Star Trek – Deep space Nine
berichtete Malk. »Hintere Kabine. Ein menschliches Lebenszeichen.«
»Kümmern Sie sich darum«, sagte Qurag.
»Ja, Captain.« Malk stand auf, zog den Disruptor und verließ die Brücke. Über den zentralen Korridor kam er zur hinteren Kabine, aktivierte seine Waffe und öffnete die Tür. Auf dem Boden in der Raummitte lag die Menschenfrau, die er vom Hauptmonitor kannte – die von dem havarierten Sternenflottenschiff. Sie war bewusstlos und an Händen und Füßen mit Glasfaserkabeln gefesselt, wie sie in der Flotte Standard waren. Malk sah sonst niemanden in der engen Kabine, also verstaute er die Waffe wieder und kniete sich neben die Frau. Sie atmete noch, ihre rechte Gesichtshälfte wies aber eine gewaltige, frische Verfärbung auf. Vermutlich hatte sie jemand geschlagen.
In einem Regen magentafarbenen Blutes stieß plötzlich die Spitze eines
d’k tahgs
aus Malks Hals. Er kippte vornüber aufs Deck und sah staunend zu, wie sein Blut durch die Gitterritzen des Kabinenbodens strömte – und mit ihm auch seine Träume von Ehre und Ruhm.
Taran’atar hielt auf den Eingang zur Brücke zu.
Ich bin tot. Ich ziehe in die Schlacht, um mein Leben zurückzufordern. Denn ich bin ein Jem’Hadar
. Die Tür glitt beiseite, als er sich ihr näherte.
Der Sieg bedeutet Leben
.
Er zielte und schoss zwei Mal mit höchster Energiestufe. Der klingonische Kommandant und seine Pilotin vergingen im Partikelgleißen und zerfielen zu Asche.
Den Phaser wieder hinter dem Gürtel verstaut, trat Taran’atar an die vordere Konsole und rief sich das Waffensystem des kleinen Patrouillenschiffes auf. Er aktivierte die Triebwerke und schwenkte es in einem weiten Bogen, sodass es dem Runabout gegenüber war. Als die
noH’pach
optimale Entfernung erreicht hatte, zielte er mit den Disruptoren auf die ungeschützte
Euphrates
.
Sie verging in einem orangeroten Explosionsinferno.
Als Nächstes deaktivierte er die Waffen der
noH’pach
und schaltete die Tarnvorrichtung ein. Ein leises Summen erklang im ganzen Schiff, als dieses für Augen und Sensoren unsichtbar wurde. Taran’atar konnte seine Reise fortsetzen, sicherer denn je zuvor.
Er brachte das Schiff auf maximale Warpgeschwindigkeit und setzte Kurs auf Harkoum. Um Ensign Tenmei würde er sich später kümmern.
Kapitel 15
U.S.S. Defiant
Bowers hörte die Tür aufgleiten und drehte sich in seinem Sessel um. »Bericht, Mr. Bowers«, sagte Vaughn, als er die Brücke betrat.
Der stellvertretende Erste Offizier stand aus dem Kommandantensessel auf und trat beiseite, um Vaughn Platz zu machen. »Hauptenergie und Sensoren sind wieder hergestellt, die Backbordgondel ist repariert.« Er reichte Vaughn ein Padd. »Leishman hat uns Warp acht Komma fünf zugesichert.«
Vaughn prüfte die Angaben auf dem Padd und nickte dann. »Haben wir die
Euphrates
gefunden?«
»Noch nicht«, antwortete Bowers. »Aber ihr Warpfeld zog einige geladene Teilchen des Kometen mit sich, was uns eine Ahnung von ihrer Richtung gibt. Unsere Sensoren suchen soeben erneut nach ihr.«
»Was macht die Tarnvorrichtung?«
»Ist nach wie vor inaktiv, Sir«, entgegnete Bowers.
Vaughn schwieg für einen Moment. Der ältere Mann starrte auf das auseinandertreibende Feld aus Staub und Gesteinsfragmenten, das einst ein Komet gewesen war. Sein strenges, regungsloses Gesicht verriet nichts. Dann reichte er Bowers das Padd zurück. »Gute Arbeit. Bringen Sie uns auf die Reise. Maximale Warpgeschwindigkeit.«
»Aye, Sir«, bestätigte Bowers. »Steuer, setzen Sie Kurs eins drei sieben Komma eins zu neun. maximale Geschwindigkeit.« Ensign Zucca setzte den Befehl um, und das Schiff sprang in den Warpflug, ließ die Überreste Nahanas hinter sich. Bowers wandte sich wieder an Vaughn: »Ich lasse sämtliche verfügbaren Ingenieure an den Sensoren arbeiten, damit wir wieder hundert Prozent Leistung bekommen«, sagte er leise. »Die Tarnvorrichtung schien mir weniger wichtig, das Überraschungselement haben wir ohnehin längst verloren.«
»Falls wir es überhaupt je hatten«, erwiderte Vaughn, den Blick noch immer auf den Monitor gerichtet. Erst jetzt drehte er den Kopf zu Bowers. »Es dauert vermutlich noch eine Weile, bis wir das Runabout einholen. Wenn Sie sich zehn Minuten nehmen und sich rasieren wollen …«
Peinlich berührt hob Bowers die Hand zu seinem halb glatten, halb stoppeligen Kinn. »Ich bin in fünf Minuten zurück, Sir«, antwortete er und eilte aus der hinteren Steuerbordtür in Richtung seines Quartiers.
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