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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Zusammen könnten wir es vielleicht schaffen."
    Sie zog das Lederband mit dem rötlich schimmernden Stein hervor. „Meine Fähigkeiten sind gar nicht so groß, wie du vielleicht glaubst", erklärte sie dazu. „Dieser Stein hilft mir, meine Kräfte zu bündeln. Und er speist mich mit zusätzlicher Energie."
    David sah auf den Stein und gab sich gebührend überrascht. „Wie bist du an den rangekommen?", fragte er.
    „Der Feuerkäfer ist zu mir gekommen", antwortete sie geheimnisvoll. „Vielleicht hast du Glück und er kommt eines Tages auch zu dir. Bis dahin musst du dich damit begnügen, mir zu assistieren."
    Wie eine solche Zusammenarbeit aussehen sollte, ließ sie offen. „Du kannst dir ja überlegen, ob du einen Versuch mit dem Kraftfeld starten willst", unterband sie alle Versuche, der Sache näher auf den Grund zu gehen. „Warte fünf Minuten, bis du hinterher kommst. Ich will nicht, dass Igel denkt, wir hätten uns in den Büschen herumgedrückt."
    Nach diesem Hinweis verschwand sie wieder im Unterholz.
    David ließ sich weitaus länger Zeit, als sie verlangt hatte. Tief in Gedanken versunken kehrte er zum Rastplatz zurück. Igel und Kim führten gerade ein belangloses Gespräch, an dem er sich nicht beteiligte. Er blieb einsilbig, bis die Nacht hereinbrach.
    Während die anderen rasch einschliefen, fiel es David schwer, zur Ruhe zu kommen. Es dauerte lange, bis er von Müdigkeit überwältigt wurde. Danach gab es statt des erhofften Tiefschlafs lange Traumphasen, in denen ihn wirre Bilder heimsuchten, Bilder von blau schimmernden Monolithen in unterirdischen Gewölben …
     

25.
     
    Bereits das erste Vogelzwitschern riss ihn aus seinem leichten Schlaf. Bist du ein Auserwählter? Verwirrt schlug David die Augen auf. Öffne deinen Geist, damit wir sehen, was in dir steckt.
    Er wusste nicht, warum, aber aus irgendeinem Grund beschlich ihn das Gefühl, beobachtet zu werden. Feindliche Stalker konnten es nicht sein, Kim atmete weiter ruhig und entspannt. Sie trug das Stirnband um den Kopf, damit ihr der Feuerkäfer auch im Schlaf zur Seite stand.
    David war versucht, über den glatten Stein zu streichen, unterdrückte aber das aufsteigende Verlangen. Es wäre wirklich peinlich geworden, wenn Kim gerade in diesem Moment erwacht wäre. Bald darauf kam sie tatsächlich blinzelnd zu sich.
    Spätestens als Igel seine Begleiter mit dem Kocher hantieren hörte, hielt es auch ihn nicht länger in den Federn. Gemeinsam nahmen sie ein kurzes Frühstück ein und marschierten dann los. Die Lage hatte sich über Nacht beruhigt. Weder laut röhrende Lkw noch Hubschrauber kreuzten ihren Weg. Es gab nur sie drei und das Ziel vor ihren Augen.
    Einzig David spürte ein Gefühl der Unruhe, das mit jedem Kilometer stärker in seinen Eingeweiden rumorte. Obwohl die Sonne lange nicht so stark herabbrannte wie in den vorherigen Tagen, begann er zu schwitzen. Er fühlte sich gereizt und unzufrieden. Sein Mund war so trocken wie die Sahara, egal, wie viel er auch trank. Es dauerte eine Weile, bis er die Symptome richtig einordnen konnte und er begriff, dass in ihm eine Gier heranwuchs. Eine Gier, der er nachgeben musste, um nicht verrückt zu werden.
    Kurz vor dem Ziel - die Fahrzeughalle lag nur noch zwanzig Minuten entfernt - blieb er abrupt stehen und starrte in die Wildnis hinaus. Ihm war plötzlich, als würde er einen Ruf vernehmen, der nicht erst über den Umweg des Gehörs in sein Bewusstsein drang.
    „Geht schon mal vor", bat er die anderen. „Ich muss was überprüfen."
    „Ausgerechnet jetzt?" Igel begriff nicht, wo sein Problem lag. „Bist du krank, oder was?"
    Kim hingegen zeigte Verständnis für den Wunsch. „Geh nur", sagte sie. „Komm einfach nach, wenn du soweit bist."
    Es klang, als ahnte sie, was in ihm vorging. David verschwendete keinen Gedanken daran, was Kim und Igel dachten. Alles in ihm schrie nur danach, durch das Gras zu hasten und dem Ruf bis zu seinem Ursprung zu folgen. Ohne ein Wort des Abschieds stürzte er davon.
    Kalter Schweiß rann seine Stirn hinab. Er fühlte sich wie ein Süchtiger auf dem Weg zum nächsten Schuss. Jedes Zeitgefühl ging dabei abhanden. Als er über die Schulter blickte, waren die anderen schon außer Sichtweite.
    Egal. David wollte nur weiter, wollte endlich herausfinden, was ihm derart den Verstand raubte. Am Rande eines Sandlochs blieb er abrupt stehen. Er mochte kaum glauben, was da zu seinen Füßen lag. Inmitten des feinkörnigen Untergrundes funkelte ein Stein,

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