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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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festhielten, von der Welt zu erfahren. Der Hohepriester von Alpha Carinae war jedoch eine viel zu kontaktfreudige Persönlichkeit, um damit leben zu können, sich irgendwo zu verstecken. Er bestand darauf, sich persönlich unter das Volk zu begeben und mit eigenen Ohren zu vernehmen, was geredet wurde. Um zu erfahren, was die Leute dachten, um ihnen in die Augen zu schauen und zu erkennen, ob ihre Liebe und Treue zu Xant aufrichtig war.
    Der Hohepriester machte sich allmählich Sorgen.
    Er hatte den Eindruck, dass die Alphaner ihn nicht mehr wie bisher mit dem tröstlichen Flackern der Furcht in den Augen ansahen. Normalerweise teilte sich vor ihm jede größere Ansammlung von Alphanern. Doch in jüngster Zeit schienen sie es wesentlich unwilliger zutun. Und nicht nur das – wenn sie ihm auswichen, dann taten sie es umständlicher, als wollten sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken, als wollten sie den Hohepriester verspotten.
    Und wenn er weiterging, spitzte er die Ohren, um etwas von dem Gemurmel zu verstehen. Er hörte, wie der Name der Erlöser mit dem Unterton der Verachtung ausgesprochen wurde. Und es fielen weitere Namen. Namen, die er in letzter Zeit mit immer größerer Häufigkeit vernommen hatte. Namen wie »Calhoun« und »
Excalibur
«. Diese Namen an sich bedeuteten ihm nicht viel. Aber sie genügten, um ihm ein beunruhigendes Gefühl in der Magengegend zu verursachen.
    Er war nicht der Ansicht, dass er sich in irgendeiner Weise in Gefahr befand. Die Person eines Hohepriesters der Erlöser galt als unantastbar, und er war überzeugt, dass kein Alphaner so dumm sein würde, es in dieser Hinsicht an Respekt mangeln zu lassen. Jeder wusste um die drohenden Konsequenzen. Zumindest glaubte er, dass sie darum wussten.
    Dennoch musste er mehr herausfinden, und zwar auf eigene Faust. Also näherte er sich während seines täglichen Spaziergangs einer zufällig ausgewählten Ansammlung von Alphanern, die an einer Straßenecke standen und offenbar mit großem Eifer diskutierten. Die Stimmung wirkte sehr aufgeladen, und der Hohepriester überlegte, dass es nur zwei Dinge gab, über die sich eine Gruppe junger männlicher Alphaner so sehr aufregen konnte: entweder Sex oder ein religiöses Reizthema.
    Langsam ging er auf sie zu. Einer der jungen Männer hatte ihm den Rücken zugekehrt, sodass er den Hohepriester nicht bemerkte. Die anderen, die ihn sahen, unterbrachen sofort die Diskussion, woraufhin sich der Mann, der mit dem Rücken zum Hohepriester stand, verdutzt umblickte, bis auch er merkte, wer eingetroffen war.
    »Saulcram, nicht wahr?«, fragte der Hohepriester und tippte dem jungen Mann mit seinem Stab gegen die Brust.
    Saulcram nickte beunruhigt. Die anderen wichen ein Stück zurück, als wollten sie sich auf eine schnelle Flucht vorbereiten, doch der Hohepriesterließ sie mit einem Blick auf der Stelle erstarren. Langsam wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem jungen Mann zu. »Ich wäre sehr interessiert, zu erfahren, worüber Sie gerade diskutiert haben, Saulcram.«
    »Nichts Besonderes, Herr«, sagte Saulcram nervös.
    »Wenn es nichts Besonderes war, dann dürfte es Ihnen doch überhaupt nichts ausmachen, mir zu erzählen, was es war. Richtig?« Seine Worte ließen die Angelegenheit völlig unproblematisch und einfach klingen. Gleichzeitig bedrängte er Saulcram, indem er ihm ganz leicht mit dem Stab gegen das Kinn tippte. »Na los, sagen Sie mir, worum es geht.«
    Saulcram blickte sich zu seinen Freunden um, dann wandte er sich wieder dem Hohepriester zu. »Wir haben … nur diskutiert … über … das, worüber alle diskutieren.«
    »Seltsam«, sagte der Hohepriester. »Ich kann mich nicht erinnern, darüber diskutiert zu haben. Warum lassen Sie mich nicht an dem teilhaben, was ohnehin längst Allgemeinwissen zu sein scheint, hmm?«
    »Nun, es geht … es geht um … nun ja … die Zweite Ankunft.«
    »Die Zweite Ankunft.« Der Hohepriester nickte zufrieden. »Sie spielen natürlich auf die Zweite Ankunft Xants an.«
    »Ja. Ja, genau das ist es. Kann ich jetzt gehen?«
    Der Stab des Hohepriesters war am Ende gekrümmt, und als er ihn ein wenig drehte, legte sich der Bogen um Saulcrams Unterarm, woraufhin dieser sich nicht mehr einfach so hätte entfernen können. »Nun, ich finde das alles einigermaßen seltsam, Saulcram«, sagte der Hohepriester zu ihm. »Wenn es in Ihrem Gespräch wirklich nur um die Zweite Ankunft Xants ging, warum haben Sie dann gezögert, es mir zu erzählen? Warum waren

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