Star Trek - Into Darkness
…«
Marcus fiel ihm ins Wort. »Khan und seine Leute waren Kriminelle und bereits zum Tode verurteilt, bevor ihnen die Flucht gelang! Ich dachte, ich könnte mir sein Wissen zunutze machen und mich anschließend mit der Tatsache seines Überlebens befassen. Wie ich Ihnen schon erklärt habe, lag ich falsch. Für diese Selbstüberschätzung werde ich mich verantworten müssen. Ich hatte ernsthaft unterschätzt, mit wem ich es zu tun hatte. Ich vermute, das ist bei diesem Individuum und seinen Kollegen immer so.
Nun ist es Ihre Pflicht, das ursprüngliche Urteil auszuführen, das bereits über den Gefangenen und seine Kohorten verhängt wurde, bevor ihretwegen noch jemand stirbt. Ein letztes Mal, mein Junge, senken Sie Ihre Schilde und sagen Sie mir, wo er ist.«
Kirk versuchte es mit einem letzten Schachzug. »Gehe ich recht in der Annahme, dass ich das als Drohung interpretieren sollte? Sir, wollen Sie sagen, dass Sie so sehr von der Richtigkeit Ihrer Argumente überzeugt sind, dass Sie bereit wären, auf ein anderes Schiff der Sternenflotte zu schießen?«
Der Admiral war erbarmungslos. »Das hat nichts mit ›Überzeugung‹ zu tun, Captain Kirk. Es hat damit etwas zu tun, eine Bedrohung für die gesamte Föderation zu beseitigen. Das muss gegen den möglichen Schaden an einem einzelnen Schiff und seiner Mannschaft abgewogen werden. Ich werde Sie dafür verantwortlich machen, falls ich weitere angemessene Maßnahmen ergreifen muss, um den Häftling in meine Gewalt zu bekommen.«
Kirk wusste, dass es nun nicht mehr viel gab, was er tun konnte. Er war der Rangniedere und vor allem war er waffenmäßig unterlegen. Er war schon immer ein Spieler gewesen, zog es aber vor, nur dann etwas zu riskieren, wenn die Chancen zu seinen Gunsten oder wenigstens gleich standen. Er konnte das Risiko nicht eingehen, das Schlachtschiff herauszufordern, das die Sensoren der Enterprise anzeigten. Er holte tief Luft.
»Er ist im Maschinenraum, Sir. Er steht unter schwerer Bewachung und wartet auf sein Verhör. Aber ich werde ihn sofort in den Transporterraum verlegen.«
Marcus war sichtlich erleichtert. Obwohl er eindeutig auf einen Kampf vorbereitet war, war ebenso klar, dass er keinen wollte und froh war, dass es nun nicht dazu kommen würde.
»Danke, mein Junge. Wir kümmern uns ab jetzt darum.«
Marcus’ Bild auf dem Hauptschirm wurde von dem des enormen Schlachtschiffs ersetzt, das im Weltraum schwebte.
In der Sekunde, in der die schiffsweite Übertragung beendet war, sah Kirk seinen Steuermann an. »Lassen Sie die Schilde oben, Mr. Sulu.«
»Ja, Sir«, sagte Sulu. »Verstanden, Sir.«
Eine wohlbekannte Stimme erklang genau hinter Kirk. »Captain, die Tatsache, dass Khan sich in der Krankenstation und nicht im Maschinenraum befindet, bringt mich zu der Annahme, dass Sie einen Plan hegen, der in Konflikt mit dem steht, was Sie soeben dem Admiral mitgeteilt haben.«
»Sie kann man einfach nicht hereinlegen, Mr. Spock. Mein ›Plan‹ besteht darin, genau das zu tun, was ich Marcus gesagt habe. Wir bringen einen Flüchtigen wieder zurück zur Erde, damit er vor Gericht gestellt werden kann. Und genau das werden wir tun.« Er sprach in seine Komm-Einheit. »Mr. Chekov, können wir auf Warp gehen?«
»Sir, wir arbeiten so schnell wir können« , ertönte die Antwort aus dem Maschinenraum. » Wir haben bereits einen Teil der Funktionalität zurückerlangt, aber wenn wir den Kern jetzt einschalten, riskieren wir, ihn noch stärker zu beschädigen.«
»Können wir, oder können wir nicht?«, fragte Kirk ungeduldig.
»Technisch gesehen, ja, aber ich würde davon abraten, Keptin. Die Gefahr ist zu groß, und wir würden riskieren, alle bisher mühevoll ausgeführten Reparaturen zunichte zu machen.«
»Bedenken notiert.« Kirk wandte sich an die Steuerkonsole. »Mr. Sulu, setzen Sie einen Kurs auf die Erde.«
»Ja, Sir .« Es dauerte nicht einmal einen Wimpernschlag, bis der Steuermann das Kommando eingegeben hatte. »Kurs gesetzt.«
Nachdem alle auf der Brücke postierten Mannschaftsmitglieder die Konversation zwischen Kirk und Admiral Marcus mit angehört hatten, konnten sie nicht anders, als untereinander unsichere Blicke auszutauschen. Aber niemand erhob einen Einwand. Sie hatten die Erfahrung gemacht, dass es besser war, ihrem Captain zu vertrauen.
» Treten Sie drauf «,befahl Kirk dem Steuermann.
Im einen Augenblick schwebte das gewaltige Schiff noch bedrohlich über der Enterprise , im nächsten dominierte es
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