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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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windende schwarze Gewirr, das das Borg-Vinculum umgab, nahm sie lediglich Dunkelheit wahr, als ob sie in Teer ertrunken wäre.
    Es gab keine Luft zum Atmen, keinen Bewegungsfreiraum, keine Möglichkeit, um Schwung für einen Gegenangriff zu sammeln. Ihre Füße waren unter ihr weggezogen worden und mit Stacheln bewehrte Tentakel hatten begonnen, sie von vorne und hinten aufzuspießen.
    Entsetzliche, mahlende Schmerzen erfüllten ihren Körper, als die mechanischen Gliedmaßen des Borg-Schiffes ihn an mehreren Stellen gleichzeitig durchbohrten. Fast ebenso schnell wie die Wunden zugefügt wurden, kämpfte ihr Körper darum, sie zu heilen, doch er drohte, den Kampf zu verlieren. Die mehrere Zentimeter dicken Tentakel durchstießen sie mit roher Gewalt, zerbrachen ihre Knochen, zerrissen ihre Haut und prügelten die letzten verbliebenen Atemzüge aus ihrer Lunge.
    Sie schrie vor Höllenqualen auf und spürte, wie ihr Schrei in dem erdrückenden, öligen Schmiermittel der Borg-Maschinerie erstickt wurde. Die widerliche Flüssigkeit sickerte in ihre Nasenlöcher und ergoss sich in ihren Mund. Reflex und Instinkt rieten ihr, sie auszuspucken, aber sie hatte keinen Atem mehr, um diese Handlung auszuführen.
    Nadelstiche attackierten ihre Haut mit scharfem, eisigem Schmerz. Assimilierungs-Nanosonden , erkannte sie. Für einen Moment bedauerte sie die aggressive Kombination aus Anti-Assimilierungs-Implantaten und -Injektionen, die sie und die anderen Mitglieder der Entermannschaft erhalten hatten. Obwohl die Nanosonden der Borg in der Vergangenheit einige dieser prophylaktischen Maßnahmen überwunden hatten, waren sie nie auf eine solch präzise Mischung aus genetischen und neurologischen Blockaden getroffen. Ich Glückliche , dachte Kedair. Da ich nicht assimiliert werden kann, darf ich noch mehr Zeit damit verbringen, zerstückelt zu werden. Großartig.
    Tentakel an beiden Seiten ihres Körpers zogen in entgegengesetzte Richtungen, und erst da wurde ihr klar, dass das Schiff sie entzwei reißen wollte. Dann setzte die schneidende Spannung ein, und entsetzliche Pein verbannte alles bis auf die Todesqualen aus ihrem Verstand.
    Keine noch so große Fähigkeit zur schnellen Heilung konnte mit dem Schritt halten, was ihr angetan wurde; das Borg-Schiff zerbrach ihren fast unverwüstlichen Körper Stück für Stück. Kedairs Mund verzerrte sich, als der Druck stärker wurde, und die dunkle, nach Metall riechende Flüssigkeit den Weg in ihre Ohren fand. Dann, voll und ganz von Schrecken umgeben, hörte sie es.
    Unter dem rasenden Hämmern ihres Pulses lauerte ein bösartiges Wispern in der erstickenden Masse dieses dunklen Mutterleibs. Seine Botschaft durchdrang ihre Gedanken, und sie wusste, dass man mit ihm weder diskutieren noch verhandeln konnte. Stärke ist irrelevant , sagte es ihr. Du bist klein, und wir sind unendlich. Du bist eins, und wir sind Legion. Du wirst werden, wie wir sind. Du wirst ein Teil von uns werden.
    Kedair war bereit, sich der Dunkelheit zu ergeben.
    Doch dann war da plötzlich Licht.
    Die abscheulichen Tentakel zogen sich aus ihrem Fleisch und kehrten in die Wände zurück. Der vernichtende Druck der Maschinen und Nadeln und Sägen fiel von ihr ab, und einige der Vorrichtungen, die Humanoide in Drohnen verwandelten, zerfielen in ihre Einzelteile und verteilten sich auf dem Deck. Kedairs Körper war frei, wurde von nichts mehr in der Luft gehalten, und sie landete in einem verdrehten, verstümmelten Haufen auf dem Boden. Durch die vernebelten Flecken ihrer Sicht, erkannte sie, dass ihr linker Arm zum Teil abgetrennt war und nur noch an einer Sehne direkt unterhalb des Ellbogens baumelte. Alles war von flacher, verzerrter Beschaffenheit, und als sie versuchte, den Schleim aus den Augen zu blinzeln, wurde ihr klar, dass nur noch eines ihrer Augen funktionierte. Das andere war herausgezerrt worden, um Platz für irgendein monströses Implantat zu machen.
    Sie hörte, wie sich Schritte näherten.
    Als sie ihren Kopf drehte, sah sie Erika Hernandez, die zurück in den Vinculum-Turm marschierte und direkt auf sie zukam. Die Uniform der Frau war fleckig und zerrissen, doch Hernandez selbst wies keinerlei Anzeichen dessen auf, was sie erlitten haben mochte. Sie fragte Kedair: »Können Sie laufen?«
    Kedair sprudelte durch einen Mund voller Dreck: »Meine Beine sind beide gebrochen.« Sie reckte ihren Kopf in Richtung der Transphasenmine, die sicher am zentralen Plexus des Borg-Schiffes – der im Wesentlichen

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