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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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stammte und mit seinem feuerroten Haar allen gängigen Klischees, die über Briten kursierten, vollkommen entsprach. Den drei Männern dieses Trios war eines gemein: Sie trugen ihr Haar auffallend lang, weil sie sich nur im Camp herumdrückten und den Aufenthalt in der übrigen Zone vermieden. Das weitaus Auffälligste an Finley waren jedoch die beiden Narben, die seine Mundwinkel bis tief in die Wangen hinein verlängerten. Irgendjemand musste ihm einmal, als er hilflos am Boden gelegen hatte, zwei tiefe Schnitte mit einem Messer beigebracht haben. In England war diese Verletzung so häufig, dass sie unter dem Namen Glasgow Grin traurige Berühmtheit erlangt hatte. Dieses dauerhafte Grinsen konnte einem Verlierer aber auch in jeder anderen Stadt nördlich von Dover eingeschnitten werden.
    Finley galt als besonders rücksichtslos, wenn es darum ging, einen Kampf zu gewinnen. Wer seine Narben sah, wusste sofort, warum.
    Die beiden Männer an seiner Seite stammten aus der Ukraine, doch auch ihre Gesichter spiegelten eine harte Vergangenheit wider. So war Viktor Korpans vorspringende Hakennase einmal so stark gebrochen worden, dass sie eine weithin sichtbare Kerbe zurückbehalten hatte. Wer es wagte, ihn deshalb Adlernase zu nennen, fand sich, oft nur wenig später, mit eingedrücktem Kehlkopf in einer dunklen Gasse wieder.
    Leonid Kinach, der Dritte im Bunde, glänzte durch zwei zerschmetterte Wangenknochen, die ihm nicht nur ein eingedrücktes Gesicht bescherten, sondern ihn auch äußerst einfältig wirken ließen. Er war aber keineswegs dumm, sondern galt als Kopf der Bande, was angesichts ihres Betätigungsfeldes jedoch nicht viel heißen musste.
    Eins stand allerdings fest: Alle drei Männer hatten ein Leben lang einstecken müssen, bevor sie, gemessen an ihren Ansprüchen, auf dem Gipfel ihrer Möglichkeiten angelangt waren. Das machte sie besonders gefährlich.
    „Das sind ja drei nette Früchtchen", kommentierte der Major brummig.
    „Das kannst du laut sagen." Igel spuckte auf den Boden. „Die haben hier für einige Gräber gesorgt, auch außerhalb der Arena. Denen weint niemand eine Träne nach, wenn wir sie ins Jenseits befördern."
    Falls wir sie ins Jenseits befördern, dachte David. Er konnte Igels Zuversicht, was ihre Chancen anbelangte, nicht recht nachvollziehen. Was machte den Kerl bloß so sicher, dass sie wieder lebend aus der Arena herauskommen würden? Der verdammte Brandsatz, den er mit einschmuggeln wollte? Als ob der eine entscheidende Wendung herbeiführen könnte ...
    Leider gelang es David weiterhin nicht, zu erspüren, ob Igel seinen Optimismus vortäuschte oder wirklich ehrlich empfand. Der Geist dieses Stalkers erwies sich als völlig resistent gegenüber seinen PSI-Kräften.
    Sie warteten, bis der Tumult vor der Arena abgeebbt war. Dann machten sie sich selbst auf den Weg. Es gab kaum jemanden, der sie als Herausforderer erkannte, darum kamen sie ohne großes Aufsehen voran. Am Eingang wurden sie von zwei muskulösen Kerlen in Empfang genommen, die in ihrem Größenverhältnis zueinander an Stallone und Schwarzenegger erinnerten. Der Kleinere von den beiden, erwies sich schnell als der Giftigere.
    „Schusswaffen ablegen", verlangte er im Befehlston, während sein um einen Kopf größerer Kollege seinen Job schweigend erledigte.
    David und die anderen beiden gaben ihre Gewehre und Pistolen ab. Alles andere, was sie bei sich trugen, durften sie behalten. Inklusive der Kampfmesser und Igels Wodkaflasche, die er nur kurz vorzeigen musste, um sie durch die Kontrolle zu bekommen.
    Während ihre Waffen in einem leeren Ölfass deponiert wurden, geleitete sie die Arnold-Imitation ins Gebäude. Die zahlenden Zuschauer entschwanden schon bald über eine roh gezimmerte Holztreppe auf eine aus alten Baugerüsten erstellte Tribüne. Sie, als Herausforderer, mussten dagegen die Halle durchqueren. Auf diese Weise erhielten sie einen ersten Ausblick auf das, was sie erwartete: ein weitläufiges Feld, über das von Kugeln durchlöcherte Fahrzeuge, Sandsackbarrieren und hölzerne Podeste verteilt standen.
    Diese Deckungen sollten den Kampf in die Länge ziehen und so die Spannung für die gaffende Menge erhöhen. Letztere konnte das Geschehen aus knapp vier Metern Höhe verfolgen. Die entsprechenden Plattformen zogen sich an den Längsseiten der Halle entlang. Daumendicke Stahlplatten, die vor den Plätzen aufragten, sollten sie vor Querschlägern schützen. Trotzdem war es nicht ungefährlich, dieses

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