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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Zondarianer bewusstlos geschlagen hatte. Doch selbst wenn sie davon gewusst hätte, wäre sie wohl kaum geneigt gewesen, ihr Verhalten auch nur geringfügig zu ändern.
    Hecht und Scannell blickten sich an, und in ihren Mienen stand derselbe Gedanke geschrieben: Sie fragten sich, wozu Shelby zusätzliche Sicherheitskräfte angefordert hatte. Immerhin hatte sie sich soeben in eine Ein-Frau-Armee verwandelt.
    »Machen Sie sich eines klar«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich bin alles andere als ein Morgenmensch. Und an einem Morgen, an dem mein vorgesetzter Offizier angeblich stirbt und dann auch noch verschwindet, kann ich zu einem
ziemlich widerwärtigen Stinkstiefel mutieren!
« Ihre Stimme war immer lauter geworden. »Wagen Sie es nicht, mir zu erzählen, dass Captain Calhoun tot ist, bevor Sie mir nicht seine verdammte Leiche vorweisen können! Und wenn Sie dazu nicht in der Lage sind, sollten Sie ihn ganz schnell gesund und unversehrt herbeischaffen. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«
    Killick nickte, und seine weit aufgerissenen Augen ließen keinen Zweifel daran, dass er es ehrlich meinte. »Ich …«, begann er, doch seine zusammengeschnürte Kehle erlaubte ihm nicht, auch nur ein weiteres verständliches Wort zu artikulieren. Shelby zog ihre Hand zurück, woraufhin Killick sich bemühte, wieder eine würdevolle Haltung einzunehmen. »Ich selbst habe die Leiche entdeckt.
Er
lag im Bett und starrte in den Abgrund, der jeden von uns eines Tages erwartet.«
    »Doch einige von uns«, grollte Kebron, »könnte er früher als andere erwarten.«
    Die Drohung ging weder an Killick noch den übrigen Anwesenden vorbei. »Wir sind … in diesem Augenblick dabei … die Leiche des Erhabenen ausfindig zu machen«, beteuerte Killick, »damit Sie sich mit eigenen Augen von dieser Tragödie überzeugen können.«
    »Sehr klug«, sagte Shelby. »Außerdem möchte ich Folgendes klarstellen: Gott möge Ihnen beistehen, wenn es irgendwelche Anzeichen für einen Betrug gibt. Denn ich schwöre Ihnen, wenn irgendwer von Ihnen dem Captain etwas angetan hat, werde ich dafür sorgen, dass Sie Ihre gerechte Strafe erhalten. Notfalls werde ich alles in Schutt und Asche legen. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Überall wurde stumm genickt.
    Selar untersuchte inzwischen das Bett, in dem Calhoun geschlafen hatte, mit einem medizinischen Trikorder. Sie überprüfte die Werte ein zweites Mal und winkte dann Shelby herbei. Killick rieb sich die Kehle, und die anderen machten Shelby Platz, als sie zu der Ärztin hinüberging. In diesem Augenblick ließ sich nur schwer entscheiden, wer den Zondarianern mehr Angst einjagte: der gigantische Zak Kebron oder die kleinere, aber äußerst erboste Elizabeth Shelby.
    »Was haben Sie gefunden?«, fragte sie.
    »Es gibt keine hundertprozentige Gewissheit, aber ich gehe mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Captain nicht in diesem Bett gestorben ist.«
    Shelby spürte, wie in ihrem Herzen ein erster winziger Hoffnungs-schimmeraufflackerte. »Was veranlasst Sie zu dieser Vermutung?«
    »Wenn der humanoide Körper seine Lebensfunktionen einstellt, dann geschieht das für gewöhnlich nicht auf tadellos saubere Weise«, erklärte Selar. »Die Eingeweide und die Harnblase entspannen sich und sondern ihren festen oder flüssigen Inhalt …«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Shelby hastig. »Sie wollen damit ausdrücken, dass am Schauplatz eines Todesfalls normalerweise materielle Rückstände aufzufinden sind.«
    »Exakt, wenn auch manchmal nur in Spuren«, sagte Selar. »Aber in diesem Fall konnte ich überhaupt nichts feststellen. Nicht einmal das winzigste Speicheltröpfchen auf dem Kissen.«
    Shelby verlor keine Zeit und drehte sich unverzüglich zu Killick um. »Sie haben mich angelogen, Killick«, warf sie ihm vor.
    »Das habe ich nicht! Der Heiland sei mein Zeuge, dass …« Er hielt inne, als er bemerkte, wie unangemessen seine Bemerkung war. Er hatte gar nicht darüber nachgedacht, weil er diese Redensart im Laufe der Jahre viele Male verwendet hatte, als es noch keinen leibhaftigen Heiland gegeben hatte, mit dem diese Beschwörungsformel konkret verbunden werden konnte. »Ich schwöre es«, korrigierte er sich. »Es ist genau so, wie ich es geschildert habe. Ich habe ihn hier gesehen. Und soweit ich mit meinen Möglichkeiten feststellen konnte, war er nicht mehr am Leben.«
    Während er sprach, hatte Selar ihren Trikorder auf ihn

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