Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg
längst keine Rolle mehr.«
»Oh, ich habe die Entwicklungen von Anfang an verfolgt. Ich beobachtete dich bei deinen vertraulichen Treffen mit den Danteri. Ich sah, was ihr vorhattet – du und deine Spießgesellen. Schon damals war ich strikt dagegen.«
»Der Krieg war vorbei, M’k’n’zy. Wir haben gewonnen. Hätten wir auf dich gehört, hätten wir den Kampf fortgesetzt, auch nachdem die andere Seite längst nachgegeben hatte. Wir hätten uns völlig isoliert und von allen Möglichkeiten abgeschnitten.« Sein Zorn beherrschte den Raum, als er fortfuhr: »Als dir die Möglichkeit geboten wurde, Xenex zu verlassen und dich zwischen den Sternen herumzutreiben, hast auch du die Gunst der Stunde genutzt. Aber von uns hast du verlangt, die Hand abzulehnen, die uns nun in Frieden entgegengestreckt wurde, obwohl sie zuvor nur daran interessiert war, uns zu schlagen.«
»Verstehst du es denn nicht, D’ndai?«, sagte Calhoun eindringlich. »Der Triumph der Xenexianer war ein Triumph, der aus der Seele des Volkes kam. Wir haben unsere Freiheit ohne Verbündete gewonnen! Es war völlig unnötig, dass wir uns anschließend an unsere Feinde wandten, um diese Freiheit aufrechtzuerhalten …!« Doch er geriet ins Stocken, als er etwas in D’ndais Gesichtsausdruck erkannte. Es war hauptsächlich ein selbstgefälliges Grinsen, als wüsste D’ndai etwas, das er nicht sagen wollte. Gleichzeitig lag ein Anflug von Traurigkeit in seiner Miene. »D’ndai …?«
»Wie kommst du auf die Idee, wir hätten keine Verbündeten gehabt?«, fragte D’ndai.
»Was?«
»M’k’n’zy, auch wenn du jetzt ein Sternenflottenoffizier bist, so bist du ein Dummkopf geblieben. Natürlich hatten wir Verbündete.«
»Aber …« Calhoun war verwirrt, und für einen kurzen Moment hatte er den Eindruck, er wäre nicht älter als die neunzehn Sommer, die er bei der Befreiung seines Volkes hatte. »Ich … ich verstehe nicht. Was willst du damit …?«
»Hast du dich niemals gefragt, woher unser Nachschub an Waffen kam? Unser Proviant, wenn die Danteri unsere Versorgung abgeschnitten hatten? Nein … diese Fragen hast du dir wahrscheinlich nie gestellt«, sagte D’ndai verächtlich. »Du warst so sehr damit beschäftigt, Strategien auszutüfteln und die nächsten Schritte der Danteri vorherzusehen, dass dir gar keine Zeit blieb, dir wegen anderer Dinge Sorgen zu machen. Es genügte dir vollauf, solche Angelegenheiten mir zu überlassen. Und ich habe mich darum gekümmert.«
»Wie?«, fragte Calhoun, doch dann wurde ihm allmählich bewusst, wie die Antwort lauten musste. »Die Thallonianer.«
»Richtig, M’k’n’zy. Die Thallonianer. Sie hegten keinerlei Sympathie für ihre Nachbarn, die Danteri. Und als die Thallonianer von unserem Kampf gegen die Danteri erfuhren, waren sie sofort bereit, uns mit allem zu versorgen, was wir benötigten, damit der Kampf weiterging. Die Angelegenheit wurde ohne öffentliches Aufsehen geregelt, denn die Thallonianer waren nicht daran interessiert, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Aber wir waren Verbündete.«
»Und all das geschah, ohne dass ich davon wusste?« Calhoun konnte es nicht fassen. »Du hättest mit mir darüber reden müssen! Ich hatte das Recht, es zu erfahren!«
»Du warst kaum mehr als ein Kind! Ein idealistischer, kampfbesessener kleiner Junge mit mehr Stolz, als Sterne am Himmel stehen. Du hättest dich mit aller Kraft gegen jedes Hilfsangebot gewehrt. Du hättest alles verdorben, weil du unbedingt alles selbst regeln wolltest. Ich wusste, dass es eine Riesendummheit gewesen wäre, dir von unseren Verbündeten zu erzählen. Mir blieb keine Wahl, ich musste es dir verheimlichen. Es hätte nur zu überflüssigem Streit geführt.«
»Oder zu einem notwendigen Streit!«, gab Calhoun zurück. Dann hielt er inne, als er sich fragte, warum ihm diese Worte so bekannt vorkamen.
Schließlich erinnerte er sich, dass Elizabeth Shelby ihm fast wörtlich dieselben Vorwürfe gemacht hatte. Die Ironie dieser Parallele rief bei ihm Übelkeit hervor. Aber natürlich ging er mit keinem Wort darauf ein, sondern fragte: »Aber … wie sind wir … oder wie seid ihr … anschließend zu Verbündeten der Danteri geworden?«
»Wir wollten nicht, dass unsere Abhängigkeit von den Thallonianern uns in eine Position der Schwäche brachte. Indem wir eine Kehrtwendung vollzogen und uns mit den Danteri verbündeten, wurde es uns möglich, die Thallonianer in Schach zu halten. Schließlich waren wir nicht daran
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