Star Trek – Deep space Nine
übermittelt hat?«
Ein blinkendes Licht auf dem Trikorder signalisierte Nog, dass sein neuer Code einige Bruchteile des gelöschten Datenpakets wieder zusammengesetzt hatte. Er grinste Major Cenn an. »Fragen Sie mich das in ein paar Stunden.«
Ro Laren lag auf der Intensivstation, umgeben von Blutspendern. Quark stand neben ihrem Bett und hielt ihre Hand. »Die Ärzte klingen, als seien sie da drin fast fertig«, sagte er und drückte sie fester. Ro wollte die Geste erwidern, konnte es aber nicht. Sie hatte kein Gefühl mehr in der Hand – spürte weder Quarks Körperwärme noch seinen Griff. Ihre Hand blieb reglos, fremd. Ganz egal, wie sehr sie sich darauf konzentrierte, ihre Muskeln zu bewegen.
Gelähmt
. Schon der Gedanke weckte in ihr Panik und Verzweiflung. Sie wartete darauf, dass jemand – vielleicht Quark, vielleicht einer der Ärzte – sich eine idiotische Plattitüde erlaubte.
Sie haben Glück, noch zu leben
. Aus ihrer Verzweiflung wurde Zorn.
Glück, ein Klumpen Fleisch zu sein? Glück, an mir hinabzuschauen und meinen Körper als verkümmertes Organ zu sehen, das mich nicht weiterleben lässt, sondern an diese Existenz
fesselt?
Ich wüsste nicht, was daran Glück sein sollte
.
Dr. Tarses kam auf sie zu, blieb aber kurz stehen, um mit Schwester Etana zu sprechen. Dann erreichte er Ros Bett – und in ihrem Hirn wetteiferten gleich mehrere Stimmen, um sich Gehör zu verschaffen. Ihre Verzweiflung wollte Tarses nach ihren Chancen fragen: Konnten die Ärzte ungeschehen machen, was ihr angetan worden war? Ihr Stolz dagegen weigerte sich, sich derart schwach und verletzlich zu zeigen. Tarses lächelte nicht, als er ihr sanft die Hand auf die Schulter legte. »Dr. Bashir und Dr. Aylam behandeln noch immer den Captain«, sagte er. »Ich lasse Sie in wenigen Minuten von Schwester Etana für die Operation vorbereiten. Mr. Ingbar schließt gerade für Sie einen zweiten OP-Tisch in der Nische an.«
Ro nickte. Die kleine Bewegung war alles, wozu sie sich momentan fähig fühlte. »Wie geht es dem Captain?« Es war einfacher, sich nach ihr zu erkundigen.
»Lässt sich noch nicht sagen«, antwortete Tarses. »Es gibt noch viel zu tun.« Die Schwester kam und reichte ihm ein Padd. Tarses warf einen Blick darauf, unterschrieb mit dem anhängenden Griffel und gab es ihr zurück. Als er weitersprach, war seine Stimme erschreckend emotionslos. »Gibt es jemanden, den wir für Sie kontaktieren sollen, bevor wir Sie anästhesieren?«
Ro drehte den Kopf und sah zu Quark. Er drückte wieder ihre Hand und rang sich ein trauriges Lächeln ab, das aber sofort zur Grimasse verkam. Sie sah wieder zu Tarses. »Nein«, antwortete sie. Furcht und Dankbarkeit schnürten ihr die Kehle zu. »Ich bin versorgt.«
Tarses nickte und ging. Vermutlich zurück ins Operationstheater. Schwester Etana huschte von einem Biobett zum nächsten, dankte den Blutspendern und schickte sie höflich und schnell ihrer Wege.
Tränen stiegen Ro in die Augen. Sie blinzelte. »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«, fragte sie Quark.
Der Ferengi grinste und neigte den Kopf zur Seite. »Bislang noch jedes.«
Sie lachte, obwohl Tränen aus ihren Augenwinkeln rannen und ihre Ohren kitzelten. Ihre Gefühle waren wie Champagner, der aus einer frisch entkorkten Flasche sprudelte – ungestüm, chaotisch und nicht mehr einzudämmen. Wann immer sie sich um Leichtigkeit bemühte, kam die düstere, tiefe Trauer, die sie empfand, nur um so stärker zum Vorschein – und Quark stand ihr bei beidem zur Seite. Als sie ihr Geständnis ablegte, war es kaum noch mehr als ein Flüstern. »Ich hab Angst.«
Quark nickte. »Dann sind wir schon zwei.«
Schwester Etana kehrte zurück. Dieses Mal trug sie einen chirurgischen Rahmen bei sich, den sie an Ros Biobett anbrachte. »Verzeihung«, sagte sie zu Quark, als sie ihn über Ros Oberkörper platzierte. Der metallische Bogen rastete mit einem leisen Klicken ein. Etana berührte das Hauptinterface und aktivierte ihn. Ro hörte das Summen der Antigravspulen, und einen Moment später setzte sich das Bett in Bewegung. Etana steuerte es aus der Intensivstation durch den Hauptraum und in Richtung OP. Quark, der noch immer Ros Hand hielt, folgte ihr.
Dr. Tarses erschien am Eingang der Nische. Das Bett blieb stehen. »Botschafter Quark«, begann Tarses. »Die Regularien verbieten leider, dass nicht unmittelbar beteiligte Personen diesen Bereich während einer Operation betreten.« Quark versteifte sich bei dieser
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