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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Spektakel zu verfolgen.
    Aber wen scherte das schon hier in der Zone?
    David sah zur Decke hinauf, die von großen, quadratischen Dachfenstern durchbrochen wurde. Einige von ihnen standen offen, um Frischluft einzulassen. Unter den voll besetzten Tribünen gab es weitere gekippte Fenster. Ein frischer Wind zog durch die Halle. Da sie sich bald mit Pulverdampf füllen würde, war das auch bitter nötig.
    Stahlträger, alte Absaugrohre und stillgelegte Laufkatzen kreuzten sich unterhalb der Decke auf vielfältige Weise. Wegen des hohen Sonnenstandes zeichneten sie ein wirres Schattengeflecht auf den mit Sägespänen bestreuten Boden. David nahm all diese Eindrücke nur beiläufig wahr, stutzte aber plötzlich, als er einen dunklen Fleck bemerkte, der nicht recht ins Muster passen wollte. Als er dann auch noch eine schemenhafte Bewegung zu sehen glaubte, stoppte er abrupt und starrte in die Höhe.
    Igel wäre beinahe von hinten auf ihn aufgelaufen.
    David ignorierte den Stau, den er verursachte und konzentrierte sich voll und ganz auf die Suche nach dem merkwürdigen Etwas, das seine Irritation ausgelöst hatte. Dank seines guten räumlichen Vorstellungsvermögens entdeckte er sofort ein eingeknicktes Stück Wellblech, das aus irgendeinem Grund auf zwei aneinanderstoßenden Stahlträgern ruhte. Vielleicht, weil es dort einmal als Arbeitsplatte gedient hatte, wahrscheinlich aber nur, weil es von draußen durch eines der offenen Dachfenster hereingeweht war. Angesichts des allgemeinen Chaos fiel es nicht weiter auf und stellte vermutlich auch keine Gefahr dar. David dachte trotzdem über die schemenhafte Bewegung nach, die er auf dem Boden gesehen hatte.
    Strich dort oben etwa ein Tier herum? Gar ein Schattenhund, der ihnen in den Nacken springen konnte?
    „Los, weitergehen", forderte Arnold unwirsch.
    David versuchte eine fremde Präsenz wahrzunehmen, konnte aber nicht das Geringste spüren. Angesichts der ganzen Zuschauer, deren Aufregung seine PSI-Sinne zum Schwingen brachte, wäre das aber auch ein Wunder gewesen. Vermutlich hatten ihm seine Augen nur einen Streich gespielt.
    Da Arnold ungeduldig drängelte, setzte David den Weg fort.
    Sie wurden in einen kleinen, aus Wellblech zusammengeschraubten Raum geführt, in dem schon ihre Gegner mit zwei weiteren Wächtern warteten.
    Finley, Korpan und Kinach hatten steinerne Mienen aufgesetzt und sprachen kein einziges Wort. David schenkte sich ebenfalls jede Begrüßung.
    Sowohl Igel und der Major als auch er nahmen ein altes, aber in gutem Zustand befindliches AKM entgegen, sowie sechzig Schuss Munition in drei Magazinen. Ihre Gegner waren auf genau die gleiche Weise ausgerüstet. Weitere Magazine befanden sich gleichmäßig über die ganze Arena verteilt.
    Auf diese Weise sollten alle Kontrahenten die gleichen Startvoraussetzungen bekommen. Doch David spürte schon beim Betreten der Baracke, dass diese nicht gegeben waren.
    Von ihren drei Gegnern, die überall nur ehrfürchtig Stalkerkiller genannt wurden, ging eine fast greifbare Präsenz aus. Sein Hirn fühlte sich an, als würde es mit winzig kleinen, aber äußerst scharfen Messern bearbeitet. Es dauerte einige Sekunden, bis er die unangenehmen Empfindungen einordnen und schließlich ausblenden konnte.
    Kein Zweifel. Was da auf seine PSI-Sinne eindrang, war eine geballte Präsenz von Artefakten. Als er die drei Stalkerkiller näher in Augenschein nahm, wurde ihm schnell klar, was dahintersteckte.
    Schutzwesten waren in der Arena verboten, doch sowohl Finley als auch seine beiden Kumpane trugen gekreuzte Gurte mit kleinen, eingearbeiteten Taschen. Statt einem Kompass, Streichhölzern oder anderen Utensilien enthielten diese Fächer Steinblut und andere Artefakte mit wundheilender Wirkung.
    Auf diese Weise konnte das Trio Treffer um Treffer einstecken, ohne zu Boden zu gehen. Das war ein erheblicher Vorteil gegenüber jedem, der unvorbereitet in die Schlacht zog. Und wenn sich ihre Wunden schneller schlossen, als sie geschlagen wurden, erfuhren Zuschauer und Wächter nicht einmal den Grund ihrer Überlegenheit.
    Mit siegesgewissem Grinsen bauten sich der Schotte und die beiden Russen vor ihnen auf. Jeder Einzelne von ihnen trug mindestens acht bis zwölf Artefakte am Leib. Ein kleines Vermögen, aber auch eine sinnvolle Investition in ihre Gesundheit.
    „Als Herausforderer starten sie am anderen Ende des Spielfeldes", wandte sich Arnold an ihre Gruppe. „Auf dem Weg dorthin dürfen sie sich das Gelände einprägen.

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