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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Entfernung fiel Licht in das Röhrenende ein. Von ihrer Position aus gesehen, erschien der erleuchtete Bereich nicht größer als eine Männerfaust, aber das täuschte natürlich. Einige gebeugte Schatten, die durch das Halbrund entschwanden, rückten die Proportionen wieder zurecht. Vermutlich handelte es sich um die Männer, die das Schloss zum Wartungseinstieg aufgebrochen hatten.
    David tastete sich ein Stück durch die Dunkelheit. Die Röhre war schon lange nicht mehr anständig gesäubert worden. An der unteren Wandung haftete eine weiche Schicht aus Moos, Laub und Schlamm, in der die Profilsohlen versanken. In diesem Moment bereute er bitterlich, dass sie ihre Rucksäcke im 100 Rad deponiert hatten. Aber wer hatte auch schon ahnen können, dass sie nach dem Kampf in der Arena fliehen mussten?
    Ihnen stand nur noch zur Verfügung, was sie am Gürtel trugen.
    Igel zog aus einer schmalen Hüfttasche einen flachen Gegenstand hervor, der einem Elektroschocker ähnelte. Dem leisen Klicken des Schiebereglers folgte aber zum Glück keine betäubende Entladung, sondern ein heller Lichtstrahl, der gut zehn Meter weit durch die Röhre schnitt.
    Vor ihnen erklang ein raschelndes Geräusch, wie von einem Kleintier, das durch trockenes Laub davonschoss. Allein der Gedanke, dass hier unten Schattenhunde oder gar ein Snork lauern mochten, ließ es David kalt über den Rücken rieseln.
    Die brennende Lampe in Igels Hand erzeugte nur einen schmalen Lichtkeil in der Finsternis, doch dieser genügte, um rasch durch die Röhre vorzustoßen. Sie liefen wie Männer, die es gewohnt waren, im Team zu agieren. Während des ganzen Weges kamen sie sich kein einziges Mal in die Quere. Sie stießen nicht gegeneinander und berührten auch nicht die raue Innenwandung, die sie von allen Seiten eng umschloss.
    Der halbrunde Flecken Sonnenlicht, der vor ihnen lag, wurde größer und größer. Sie entdeckten nun, dass die Röhre in einem abschüssigen Bereich endete, der von hohen Gräsern bewachsen wurde. An der Schwelle zum Freien angelangt, hielten sie keuchend inne.
    David langte mit beiden Händen in das vor ihnen wuchernde Grün und teilte es wie einen Vorhang. Sie mussten nicht lange suchen, um die sieben Stalker zu entdecken, die diesen Weg vor ihnen genommen hatten. Gebückt hielten die Männer auf ein nahes Wäldchen zu, den Kopf nur so weit über die Gräser erhoben, dass sie ihre Umgebung im Blick behalten konnten. Sie hatten bereits gut die Hälfte des Weges überwunden.
    David und seine Begleiter wollten ihnen schon folgen, als sie aufkommenden Rotorschlag hörten. Gleich darauf begannen die sieben Stalker zu rennen.
    Die Grasfläche, die sie überquerten, geriet dabei in Aufruhr. Immer stärker begannen die langen Halme zu wogen, sich nach allen Seiten hin zu biegen und zu beugen, bis sie von einer unsichtbaren Macht flach auf den Boden gedrückt wurden. Sekunden später senkte sich ein Kampfhubschrauber herab, der den Stalkern den Weg zum Wald verstellte. Wie ein stählernes Rieseninsekt schwebte er vor ihnen nieder. Dabei verursachten seine Rotoren einen derartigen Wirbel, dass mehrere Stalker von den Füßen gerissen und ins Gras geschleudert wurden. Einer von ihnen widerstand jedoch den Kräften, die an seiner Kleidung zerrten, kniete nieder und begann auf die Mi-24 zu feuern.
    David schüttelte den Kopf über soviel Unvernunft, denn dieser ungleiche Kampf war von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Der Kampfhubschrauber war rundum schwer gepanzert, selbst die verglasten Frontkanzeln widerstanden dem Beschuss eines normalen Gewehrs.
    Mit den vier Dutzend Luft-Boden-Raketen, die in runden Behältern unter den Stummelflügeln auf ihren Einsatz warteten, konnte ein lebensmüder Stalker mühelos am Boden ausradiert werden. Doch natürlich sparten sich die Piloten diese Waffen für größere Ziele auf.
    Stattdessen begann die Bordkanone zu rattern. Rechts neben dem Knienden markierten zwei Meter hohe Dreckfontänen die dumpfen Einschläge im Erdreich. Diesen Anhaltspunkt geschickt nutzend, führte der Copilot die mechanisch gesteuerte Waffe mit einer lässigen Schwenkbewegung ins Ziel.
    Der Stalker senkte noch erschrocken das AKM, kam aber nicht mehr dazu, aufzuspringen und davonzulaufen. Plötzlich befand er sich im Zentrum eines eng umrissenen Fleckens explodierender Erde. Dann hämmerte etwas mit fürchterlicher Wucht gegen seine Brust und schickte ihn für immer zu Boden.
    Die Kameraden des Toten zerstreuten sich und suchten

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