Star Trek – Deep space Nine
tief und hallte von den Wänden wider: »Erklärt Euch.«
»Ich bin General Kira Nerys. Dies ist die Feste meines Volkes. Öffnet die Tore und heißt uns in der Heimat willkommen.«
Ihre Aussage hallte ebenfalls in der Stille wider, bis sie verging und nur Verwirrung zurückließ. Kiras Geduld schwand. Sollte sie erneut sprechen? Hatte man sie nicht verstanden, mochte das die Sache aufklären. Aber falls man sie für dumm verkaufen wollte, trüge sie mit einer weiteren Ansprache an den Torwächter nur zu ihrer eigenen Beschämung bei.
Endlich kam eine Reaktion. »Dies ist nicht Eure Feste. Sondern die unsere.«
Verblüfft von der Dreistigkeit dieser Diebe starrte Kira zum Torhaus. Ihre Augen waren groß und funkelten vor Zorn, ihr Mund stand offen. Dennoch gelang es ihr, aus dem Zorn Worte zu formen. »Wer wagt es«, rief sie, »uns unseres Heims zu berauben und dies vor mir zu leugnen? Zeigt Euch!«
Der Torwächter trat aus dem Häuschen auf die Wehrmauer und sah aus schwindelerregender Höhe auf Kira hinab.
Er war weder Mann noch Frau, und Kira erstarrte vor Schreck, als er sich zu voller Größe aufrichtete. Mehrere rosafarbene Extremitäten entfalteten sich an seinem röhrenförmigen Torso. Er besaß nur ein einziges, langsam blinzelndes graues Auge, doch es reichte ihm über das gesamte schmale Gesicht. Das Auge verengte sich, als wäre sein Besitzer über Kiras Auftreten erzürnt.
General Kira widerstand dem Drang, nach ihrem Schwert zu greifen, konnte ihren Ekel jedoch nicht verbergen. »Was
seid
Ihr?«
»Wir sind die Eav’oq«, antwortete der Torwächter. »Wir sind diejenigen, welche diese Feste schon seit Jahrtausenden halten.«
»Ihr …« Zorn ließ die Worte in Kiras Geist übereinander stolpern. »
Ihr
haltet sie? Aber dies ist …«
»Unsere Feste«, beendete der Torwächter den Satz.
Bilder der feurigen Belagerungen, die sie hinter diesen Mauern ausgestanden hatte, brannten sich Kira einmal mehr ins Gedächtnis. Die Paqu, die Navot, die Janir … Tausende Bajora waren gefallen, um diesen ruhmreichen Ort zu beschützen.
Ihr Mund verzog sich zu einem gehässigen Lächeln, das ihren sarkastischen Tonfall noch verstärkte. »Und gegen wen genau habt Ihr diese Feste verteidigt?«
Die langen Arme des Torwächters flatterten wie Bänder im Wind, als er mit ihnen in die Ferne deutete. »Gegen sie.«
Kira drehte den Kopf, um der Geste mit Blicken zu folgen.
Im Süden erhob sich eine schwarze Welle – eine unebene, dunkle Linie am Horizont, wo die Straße aus ihrer Sicht verschwand.
Eine zweite Armee näherte sich.
Kapitel 13
Deep Space 9
Dax stand mitten auf der Ops, sah zum Monitor hoch und notierte sich gleichzeitig auf einem Padd, was Vaughn berichtete.
»An dem Punkt«
, sagte der Commander gerade,
»aktivierten wir den Transporterstrahl … und zündeten so einen Sprengsatz, der an Ensign Tenmeis Kommunikator gekoppelt war und, wie wir vermuten, aus dem Mikrotorpedoarsenal der
Euphrates
stammte.«
Plötzlich sahen alle Anwesenden auf und richteten ihre komplette Aufmerksamkeit auf Vaughn. Ezri bemerkte erst jetzt, wie abgekämpft er aussah.
»Die Explosion ließ die Ultritium-Vorkommen des Kometen detonieren, zerstörte diesen und beschädigte unseren Warpantrieb und die Backbord-Gondel.«
»Tote?«, fragte Ezri widerstrebend.
»Nicht an Bord der
Defiant«, antwortete er nüchtern.
Alte Gewohnheiten aus ihren Tagen als Counselor erwachten.
Das ist Wahnsinn. Seine Tochter ist tot. Warum hat er noch immer das Kommando? Man sollte ihn umgehend ablösen, bevor
… Ezri bremste sich.
Bowers ist der Erste Offizier dieser Mission. Die Entscheidung obliegt ihm allein. Halt dich da raus
. »Die
Rio Grande
ist in Bereitschaft«, erklärte sie stattdessen. »Sie kann in etwa fünf Stunden bei Ihnen sein. Brauchen Sie etwas, das wir …«
»Nein, wir haben hier alles«
, entgegnete Vaughn.
»Die Reparaturen dauern einfach ihre Zeit.«
Er seufzte.
»Gibt es Neuigkeiten von Nog und Cenn?«
»Noch nicht«, sagte Dax. »Nog bastelt nach wie vor alte Dateien zusammen. Es wird wohl noch einige Stunden dauern, bis wir etwas hören.«
Vaughn nickte.
»Und der Captain und Ro?«
»Sind noch im OP«, erwiderte sie zu Vaughns sichtlichem Missfallen. Als sie ihn etwas genauer betrachtete, bemerkte sie die dunklen Ringe und seine blutunterlaufenen Augen. »Wir lassen es Sie wissen, wenn sich etwas tut.«
»Ja, bitte. Wir melden uns um 2300 Stationszeit und informieren Sie über den Stand unserer
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