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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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werden wir weiterhin mit ihrer herablassenden Art leben müssen. Es kann keinen Frieden geben, keine Gespräche, keine vernünftige Unterhaltung, solange sie nicht bereit sind, einzusehen, dass wir nicht ihre Untertanen sind, ihre Sklaven oder ihr Eigentum.«
    Picard kniff leicht die unnachgiebigen Augen zusammen. »Wir werden morgen wiederkommen«, sagte er. »Und ich werde dafür sorgen, dass Bragonier in einer etwas … gewogeneren Stimmung ist.«
    »Wie Sie meinen«, sagte M’k’n’zy mit scheinbarem Desinteresse.
    Picard zögerte kurz, dann fragte er: »M’k’n’zy … könnten wir vielleicht kurz unter vier Augen miteinander reden?«
    Der junge Mann blickte sich zu den anderen um. D’ndai zuckte nur mit den Schultern. Dann machte sich M’k’n’zy gefolgt von Picard auf den Weg zu seinem Zimmer. Als sie eintraten, drehte sich M’k’n’zy schnell herum. Seine Wachsamkeit ließ nie nach, wie Picard anerkennend registrierte. Der Captain trat einen Schritt näher. »Diese Leute hören auf Sie, M’k’n’zy«, sagte er. »Sie gehorchen Ihnen. Die Fähigkeit, andere zu führen, ist eine der wertvollsten Gaben in diesem Universum. Aber sie ist gleichzeitig eine schwere Bürde. Das sollten Sie niemals vergessen.«
    »Ich habe auch nicht vor, das …«
    »Aber die Gefahr ist groß, dass Sie es tun werden«, erwiderte Picard. »Ich sehe es. Sie sind voller Zorn über das, was in der Vergangenheit geschehen ist. Das ist absolut verständlich. Aber dieser Zorn kann Sie blind für das machen, was für Ihr Volk das Beste ist.«
    »Mein Zorn treibt mich an und hilft mir, zu überleben.«
    »Möglicherweise. Aber Leben ist mehr als nur Überleben. Das muss auch Ihre Überzeugung sein, denn ansonsten hätten Sie niemals all das erreicht, was Sie erreicht haben.«
    M’k’n’zy nickte langsam. »Nichts ist wichtiger als das Wohl meines Volkes. Alles, was ich tue … tue ich nur für mein Volk.«
    Picard lächelte. »Sparen Sie sich diese Worte für die Ansprachen an Ihr Volk. Es ist genau das, was die Leute hören wollen. Aber wir beide wissen genau … dass Sie es nur für sich selbst tun. Für niemand anders. Sie übernehmen die Verantwortung, Sie führen Ihre Leute, aber nicht, weil Sie es wollen … sondern weil Sie es tun müssen. Weil es unerträglich wäre, es nicht zu tun.«
    M’k’n’zy war zu seiner eigenen Überraschung leicht verlegen. Er senkte den Blick, wodurch ihm sein dichtes Haar über das Gesicht fiel.
    »Sie sind ein beeindruckender junger Mann, M’k’n’zy«, sagte Picard. »Ich habe nur selten erlebt, dass so viele Leute einen Namen mit einer solchen Kombination aus Wut und Neid aussprechen. Sie haben sehr viel erreicht … dabei sind Sie erst … wie alt? Zweiundzwanzig?«
    »Neunzehn Sommer.«
    Picards Selbstbeherrschung war unerschütterlich, aber sein Blick verriet trotzdem, wie erstaunt er war. »Neunzehn?«
    M’k’n’zy nickte.
    »Und Ihr einziges Ziel besteht darin, die Herrschaft der Danteri zu überwinden und Ihr Volk zu befreien.«
    »Alles andere ist unwichtig«, sagte M’k’n’zy ruhig.
    »Und nachdem Sie Ihr Ziel erreicht haben? Was kommt danach?«
    »Danach?« Er dachte darüber nach und zuckte schließlich mit den Schultern. »Das Danach ist unwichtig.«
    Darauf sagte Picard in leicht traurigem Tonfall: »Denn er hatte alle Länder und Königreiche eingenommen, und sie mussten ihm Tribut zahlen. Dann aber wurde er krank und merkte, dass er sterben würde.« Als M’k’n’zy ihn verwirrt ansah, erklärte Picard: »Mit diesem Problem war auch ein anderer junger Mann namens Alexander konfrontiert. Für Menschen wie ihn … oder Sie … oder mich … kann die Aussicht, dass es keine neuen Welten mehr zu erobern gibt, vernichtend sein. Mit anderen Worten … Sie sollten ernsthaft über langfristigere Ziele nachdenken.«
    »Vielleicht sollte ich mein Volk auch in Zukunft führen.«
    »Vielleicht«, pflichtete Picard ihm bei. »Würde Sie diese Aufgabe befriedigen?«
    »Ich …« Es war das erste Mal, dass M’k’n’zy wirklich verwirrt schien. »Ich weiß es nicht.«
    »Nun … wenn Sie es wissen … dann geben Sie mir Bescheid.«
    Er wandte sich zum Gehen, hielt jedoch noch einmal inne, als M’k’n’zy ihn fragte: »Warum sind Sie so sehr an mir interessiert?«
    Jetzt war es Picard, der mit den Schultern zuckte. »Es ist nur so ein Gefühl«, gab er zu. »Nicht mehr. Aber jeder Captain lernt, auf seine Gefühle zu achten. Auf diese Weise wird man zum

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