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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Schüssen übertönte das Ende der Durchsage.
    David konnte hören, wie sich die Einschläge in die rechte Seitenwand des Podestes fraßen. Der Einschusswinkel war so gut gewählt, dass ein Dutzend kleiner, scharfkantiger Holzsplitter herausgeschlagen wurde. Er selbst war aber zu keiner Zeit gefährdet. Die Stalkerkiller hatten nur gemerkt, dass etwas an dieser Barriere vorging, hatten aber offenbar nicht die geringste Ahnung, wie Davids Plan aussah.
    Ein Blick zur Seite offenbarte, dass Igel inzwischen den Deckel von der Wodkaflasche geschraubt und durch einen mit Petroleum getränkten Lappen ersetzt hatte. Er war nun jederzeit bereit, das Löschfahrzeug in Brand zu setzen. Er konnte dabei zwischen den durcheinandergeworfenen Schläuchen im Inneren und den Doppelreifen der Zwillingsachse wählen. Was auch immer er davon in Flammen aufgehen ließ, die Rauchentwicklung würde für eine Menge Aufregung sorgen.
    Aber vielleicht war es auch gar nicht nötig, zu so drastischen Mitteln zu greifen. Vorerst stieg er durch die komplett zerschossene Seitentür ins Innere des lang gestreckten Fahrzeugs. Durch einige große Löcher in der gegenüberliegenden Seitenwand konnte er das vor ihm befindliche Terrain wunderbar aus der Deckung heraus bestreichen.
    David nahm den nächsten Sandsack auf und trat einen Schritt zur Seite. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er sich auf den zweiten Sprung konzentrierte. Er musste diesmal höher aufsteigen, sonst dauerte der ganze Vorgang zu lange. Doch er hatte Glück. Seine Aufregung half ihm dabei, ein höheres Kraftpotenzial abzuschöpfen.
    Diesmal machte er sich nicht einmal die Mühe, einen Sprung aus dem Stand anzudeuten, sondern stieg einfach in gerader Linie auf, bis er mit dem Kopf über das Podest hinwegsehen konnte. Unter den Sohlen seiner Stiefel befand sich nichts weiter als pure Luft.
    Die Zuschauer auf seiner Höhe schrien vor Begeisterung auf, enthielten sich diesmal aber aller Erklärungsversuche.
    David schob den Sack rasch auf die raue Holzoberfläche und krabbelte hinterher. Er musste sich von Anfang an kleinmachen, nur dann hatte er eine Chance. Wenn ihn die Stalkerkiller vorzeitig entdeckten, konnten sie ihn hier oben festnageln. Dann war er erledigt. Um einen Vorteil aus dieser erhöhten Position zu ziehen, brauchte er das Überraschungsmoment auf seiner Seite.
    Rasch nahm er das AKM von der Schulter. Er umfasste es mit der rechten Hand, den Zeigefinger lang am Abzug. Dabei schob er mit der Linken die beiden Sandsäcke vor sich her, als wären sie leere Pappschachteln. Auch hier leistete ihm der Nachtstern gute Dienste. Gleichzeitig aber spürte David, dass die geistige Verbindung ihren Tribut forderte. Ein feines, äußerst schmerzhaftes Stechen zog durch seinen Kopf und ließ erst wieder nach, als er die Hand von den Säcken nahm.
    David hatte sich bis auf einen Meter an die vordere Kante des Podiums herangearbeitet und lag nun flach ausgestreckt auf den nahtlos aneinandergefügten Brettern. Die rot gefärbten Schwaden der Rauchbombe hatten längst ihre größte Ausdehnung überschritten und begannen sich langsam zu verflüchtigen. Der Brodem hielt sich überwiegend am Boden, trotzdem spürte David ein Kribbeln in der Nase. Es kostete ihn all seine Selbstbeherrschung, ein Niesen zu unterdrücken.
    Igel hatte ihnen erzählt, dass die Stalkerkiller stets durch den abklingenden Rauch vorstießen. Erste Salven aus dem gegnerischen Spielfeld bestätigten diese Erfahrung. Gleichzeitig erklangen Schüsse aus dem Löschfahrzeug.
    Igel nahm einen der Anstürmenden unter Feuer. Der Betreffende war bereits näher als erwartet. David hörte das am Bellen des antwortenden AKMs. Als er den Kopf hob, erhaschte er noch einen Blick auf Finleys roten Haarschopf, der sich gerade auf die Vorderseite des Podiums zubewegte. Eine Sekunde später hatte er sich an der entsprechenden Ecke festgesetzt und beharkte das Löschfahrzeug mit kurzen Feuerstößen.
    David konnte genau hören, wie die Kugeln keine zwei Meter unter ihm aus dem Lauf jagten. Er überlegte, ob er nach vorne rutschen und dem Schotten von oben in den Scheitel schießen sollte. Doch es widerstrebte ihm weiterhin, jemanden aus dem Hinterhalt niederzumachen.
    Stattdessen kam ihm eine bessere Idee.
    Ohne weiteres Zögern rollte er um die eigene Achse, bis er auf dem Rücken lag. Dann schob er sich so weit vor, dass er die Knie anwinkeln und beide Sohlen gegen einen der Säcke stemmen konnte.
    Seine Ausrichtung stimmte. Er

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