Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
um die Besitzerin des Hauses handelte.
Abgesehen davon, wer sonst sollte sich im Hauptschlafzimmer aufhalten?
Er wandte den Blick schnell wieder ab, da die Anwesenheit von so viel Blut Übelkeit in ihm aufsteigen ließ. Um sich von dem Gemetzel abzulenken, ging er zum Computer hinüber. Als er ihn aktivierte, fand er allerdings nur eine Textzeile in Ferengi auf dem Bildschirm, die ihn über die Löschung aller Dateien informierte. »Okay, das ist nicht gut.«
»Was ist nicht gut?«
»Ihr Computer wurde gelöscht.«
»Lassen Sie mich mal sehen.« Altoss ging zum Schreibtisch hin-
über und Sonek stand auf, um ihr den Stuhl zu überlassen.
Sie gab ein paar Befehle ein und lehnte sich dann zurück. »Das gesamte System wurde gelöscht. Das hier ist nur das Terminal für ein gewaltiges Computernetzwerk – es befindet sich vermutlich im Keller oder vielleicht auch außerhalb des Grundstücks. Aber wie dem auch sei, es wurde komplett leergefegt. Sekki wurde nicht nur ermordet – sie wurde beseitigt.«
Sonek stieß einen Fluch auf Althochbajoranisch aus. Wer auch immer Sekki angeheuert hatte, um all das auszuführen, wollte nicht, dass jemand die Einzelheiten herausfand. Wusste derjenige, dass ich ihm auf der Spur war? Oder war das nur eine Vorsichtsmaßnahme? Er hoffte, Letzteres möge der Fall sein, wenn auch nur, weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, durch sein Bemerken des Musters für den Tod einer Frau verantwortlich zu sein. Die Tatsache, dass die besagte Frau selbst für einige Tode die Verantwortung trug, spielte dabei keine Rolle.
»Es tut mir leid, Professor«, sagte Altoss. »Ich schätze, damit stecken wir in einer Sackgasse, oder?«
»Sieht so aus. Zu schade, dass dieses Haus leer ist. Es würde sich vielleicht lohnen, es zu durchsuchen, um zu sehen, ob …« Er brach ab und schüttelte den Kopf. »Nein, das ist lächerlich. Wer auch immer sie getötet und ihren Computer gelöscht hat, wird wohl kaum irgendwelche brauchbaren Beweise hinterlassen haben.«
Doch Altoss wirkte nachdenklich. »Es sei denn, es handelt sich um Beweise, von denen derjenige nichts weiß.« Sie nahm ihren Trikorder heraus. »Ich scanne unter dem Teppich, aber ich messe nichts au-
ßer dem Boden.«
Sonek runzelte die Stirn. Dann ging er zu Sekkis Leiche hinüber, wobei er erfolglos versuchte, die aufsteigende Übelkeit zu ignorieren. »Das Blut ist in den Teppich gesickert. Empfangen Sie diesbezüglich irgendwelche Messwerte?«
»Hm?« Dann erhellte sich Altoss' Gesicht. »Moment.« Sie stellte den Trikorder neu ein. »Nein. Ich messe das Blut auf dem Teppich, aber nicht das darin . Was bedeutet, dass der Teppich benutzt wird, um etwas zu verstecken, was darunter liegt. Offenbar sollen wir denken, dass es sich nur um einen gewöhnlichen Fußboden handelt.« Sie zog ihren Phaser. »Treten Sie zurück, Professor.«
Sonek stellte sich an eine Wand und sah zu, wie Altoss die Einstellung an ihrem Phaser veränderte und dann auf eine Stelle in der Mitte des Teppichs feuerte. Sie bewegte den Phaserstrahl weiter durch den Raum und zerschnitt den Teppich so in zwei Hälften. Als der Strahl fast das Ende des Raums erreicht hatte, deaktivierte sie ihn und beugte sich vor, um die eine Seite des frisch geteilten Bo-denbelags anzuheben und bis zur Wand zurückzurollen.
Als sie den Boden freigelegt hatte, sah Sonek eine rechteckige Fuge.
Altoss deutete lächelnd darauf. »Sieht aus wie ein Bodentresor.«
»Ja, das würde ich auch sagen. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie eine Idee haben, wie wir dieses Ding öffnen können, oder Ensign?«
Das Lächeln der Efrosianerin wurde breiter. »Geben Sie mir drei-
ßig Sekunden.«
Sie kniete sich neben die Fuge und scannte sie mit ihrem Trikorder. Dieser gab plötzlich ein ohrenbetäubendes Geräusch von sich.
»Könnten Sie mich das nächste Mal vorwarnen, Ensign?«
Altoss wirkte verlegen. »Tut mir leid – ich habe Ihr empfindliches Gehör vergessen.«
» So empfindlich ist es gar nicht – zumindest jetzt nicht mehr.«
Eine Sekunde später bewegte sich der viereckige Bereich des Bodens nach unten und dann nach rechts, wodurch ein kleines Fach sichtbar wurde. Sonek beugte sich hinüber und blickte hinein.
Ein Großteil des Verstecks wurde von Barren aus goldgepresstem Latinum eingenommen. Daneben befanden sich einige flache Edelsteine und ein Padd. Sonek ignorierte die Wertgegenstände, griff nach dem Padd und reichte es Altoss. »Wenn wir Glück haben, sind hier drauf ein
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