Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
achselzuckend: »Dann ist da eben ein Ozean. Wie schwer kann es sein, ein Floß zu bauen?«
Der Lieutenant nahm einen Schluck von seiner Suppe und verzog das Gesicht. »Schwerer, als Sie denken, Sergeant. Viel schwerer.«
»Hat Thor Heyerdahl nicht auf einem Floß das Meer überquert?«
»Ja, das hat er«, erwiderte Graylock. »Aber das war der Pazifik im Hochsommer, kein arktisches Meer im tiefsten Winter. Außerdem hat Heyerdahl sein Floß in Peru gebaut, wo er Zugang zu den richtigen Holz- und Stoffarten hatte. Wenn wir unser Glück mit einem Floß versuchen, enden wir wahrscheinlich wie sterbende Inuit auf Eisschollen.«
Pembleton deutete in die Richtung, in der der Trümmerberg lag. »Wollen Sie, dass ich Lerxst zurückhole? Sollen wir jetzt einfach aufgeben und die Caeliar darum bitten, unsere Gehirne in Brei zu verwandeln, um uns aus diesem Elend zu erlösen?«
Graylock seufzte. »Nein.«
»Dann sollten wir uns besser Möglichkeiten ausdenken, wie wir warm, trocken und seetauglich bleiben können«, sagte Pembleton. »Denn die einzige Chance, bis zum Frühling zu überleben, besteht darin, von dieser Insel herunterzukommen .«
»Lassen Sie die inneren Ränder übereinandergleiten, wenn Sie einen Schritt machen«, erklärte Steinhauer, der Graylock anleitete. »Und rollen Sie Ihren Fuß ein wenig ein, wenn Sie ihn anheben. Übertreiben Sie Ihre Schritte ein wenig.«
Graylock tat sein Bestes, um die Anweisungen des jungen MACOs in die Tat umzusetzen, aber immer wieder stolperte und taumelte er, während er über den schneebedeckten Boden am Fjord stapfte. »Scheiße«, knurrte er. »Ich hab das Gefühl, betrunken zu sein.«
»Man braucht eine Weile, um sich daran zu gewöhnen«, gab Steinhauer zu. »Aber wenn Ihnen schon das Vorwärtsgehen schwerfällt, dann warten Sie erst mal ab, bis Sie sich umdrehen müssen.«
Graylock sah ihn frustriert an und murmelte: »Ich kann es kaum erwarten.« Er machte einen weiteren zögerlichen Schritt vorwärts und stützte dabei sein Gewicht mit zwei Stöcken. Der Schnee unter seinen Füßen verfestigte sich.
»Jetzt im Moment ist es schwerer, weil Sie erst einen Pfad schaffen müssen«, sagte Steinhauer. »Es wird leichter, wenn Sie hinter jemandem gehen.« Er beobachtete, wie Graylock ein paar weitere unbeholfene Ausfallschritte machte und meinte dann: »Sir, bleiben Sie einen Moment lang stehen. Beobachten Sie mich.« Graylock hielt an und drehte seinen Kopf, um den Private anzusehen, der sich mit gleitenden Schritten fortbewegte. »Jedes Mal, wenn Sie einen Schritt abschließen«, erläuterte Steinhauer, »halten Sie einen Moment lang an, bevor Sie Ihr Gewicht auf den Schuh verlagern. Das hilft dabei, den Schnee zu glätten und ihn für die Person hinter Ihnen zu verdichten.«
Graylock nickte. »In Ordnung. Ist notiert.«
Der Ingenieur tat, was Steinhauer gesagt hatte, ging jeden Schritt behutsam an und behielt seinen Blick auf das Terrain vor sich gerichtet, damit sich sein Muskelgedächtnis einen richtigen Schritt schneller einprägte. Nach ein paar Minuten anstrengenden Kampfes gegen den nassen Schnee wurden seine Schritte eleganter, auch wenn sie ihn noch immer ermüdeten.
»Nun haben Sie den Bogen langsam raus«, lobte Steinhauer. »Jetzt werden Sie lernen, wie man sich umdreht.«
Graylock war dankbar für die Pause, selbst wenn sie nur eine Minute andauerte. Er war der Einzige der Überlebenden, der keine Erfahrung mit Schneeschuhen besaß, daher hatte er sich einem intensiven Trainingsprogramm gewidmet. Sobald er die Grundlagen gemeistert hatte, würde das einzige Hindernis des Aufbruchs Crichlows Fieber sein.
Steinhauer ging neben Graylock her. »Wenn Sie so wie hier mehr Platz haben, um sich umzudrehen, ist es am einfachsten, einen Halbkreis zu beschreiten«, meinte er. »Aber in einem Wald oder auf einem Abhang oder schmalen Pass wird das nicht möglich sein. In diesen Situationen müssen Sie eine Spitzkehre machen, etwa so.« Er hob einen seiner Schneeschuhe hoch, während sein anderer fest auf dem Boden stand. Dann setzte er seinen angehobenen Schuh in einem rechten Winkel zum anderen auf, hob den zweiten und stellte diesen parallel zum ersten. Kurz darauf hatte er sich umgedreht. »Das geht ganz schön auf die Hüften«, sagte er. »Und es ist mit Stöcken leichter als ohne. Setzen Sie sie ein, um das Gleichgewicht zu halten.«
Während Graylock die athletisch wirkenden Bewegungen des MACOs imitierte, zerrte er sich einen Muskel in der Lende,
Weitere Kostenlose Bücher