Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Titel: Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
natürliche Lebensspanne ihrer Biologie zu akzeptieren.«
    »Aber Sie können sie reparieren, oder? Sie verlängern?«
    »Nur weil wir etwas tun können, heißt das nicht zwangsläufig, dass wir es auch tun müssen. Veronica hat ihre Wünsche vor langer Zeit klargemacht. Wenn wir gegen ihre ausgesprochene Bitte handeln und ihr unsere Heilmittel aufzwingen würden, wäre das eine Verletzung ihrer persönlichen Souveränität und ein Akt unverzeihlicher Gewalt.«
    Tränen der Wut liefen warm über Hernandez’ Wangen. »Aber bei Valerian haben Sie es getan, oder?«
    »Nur mit Ihrer Erlaubnis«, sagte er. »Als ihr Vormund haben Sie das Recht und die Verantwortung übernommen, diese Entscheidung an ihrer Stelle zu fällen. Aber Veronica ist in der Lage, ihre eigene Wahl zu treffen und das hat sie getan.«
    Fletchers schwaches Flüstern, wie ein Windhauch über trockenen Blättern, verlangte ihre Aufmerksamkeit. »Kämpfe nicht dagegen, Erika. Lass mich gehen ... ich bitte dich.«
    Hernandez’ Gedanken waren in einem Sturm chaotischer Emotionen gefangen – Reue und Verleugnung, Wut und Schuld. Sie ergriff erneut Fletchers Hand und hielt sie fester als zuvor. Ihre Trauer schnürte ihr die Kehle zu und ihre Stimme zitterte, als sie die Worte hinauswürgte: »Ich will nicht, dass du gehst.«
    »Versprich ...« Fletchers Stimme erstarb, als ihr der Atem ausging. Sie keuchte, während sie einatmete und fortfuhr: »Lass dich nicht verführen, Erika. Lehne ihre Geschenke ab. Nimm ihre Medikamente nicht. Bitte .«
    Es war nicht gerade die letzte Bitte, die sie erwartet hatte. »Warum nicht?«
    »Weil der Preis ... zu hoch ist.«
    Ein Krampf riss Fletchers Körper in groteske Posen und blockierte ihre Atemwege. Ihre Augen schlossen sich, als sich ihr Gesicht anspannte, und ihre Hände verkrampften sich wie eine Spinne, die im Feuer zusammenschrumpelt.
    Hernandez konnte nichts tun, außer bitterlich zu weinen, während Fletcher in ihrem Todeskampf zuckte. Dann hörte der Anfall auf und die Spannung verließ Fletchers Körper. Ein leises Seufzen entstieg ihrer Kehle und sie sah mit einem glücklichen Lächeln zu Hernandez auf.
    »Schon in Ordnung«, sagte sie. »Ich bin frei.«
    Von diesem Moment auf den nächsten schien sich nichts zu verändern, doch Hernandez spürte den Unterschied und sie wusste, dass sich alles verändert hatte. Fletchers Augen waren noch offen, aber sie sahen nichts mehr. Ihre Hand war noch warm, aber schon bald würde diese Wärme schwinden. Das Leben war in ihren Armen zum Tod geworden.
    Inyx streckte seinen Arm aus und streichelte Fletchers Stirn mit einem der zarten Tentakel, die den Caeliar als Finger dienten. »Es tut mir leid, Erika«, sagte er. Sein Gesicht war so streng wie immer, aber die Neigung seines Kopfes und der Klang seiner Stimme strahlten Mitleid aus. »Möchten Sie noch etwas sagen, bevor ich ihre Überreste beerdige?«
    Sie ließ Fletchers Hand los, schloss die Augenlider ihrer Freundin mit ihren Fingerspitzen und legte den Körper auf den Boden. Als sie sich mit zitternden Beinen erhob, streckte sich Inyx neben ihr zu seiner vollen Größe aus. Hernandez blickte wieder in das dunkle Loch im Boden, das darauf wartete, ihre Freundin zu empfangen.
    »Ich habe nichts mehr zu sagen«, erklärte sie und dann drehte sie sich um und ging von den drei Bäumen und dem Hügel fort.
    »Soll ich Sie zurück zu Ihrem Haus bringen?«, rief er hinter ihr her.
    Sie antwortete ihm nicht. Es gab keine Worte mehr.
    Kein Ort fühlte sich für Hernandez wie ein Zuhause an.
    Das Haus auf Neu Erigol war zu groß für sie, um alleine darin zu leben. Auch wenn sie und Fletcher darin weniger als ein halbes Jahr gewohnt hatten, war es für sie beide gebaut worden. Es war ihr gemeinsames Haus und nun, da Fletcher fort war, vermittelten seine offenen Räume eine unangenehme Leere. Hernandez’ Schritte hallten, wenn sie über den Holzboden ging; das Prasseln des Regens dröhnte auf dem Dach und erinnerte sie daran, dass das, was als Heim dienen sollte, nun nur noch eine weitere leere Zelle war.
    Am Schlimmsten war, dass ihr Blick, egal wohin sie ging, auf die Welt außerhalb ihrer Fenster gelenkt wurde und es schien, als ob jede Aussicht die der drei Bäume auf dem Hügel war, wo Fletcher begraben lag. Sie versuchte, es auszublenden, es zu ignorieren, wegzusehen, so zu tun, als sähe sie es nicht und mit ihrem Leben weiterzumachen. Aber es war immer da, das entscheidende Element der Landschaft.
    Nach sechs Tagen,

Weitere Kostenlose Bücher