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Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Titel: Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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verkrampften, und ihr Körper von heftigen Empfindungen geschüttelt wurde. Schweiß tropfte von ihrer Stirn. Es kostete sie gewaltige Anstrengung, sich zu Selar umzuschauen, der es nicht wesentlich besser zu gehen schien. Die Ärztin lag auf dem Rücken, die Arme ausgestreckt, und füllte ihre Lungen dankbar mit Luft, als hätte sie für die gesamte Dauer ihrer Verbindung zu atmen vergessen. Mit sichtlicher Anstrengung drehte Selar langsam den Kopf, bis sie Soleta sehen konnte. Soleta war es plötzlich peinlich, sie fühlte sich wie ein Voyeur, auch wenn es Selar gewesen war, die um die Verschmelzung gebeten hatte.
    Selar versuchte, etwas zu sagen. Soleta stemmte sich auf einem Ellbogen hoch und rückte etwas näher an Selar heran, um sie verstehen zu können.
    »Unmöglich«, flüsterte sie. Selar sammelte neue Kräfte und schüttelte den Kopf. Wieder murmelte sie: »Unmöglich.«
    »Offensichtlich … nicht.« Soleta war selbst überrascht und sogar beeindruckt, wie ruhig ihre Stimme klang. Seitdem sie die Wahrheit über sich erfahren hatte, war es ihr nie wieder leichtgefallen, eine stoische Abgeklärtheit zu wahren. Doch in dieser Situation war sie plötzlich wieder dazu in der Lage. »Offensichtlich ist es nicht unmöglich.«
    »Aber es war … es ist kaum zwei Jahre her … dass ich es durchgemacht habe … es hätte erst … in Jahren wieder … so weit sein dürfen …«
    »Vielleicht hat es damit zu tun, dass es beim letzten Mal so abrupt beendet wurde«, mutmaßte Selar. »Der Trieb wurde nicht richtig befriedigt, aber weil Sie sich damals in einer Gedankenverschmelzung befanden … verfielen Sie in einen psychischen Schockzustand … Sie wurden gelähmt … doch nun hat sich dieser gelöst …«
    »Sie … Sie wissen nicht … was Sie da sagen …« Selars Gesicht war leichenblass geworden.
    »Vielleicht nicht«, räumte Soleta ein. »Vielleicht weiß ich gar nicht, was ich sage. Vielleicht bin ich völlig verrückt. Allerdings weiß ich genau, was ich gesehen habe, Selar. Ich weiß, was ich gefühlt und erfahren habe. Ob es Ihnen gefällt oder nicht, ob Sie es sich eingestehen wollen oder nicht … aber das, was Sie zurzeit durchleben, sind die ersten Stadien des
Pon Farr
. Ihre schlimme Erfahrung beim ersten Mal hat Sie aus dem Rhythmus gebracht, und nun ist Ihr Paarungstrieb mit verstärkter Kraft zurückgekehrt. Und ich habe nicht die geringste Ahnung, was Sie dagegen unternehmen können.«
    Plötzlich hatte Selar das äußerst unangenehme Gefühl, dass Burgoyne irgendwo an Bord des Schiffes schnuppernd eine Witterung aufnahm und grinste. Und damit war sie gar nicht weit von der Wahrheit entfernt.

VII

    Si Cwan bewegte sich mit äußerster Vorsicht durch die Korridore der
Kayven Ryin
und streckte seinen Arm, um die Verspannung in seiner Schulter zu lockern.
    Er war allein.
    Er hatte Zak Kebron abgeschüttelt, nachdem dieser ihm deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass er Cwan die Dinge nicht auf seine Weise erledigen lassen würde. Allein schon die Vorstellung, keine Handfeuerwaffen einsetzen zu wollen, war Kebron ein Gräuel. In seiner Arroganz – zumindest betrachtete Si Cwan sein Verhalten als Arroganz – war Kebron der Ansicht, selbst nicht auf Waffen angewiesen zu sein. Doch er vertrat nachdrücklich die Meinung, dass Si Cwan Zoran nach Möglichkeit mit einer Waffe gegenübertreten sollte, da er nichts erreichen würde, wenn er den Kampf als eine Sache der Ehre betrachtete.
    Doch es war eine Sache der Ehre geworden. Für Si Cwan stand eines völlig außer Frage: Er würde Zoran töten. Er musste es einfach tun. Die Ehre ließ ihm gar keine andere Wahl mehr. Und er musste es mit bloßen Händen tun. Es ging gar nicht darum, dass die Ehre nichts anderes erlaubte, sondern es stand lediglich seine Entschlossenheit dahinter, Zorans Strafe so schmerzhaft wie möglich zu gestalten.
    Also hatte Si Cwan den Brikar zurückgelassen, indem er ihn sehr geschickt abgehängt hatte. Er war mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit, als der Brikar sie aufbringen konnte, durch einen Korridor gerannt, um dann in einen Seitengang abzubiegen und durch eine Wartungsröhre zu schlüpfen. Danach war er allein gewesen. Und falls er lange genug überleben sollte, um sich irgendwann rechtfertigen zu müssen, konnte er jederzeit behaupten, dass sie zufällig getrennt worden waren. Schließlich gab es Zufälle.
    Ein Geräusch erklang.
    Es war eindeutig nicht Zak Kebron. Dessen stampfende Schritte waren ihm bereits

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