Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
ein interessanter Punkt, Admiral. Warum gerade die Kinshaya?
T'LARA: Seit sie die Kreel erobert haben, sind die Kinshaya sehr viel aggressiver geworden. Die Zerstörung ihrer Heimatwelt wird aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch mehr zu diesem Verhalten beitragen.
ATKINSON: Ja, aber bisher haben sie immer nur die Klingonen angegriffen, oder? Warum sollten sie sich, Ihrer Meinung nach, nun andere Ziele suchen?
T'LARA: Ich kann nicht garantieren, dass sie das tun werden, aber sie sind definitiv ein Grund zur Besorgnis.
SHOSTAKOVA: Wir haben in letzter Zeit ein Auge auf die Kinshaya gehabt, aber wie Mr. Atkinson schon sagte, ist es unwahrscheinlich, dass sie sich über ihren derzeitigen Wirkungsbereich hin-ausbewegen werden. Genau wie bei den Romulanern handelt es sich auch hierbei um eine innenpolitische Angelegenheit des Klingonischen Imperiums.
T'LARA: Die Eroberung der Kreel stellt seit zwei Jahrhunderten die erste bedeutende Veränderung in dem Status quo zwischen den Kinshaya und dem Imperium dar.
SHOSTAKOVA: Und?
T'LARA: Demnach ist das Modell, das bisher verwendet wurde, um die Kinshaya einzuschätzen, nicht länger verlässlich.
VELISA: Was ist mit den Gorn, den Talarianern, den Ferengi und den Cardassianern?
SHOSTAKOVA: Unsere Beziehung zu allen vier Mächten ist nach wie vor stark.
ATKINSON: Solange Präsidentin Bacco im Amt ist, bezweifle ich, dass die Gorn sich in irgendeiner Weise aufmüpfig verhalten werden – immerhin ist sie diejenige, die während des Dominion-Krieges den Vertrag mit ihnen unterzeichnete, und die Gorn respektieren sie.
SIL: Die Talarianer wurden von den Borg stark geschwächt, und ihre übliche Reaktion auf eigene Schwäche ist es, in ihren Heimat-systemen zu bleiben und sich ruhig zu verhalten, bis sie ihre ursprüngliche Stärke wiedererlangt haben.
ATKINSON: Cardassia wird sich vermutlich noch stärker isolie-ren. Sie haben sich in letzter Zeit ohnehin immer mehr abgekapselt und der Verlust ihrer Flotte im Azur-Nebel wird das kaum ändern.
T'LARA: Da wäre ich mir nicht so sicher. Im Laufe des vergangenen Jahres hat T'Shiro mehr kulturelle Austauschprogramme mit Cardassia durchgeführt als mit irgendeiner anderen Macht. Diese Anfragen – von beiden Seiten – haben in den letzten paar Wochen nicht abgenommen. Obwohl sich Cardassia in nächster Zeit vermutlich weder zu einem Feind noch zu einem verlässlichen militärischen Verbündeten entwickeln wird, glaube ich, dass das cardassianische Volk in Zukunft eine engere Verbindung zur Föderation pfle-gen wird.
ATKINSON: Ich denke, da sind Sie ein wenig zu optimistisch, wenn man die Vergangenheit der Cardassianer bedenkt.
T'LARA: Ich spreche von der jüngsten Vergangenheit, Mr. Atkinson.
SHOSTAKOVA: Ich muss Ihnen widersprechen, Tiara. Nach ihrer Erfahrung mit dem Dominion, ganz zu schweigen von der Ermordung des Kastellans Ghemor und dem Verlust der Flotte, die in den Azur-Nebel geschickt wurde, bin ich der Meinung, dass die Cardassianische Union sich weniger in galaktische Angelegenheiten einmischen wird und nicht mehr.
SIL: Tatsächlich denke ich, dass das nicht nur die Cardassianer betrifft. Die meisten Regierungen werden sich zuerst einmal auf ihre eigenen Bemühungen zum Wideraufbau konzentrieren. Kooperatio-nen zwischen verschiedenen Mächten werden in den nächsten Jahren vermutlich einen nie da gewesenen Tiefpunkt erreichen.
VELISA: Das ist interessant, Emra. Glauben Sie, dass das auch auf die Föderation zutreffen wird?
SHOSTAKOVA: Das wird es nicht. Verzeihen Sie meine Unterbrechung, Emra, aber obwohl Sie, was die anderen Mächte betrifft, durchaus recht haben mögen, wird das nicht auf die Föderation zutreffen. Unsere Hilfsleistungen für das Romulanische Sternenimperium, für Tezwa und für Cardassia werden keinesfalls aufgrund des derzeitigen Wiederaufbaus aufgehoben werden.
ATKINSON: Sie werden mir verzeihen, wenn ich dieser Einschätzung ein wenig pessimistischer gegenüberstehe, Raisa. Jetzt, erst eine Woche nach dem Ende des Konflikts, sagt sich so etwas leicht, doch selbst die Ressourcen der Föderation sind nicht unerschöpflich.
Und ich denke, die Milliarden Flüchtlinge von Andor, Vulkan und anderswo werden nicht sonderlich erfreut darüber sein, dass einige dieser Rohstoffe nach Tezwa oder Romulus gebracht werden, wenn sie sie selbst erhalten könnten.
VELISA: Das ist sicherlich Stoff zum Nachdenken. Doch widmen wir uns vorerst anderen Angelegenheiten …
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ERDE
Präsidentin Nan Bacco
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