Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Deneva – die wenigen, die das Glück hatten, sich nicht auf dem Planeten zu befinden, als die Borg ihn verwüsteten – wünschten, dass es ihnen so gut ginge, wie den Leuten auf Tezwa.
Diese Gefühle sind verständlich, aber gefährlich – weil sie annehmen lassen, die Leute auf Tezwa hätten es »gut«. Diejenigen, die für diesen Albtraum auf Tezwa verantwortlich sind, existieren nicht mehr, doch ihr Vermächtnis lebt im Schmerz und Leid der Überlebenden weiter.
Nun wird es nur noch schlimmer werden, weil die Föderation ihre Aufmerksamkeit stärker auf innere Angelegenheiten richtet, und das nicht ohne Grund. Doch es ist schwer, den Leuten ins Gesicht zu sehen, die all ihre Hoffnung in das halbfertige Bewässerungssystem setzen, das jetzt vielleicht niemals fertig gebaut wird. Die landwirtschaftlichen Berater, die dabei helfen sollten, das Land wieder an-baufähig zu machen, haben den Planeten verlassen, sodass die Tezwaner nun hoffen müssen, dass es während der Erntezeit nicht zu Komplikationen kommt.
Es ist leicht, Tezwa zu vergessen. Ich weiß, dass ich es getan habe.
Ich verbrachte mehrere Monate auf dieser Welt, die unter den Folgen von Kinchawns Wahnsinn leidet, und was ich dort sah, betrübte mich sehr. Ich empfand Mitleid für die Bewohner, denen alles genommen worden war.
Aber dann ging ich fort und widmete mich anderen Dingen. Jetzt ist die Föderation gezwungen, ihre Hilfsmaßnahmen zu überdenken, nicht nur für Tezwa, sondern auch für Romulus und jeden anderen Planeten, der nicht Teil der Föderation ist. Wir müssen unser eigenes Haus in Ordnung bringen, bevor wir unseren Nachbarn helfen können.
Doch wir können dieses Leid nicht vergessen. Tezwanische Kinder durchsuchen Schutt und Trümmer nach Nahrung. Wenn während einem der vielen Gewaltausbrüche, zu denen es immer wieder kommt, ein Wasserreinigungsgerät beschädigt wird, gibt es dort niemanden mehr, der es reparieren kann, sodass ein ganzes Dorf gezwungen ist, schmutziges Wasser zu trinken, um zu überleben.
Krankenhäuser müssen ihre Vorräte einteilen, da sie nicht mehr wissen, wann, oder ob, die Lager wieder aufgefüllt werden.
Die Borg-Invasion fügte nicht nur den Welten Schaden zu, auf die die Cyborgs schossen.
15
RUNABOUT SEINE
Ensign Altoss sah dem Gedanken, den vorderen Bereich der Seine nicht mehr für sich allein zu haben, mit Schrecken entgegen. Professor Pran störte sie nicht, aber sie war drauf und dran, Lieutenant Trabka zu töten.
Mit der Höchstgeschwindigkeit des Runabouts dauerte die Reise von Sternenbasis 10 nach Zalda siebenundzwanzig Stunden, sodass jeder ein wenig schlafen konnte. Altoss hatte sich freiwillig gemeldet, das Runabout zu steuern, während die anderen beiden schliefen. Das war notwendig, da sie und Trabka die einzigen waren, die das Schiff fliegen konnten. Natürlich konnte man die Seine auch auf Autopilot stellen, aber Altoss war der Meinung, es sei das Beste, wenn immer jemand im Dienst war.
Außerdem bedeutete es, dass für sechzehn der siebenundzwanzig Stunden entweder sie selbst oder Trabka schlief, was wiederum den positiven Nebeneffekt mit sich brachte, dass Altoss davon verschont blieb, ihr zuhören zu müssen.
Obwohl Altoss auf Triex geboren wurde, verbrachte sie als Tochter einer Reiseschriftstellerin den Großteil ihres Lebens damit, von Planet zu Planet zu reisen. Sie hatte die efrosianische Heimatwelt bis zum Todesmarsch für ihre Mutter, der stattfand, nachdem sich Altoss an der Sternenflottenakademie eingeschrieben hatte, nie betreten.
Ihre Mutter befand sich auf Betazed, als das Dominion dort einfiel und wurde beim ersten Angriff auf diese Welt getötet. Eigentlich war es der Todesmarsch für alle Efrosianer gewesen, die auf Betazed umgekommen waren – alle neununddreißig, einschließlich ihrer Mutter.
Als Altoss ihren Abschluss an der Akademie machte, war der Dominion-Krieg vorbei. Sie bedauerte es, nicht die Gelegenheit gehabt zu haben, zu kämpfen, um den Tod ihrer Mutter zu rächen, aber sie empfand auch Dankbarkeit, dass der Konflikt vorüber war. Sie wurde für eine Weile der U.S.S. Centaur zugeteilt, bis sie sich auf der Aventine für deren Jungfernflug einschrieb.
Die Tür zum Achterbereich öffnete sich, und Altoss wirbelte in der Hoffnung, es möge sich um Professor Pran handeln, herum. Sie hatte die Aufgabe, einen Zivilisten zu beschützen, gescheut, doch er hatte sich als recht interessant erwiesen. Ihre Befehle, ihm nicht von der Seite zu weichen,
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