Star Trek – Deep space Nine
Reparaturarbeiten
. Defiant
Ende.«
Er streckte die Hand aus und trennte die Verbindung. Das Bild verging. Zurückblieb allein der leere Bildschirm.
Dax stieg die Stufen zum Kommandantenbüro hinauf und blickte überall in betretene Gesichter. Im Büro angekommen, ging sie zum Replikator und bestellte ein kaltes Glas Tonic Water. Der bittere Geschmack passte zu ihrer Stimmung. Sie trat zum Fenster und ihre Gedanken kehrten von Vaughns unterdrücktem Schmerz zu ihrer eigenen Trauer. Ezri hatte Prynn weniger als ein Jahr gekannt, sie aber für eine einzigartige, extrem unabhängige junge Frau gehalten. Prynn war nie um eine Geschichte waghalsiger Unternehmungen verlegen gewesen, was sie in Dax’ Augen zu einer untypischen Freundin für Shar gemacht hatte.
Shar
. Irgendjemand würde Thirishar ch’Thane, den leitenden Wissenschaftsoffizier der Station, informieren müssen. Shar und Prynn waren sich erst kürzlich sehr nahegekommen, und Prynn hatte ihn auf seine Heimatwelt Andor begleitet, zur Beerdigung seiner Bündnispartnerin Thriss. Shar befand sich nach wie vor dort, vereint mit seinen drei aktuellen Bündnispartnern und mit obskuren andorianischen Hochzeits- und Paarungsritualen beschäftigt. Die Kunde von Prynns Tod würde ihn zum schlimmstmöglichen Zeitpunkt ereilen – vorausgesetzt, er war überhaupt erreichbar. Dax entschloss, abzuwarten, bis es eine zweite, bessere Nachricht zu erzählen gab: etwa von Kiras und Ros Genesung oder von Taran’atars Festnahme …
Was Vaughn wohl unternahm, wenn er den Jem’Hadar in die Finger bekam? Taran’atar hatte seine Tochter getötet und Kira eine Klinge ins Herz gerammt. Würde sich Vaughn da noch an die Gesetze und Vorschriften halten, und sich bemühen, den Abtrünnigen lebend in Gewahrsam zu nehmen? Oder würde er eine Konfrontation provozieren, den Jem’Hadar in die Ecke drängen und aus der Jagd einen Zweikampf machen? Dax wollte sich einreden, dass der Commander, den sie kannte, sich nie seinen Rachegelüsten hingeben würde. Doch dann dachte sie daran, wie einige ihrer Wirte auf den Tod ihrer jeweiligen Kinder reagiert hatten, und begriff, dass niemand vorhersehen konnte, was Vaughn tun würde. Ein Vater, der sein Kind rächen wollte, war zu allem fähig – insbesondere wenn dieser Vater in der Kriegskunst so versiert war wie Elias Vaughn.
Bashir behielt den Monitor im Auge, während seine Hände unterhalb des OP-Rahmens ihre Arbeit erledigten. Eigentlich war so eine Herztransplantation ein Routineeingriff, doch Kira hatte vor ihrer Operation schwere Schäden erlitten und viel Blut verloren. Entsprechend ungewiss blieb ihr Ausgang.
Die Transfusionen halfen. Ohne sie hätte Bashir bereits vor Stunden aufgeben müssen. Stattdessen befand er sich nun bei Schritt zwölf der diffizilen Prozedur. Das künstliche Herz, das Etana für Kira vorbereitet hatte, war an seine Position unterhalb des Rahmens gebeamt worden. Bashir und Dr. Aylam bemühten sich, die Pulmonalarterie und die Aorta mit dem künstlichen Organ zu verbinden. Die Aorta war Bashirs Aufgabe, Dr. Aylam widmete sich der Arterie. Bashir prüfte gerade zum zweiten Mal die neu gebildeten mikrozellulären Verbindungen am Übergang zur Aorta, als Aylam das Wort ergriff.
»Ich bin bereit für den nächsten Schritt, Doktor.«
»Sie können unmöglich schon fertig sein«, sagte er mit unprofessionellem Tadel in der Stimme. Aylam und Ingbar wirkten beleidigt. Aylams Reaktion und die vielsagende Stille verrieten ihm, dass Tarses und Etana ihn ebenfalls anstarrten. Deutlich beherrschter fuhr er fort: »Bitte prüfen Sie Ihre neuen Verbindungen und stellen sicher, dass keinerlei Schäden mehr vorliegen. Der Captain hat für heute genug durchgemacht. Ich will keine Komplikationen, die hätten vermieden werden können.«
Dr. Aylam nickte. »Ja, Doktor.« Dann begann sie eine methodische Überprüfung ihrer eigenen chirurgischen Arbeit.
Mehrere Minuten verstrichen. Tarses und Etana versorgten leise Ros Verletzungen, isolierten und schützten ihre Wirbelsäule mit großer Sorgfalt bei jedem Schritt neu, während sie ihre gebrochenen Wirbel reparierten. Bashir belauschte die beiden, um mehr über Ros Zustand zu erfahren, auch wenn er wusste, dass sie erst nach der Operation, wenn die eigentliche Reha begann, Genaueres wissen würden. Eine umfassende Prognose ihrer Genesungschancen war vielleicht sogar erst in einigen Wochen möglich.
Zufrieden sah Bashir auf sein Werk. Endlich saß Kiras künstliches Herz so
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