen Balken abgestützte Decke schirmte ihre Körperwärme also komplett ab.
    Schweigend kauerten sie sich zwischen stinkenden Fässern hin. Es roch nach Öl, Nitro und anderen Chemikalien. Nicht gerade der gesündeste Platz für einen Aufenthalt, aber das beste Versteck, das ihnen im Augenblick zur Verfügung stand.
    Nach einer Weile kehrte die Maschine zurück und blieb in der Luft stehen. Zum Glück nicht über der Moorbahn, sondern ein Stück den Hang hinauf, oberhalb des Entlüftungsrohrs. Für eine Mi-24 war das Vehikel eindeutig zu leise. Das gab David zu denken.
    „Was ist, wenn sie wegen der Toten landen?", sagte Kim leise.
    „Werden sie nicht", antwortete David überzeugt. „Nicht für ein paar ganz normale Stalker. Da hätten sie viel zu tun. Außerdem landen sie nur an Orten, die als absolut sicher gelten. Von dort aus schicken sie dann ihre Bodentruppen los. Kerle wie diese drei hier."
    Das

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