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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Hufmin, ein Weltraumveteran und gelegentlicher Schmuggler von Comar IV, einem Planeten in der äußeren Randzone des ehemaligen Thallonianischen Imperiums. Obwohl viele seiner langjährigen Kunden und Handelsrouten ausgefallen waren, machte er dennoch einen lohnenswerten Profit, indem er seine Dienste den wohlhabenderen Flüchtlingen anbot, die den ins Chaos versinkenden Sektor 221-G verlassen wollten. Zumindest hatte er diese Absicht verfolgt. Doch im Verlauf seiner gegenwärtigen Verpflichtung, die er ursprünglich nur aus kommerziellem Interesse eingegangen war, hatte er – zu seiner großen Verärgerung – feststellen müssen, dass er zu sentimentalen Anwandlungen neigte, was ihm bislang unbekannt gewesen war. Vielleicht waren es die verzweifelten Blicke einiger Frauen oder, was viel schlimmer war, die dankbaren Gesichter der Kinder, wenn sie zu ihm aufblickten. Die
Cambon
fasste unter normalen und komfortablen Umständen neunundzwanzig Passagiere; Hufmin hatte sie nun mit siebenundvierzig vollgestopft, von denen viele zu einem Spottpreis und manche – welcher Teufel hatte ihn nur geritten? – gratis mitflogen. Er betrachtete diesen Umstand als besorgniserregende Schwäche seiner Persönlichkeit. Ihm blieb nur, auf zwei Dinge zu hoffen: dass er wieder zur Vernunft kam, wenn die Krise überstanden war, und dass er kein Unglück erlitt, da er fest daran glaubte, dass keine gute Tat ungestraft bleiben konnte.
    Da die Kapazitäten der
Cambon
deutlich überschritten waren, beschloss Hufmin, ein gewisses Risiko einzugehen und eine Abkürzung zu nehmen, die abseits seiner gewohnten Flugstrecken lag. Auf seinen Sternkarten war dieser Bereich als »Walstatt« vermerkt. Dieser Begriff ging auf eine Zeit zurück, die mehr als ein Jahrhundert zurücklag, als Flotten von zwei benachbarten Welten sich hier des Öfteren ein Stelldichein gegeben und sich gegenseitig beschossen hatten. Doch es war schon sehr lange her, seit diese Zone das letzte Mal als Schlachtplatz benutzt worden war. Es stimmte zwar, dass es die starke Hand des Thallonianischen Imperiums gewesen war – ganz zu schweigen von der exemplarischen Exekution der Anführer beider kriegführender Planeten durch die Thallonianer –, die in dieser Zone den Frieden oder zumindest den Waffenstillstand etabliert hatte. Aber es stimmte auch, dass mit dem Zusammenbruch des Thallonianischen Imperiums wieder alles möglich war. Falls sich die Situation tatsächlich ändern sollte, konnte Hufmin sich jedoch nicht vorstellen, dass es schnell genug geschah, um sein Schiff oder seine Passagiere in Gefahr zu bringen.
    Davon war er so lange überzeugt, bis die ersten angreifenden Schiffe aus dem Warp gingen.
    Er hatte die Walstatt zur Hälfte durchquert, als seine Sensoren plötzlich von allen Seiten Alarm gaben. Erschrockene Passagiere riefen ihn an, wollten wissen, was passierte, doch er konnte ihnen nur sagen, dass sie still sein und sich festhalten sollten. Er wollte nicht glauben, was seine Sensoren ihm offenbarten. Ihnen zufolge war er auf allen Seiten von Kampfschiffen umgeben, die Hufmins bescheidenes Transportschiff allesamt um ein Mehrfaches an Größe übertrafen und sich gegenseitig ins Visier nahmen. Sie scherten sich überhaupt nicht um ihn. Sie waren nur daran interessiert, sich gegenseitig aus dem Weltraum zu pusten.
    Unglücklicherweise stand die
Cambon
genau zwischen den Fronten.
    Hufmin hämmerte verzweifelt auf die Kontrollen ein und versuchte, die
Cambon
von hier fortzubringen, bevor die Schießerei begann.
    Die Schiffe eröffneten das Feuer und verwandelten diesen Teil des Weltalls schlagartig in eine Todeszone. Sie verfolgten keine elegante oder kunstvolle Strategie und legten auch keinen besonderen Wert darauf, ihre Ziele genau zu erfassen, um mit minimalem Energieaufwand den größtmöglichen Schaden anzurichten. Stattdessen schienen sie so begeistert über die Gelegenheit, jede Zurückhaltung vergessen zu dürfen, dass sie einfach alles abfeuerten, was sie hatten. Tödliche Energie zuckte hin und her, ohne Rücksicht auf unbeteiligte Passanten. Die kämpfenden Parteien schienen in dieser Hinsicht eine sehr simple Ansicht zu vertreten: Jeder, der sich in Reichweite befand, hätte sich schon lange vorher aus dem Staub machen können.
    Die
Cambon
wurde zweimal mittschiffs getroffen – und dann ein drittes Mal. Die Triebwerke waren nicht mehr zu gebrauchen, und nur die Gesetze der Physik retteten das Schiff, denn die Wucht der Treffer versetzte es in

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