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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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rannte David geduckt nach links, während sich Igel in der Mitte hielt und Alexander Marinin die rechte Flanke übernahm.
    David beging nicht den Fehler, hinter dem eingedrückten Dach des Pkw in Deckung zu gehen, sondern umrundete das Heck mit drei schnellen Schritten und hielt dann auf einen mit Sandsäcken abgestützten Erdhügel zu.
    Von vorne ertönten die ersten Schüsse, doch das waren nur ungezielte Salven, die sie einschüchtern sollten. Den Stalkerkillern war natürlich daran gelegen, sie möglichst tief in ihrer eigenen Spielfeldhälfte festzunageln. Wer nicht mehr zurückweichen konnte, wenn es eng für ihn wurde, stand schnell mit dem Rücken zur Wand. Und zwar ohne jede Deckung.
    Darum rückten beide Parteien rasch vor, um sich möglichst viele taktische Optionen offenzuhalten.
    David suchte nicht den Schutz des Erdhügels auf, sondern stoppte nur kurz dahinter ab, um das Sturmgewehr zu schultern und sich zwei Sandsäcke links und rechts unter die Arme zu klemmen. Ihrem Umfang nach zu urteilen mussten sie zwischen fünfzehn und zwanzig Kilo wiegen, doch sie kamen ihm viel leichter vor. Ohne große Mühe rannte er mit ihnen weiter, dem eigentlichen Ziel entgegen, einem drei Meter hohen Holzpodest.
    Einige überraschte Rufe von der Tribüne bewiesen, dass die Zuschauer auf seiner Seite mit Spannung verfolgten, was er da plante. David ließ sich nicht von ihnen ablenken, sondern verfolgte lieber aus den Augenwinkeln, wie Igel auf seiner Höhe blieb, bis er hinter der Doppelachse eines zerschossenen Löschfahrzeugs Deckung suchte.
    David erreichte gleichzeitig die Rückfront der drei mal vier Meter durchmessenden Holzbarriere. Als er die Säcke dagegen-warf, registrierte er zufrieden, dass es sich um eine stabile Konstruktion handelte, die von innen durch massive Balken und eine Sandfüllung abgestützt wurde. Hinter dieser Wand war er selbst vor schwerstem Beschuss sicher.
    Von Alexander Marinin war nicht das Geringste zu sehen, aber das wunderte ihn nicht. Nach dem groben Plan, den sie auf Igels Vorschlag hin verfolgten, sollte der Major ein Stück weiter, bis zu einem Reifenstapel, vorrücken und dem Gegner seitlich in die Flanke fallen, sobald David und Igel für die richtige Ablenkung sorgten.
    David schöpfte kurz Atem, verspürte aber trotz des schnellen Spurtes mit den schweren Gewichten keinerlei Anstrengung in Armen und Beinen. Damit hatte er nicht gerechnet, und das war zweifellos auch nicht normal. Ein sanftes Kribbeln unter der Hirnschale ließ ihn vermuten, dass er diesen erfreulichen Umstand dem besonders geformten Nachtstern in seiner Gürteltasche zu verdanken hatte. Das brachte ihn auf den Gedanken, sich die Gravitationskräfte noch stärker zunutze zu machen.
    Gegen irgendwelche Regeln konnte er damit nicht verstoßen, schließlich bauten die Stalkerkiller noch viel stärker auf die Hilfe ihrer Artefakte.
    Rasch holte David den Nachtstern aus der abschirmenden Bleiröhre und steckte ihn in die rechte Brusttasche seiner Kapuzenjacke, um die Wirkung zu verstärken. Das damit verbundene Strahlungsrisiko ging er bewusst ein. Ein deutlich spürbares Kribbeln unter der Schädeldecke bewies sogleich, dass sein telepathischer Sinn auf das größere Potenzial ansprach.
    Ursprünglich hatte David vorgehabt, die beiden Sandsäcke übereinanderzustapeln, um über den so geschaffenen Absatz auf das Podest zu klettern. Nun ergriff er einen von ihnen mit beiden Händen, spannte die Beinmuskeln an und sprang aus dem Stand in die Höhe. In einer schier unmöglich scheinenden Bewegung, die allen Gesetzen der Schwerkraft widersprach, stieg er gut einen Meter auf und verharrte mehrere Sekunden lang still in der Luft, bevor er wieder zu sinken begann. Es war gar nicht so leicht, in dieser Zeit den Sack über den Kopf zu heben und auf das Podest zu wuchten, doch es gelang.
    Ein lautes Raunen ging durch jenen Teil der Menge, die seine Aktion beobachten konnte. Einige Stalker aus dem Publikum deuteten sogar auf das Podest und riefen weiter entfernt sitzenden Freunden Erklärungen zu ― damit hatte David nicht gerechnet. Zum Glück gingen zu viele Stimmen durcheinander, als dass ein klarer Hinweis zu hören gewesen wäre. Dann ertönte eine Lautsprecherstimme, die über zahlreiche in der Halle verteilte Boxen verkündete: „Die Zuschauer werden aufgefordert, sich aller Einflussnahme auf das Spielgeschehen zu enthalten! Zuwiderhandlungen werden mit dem Ausschluss von der Tribüne geahndet!"
    Eine Reihe von

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