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Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Titel: Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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dass die Offiziere wegen seiner kürzlichen Bekanntmachungen beunruhigt waren. Die Vorstellung, die Geiseln aufgrund höherer Interessen zu opfern, ohne mit der Wimper zu zucken … bereitete ihnen gewisse Probleme. Es waren gute Leute, eine gute Besatzung … doch seiner Ansicht nach waren sie ein wenig zu mitfühlend. Auf jeden Fall konnte er nicht zulassen, dass dadurch seine Entscheidungen beeinflusst wurden. »Schalten Sie das Gespräch auf den Hauptschirm«, sagte er.
    Kurz darauf wurden Laheera und neben ihr Boretskee sichtbar.
    »Hier gibt es jemanden, der mit Ihnen sprechen möchte, Captain«
, teilte Laheera ihm mit und nickte dann Boretskee zu.
    Boretskees Unbehagen war überdeutlich. Er räusperte sich lautstark und sagte:
»Captain, wie ich erfahren habe, befinden wir uns … das heißt, befinden Sie sich in einer recht schwierigen Situation. Ich … wir bedauern diese Unannehmlichkeiten und …«
    Laheera schnaufte ungeduldig. Er warf ihr einen Blick zu, der Castrodinium zertrümmert hätte, bevor er seinen Faden wieder aufnahm.
»Hier unten befinden sich unschuldige Menschen, Captain. Deren Leben von dem abhängt, was Sie als Nächstes tun werden.«
    Nun meldete sich Laheera zu Wort.
»Ich wollte noch sagen, dass Sie bitte nicht auf die nette Idee kommen sollten, Ihren Transporter einzusetzen, um das Problem zu lösen, Captain. Wir haben die Geiseln über die ganze Stadt verteilt. Sie befinden sich nicht an eindeutigen Koordinaten, die Sie für eine Rettungsaktion benutzen könnten. Und falls Sie versuchen sollten, sich an dieser Kommunikation zu orientieren und beispielsweise mich als Geisel an Bord zu beamen … dann werden die Leute sofort getötet. Sie haben gesagt, dass es Ihnen gleichgültig ist, ob sie leben oder sterben, und dass Sie entsprechend handeln werden. Wir beide wissen jedoch, dass sich so etwas leicht sagen lässt. Ich möchte Sie daher auffordern, einen Blick auf die Gesichter dieser ‚Todgeweihten‘ zu werfen.«
    Sie beugte sich aus dem Erfassungswinkel der Kamera und zerrte jemanden ins Bild. Es war Meggan, das kleine Mädchen, dessen Haar zu einem großen Knoten zusammengebunden war, und dessen Augen so tief wie der Weltraum waren.
    Calhoun blickte weder nach links noch nach rechts und sah auch keinen seiner Offiziere an. Stattdessen war sein Blick direkt auf den Sichtschirm gerichtet. Als Laheera sprach, tat sie es mit erbittertem Trotz – und der charmante Wohlklang ihrer Stimme, mit der sie über die Bedingungen von Leben und Tod sprach, war geradezu widerlich.
»Nun, Captain … ich würde gerne erfahren, wie es um Ihr störrisches Naturell steht, wenn der Ernst der Lage etwas offensichtlicher wird. Sie haben gesagt, dass Sie das Feuer auf uns eröffnen werden, wenn wir die Geiseln töten. Meine Frage an Sie lautet nun: Haben Sie wirklich die Nerven, untätig zuzusehen, wie wir sie umbringen? Sie haben gesagt, dass sich die
Excalibur
auf einer humanitären Mission befindet. Wäre es wirklich humanitär, wenn Sie bei Ihren geäußerten Ansichten bleiben? Nun …? Wie stehen Sie zu dieser Frage?«
    Calhoun schien ihre Worte mit der gleichen Leidenschaft zu bedenken wie jemand, der das Gewimmel von Amöben durch ein Mikroskop beobachtet. Schließlich sagte er sehr ruhig: »Also gut, Laheera. Sie haben recht. Eine solche Demonstration wäre völlig überflüssig.«
    »Es freut mich, dass Sie für vernünftige Argumente offen sind.«
    Doch Calhoun hatte Laheera bereits den Rücken zugekehrt. Er blickte zu Boyajian, der an der taktischen Station stand und den abwesenden Zak Kebron vertrat. »Mr. Boyajian«, sagte er mit gelassener und sicherer Stimme. »Machen Sie die Photonentorpedos eins und zwei abschussbereit.«
    Falls Boyajian durch diesen Befehl überrascht war, verhinderte seine Professionalität, dass er sich etwas anmerken ließ. »Photonentorpedos sind abschussbereit, Sir. Ziel?«
    »Torpedo eins auf die Ausgangskoordinaten der gegenwärtigen Übertragung ausrichten«, sagte Calhoun. »Und Torpedo zwei …« Er zögerte kurz, während er nachdachte. »Suchen Sie mit den Sensoren nach einer möglichst dicht bevölkerten Region von Selinium.«
    »Bevölkert?«, mischte sich Shelby erstaunt ein. »Sir, vielleicht sollten wir ein technisches Ziel vorziehen. Einen Bereich mit hoher Energiekonzentration, ein Kraftwerk oder …«
    »Kraftwerke lassen sich durch neue ersetzen«, entgegnete Calhoun sachlich. »Die Bevölkerung nicht. Mr. Boyajian, haben Sie die Ziele

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