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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Gewohnheit war. Überdies hatte er vor einiger Zeit festgestellt, dass er am besten schlief, wenn er auf den Beinen stand. Dazu stabilisierte der Brikar sein Gleichgewicht und wurde etwa so unbeweglich wie eine Statue. Dann verlangsamte er bewusst seine Körperfunktionen, bis sie noch träger als unter normalen Umständen abliefen. Doch selbst im tiefsten Dämmerzustand blieb er stets wach und ansprechbar.
    Er hatte angeboten, die Nacht im Quartier des Captains zu verbringen, doch Calhoun hatte keine Notwendigkeit dafür gesehen. Kebron hegte den starken Verdacht, dass es gegen den Kriegerstolz des Captains gegangen wäre. Er hatte es sogar abgelehnt, Kebron draußen vor seiner Tür Stellung beziehen zu lassen. »Angeblich bin ich dasam meisten verehrte Individuum auf diesem Planeten, eine mächtige und furchtlose Persönlichkeit«, hatte Calhoun zu ihm gesagt. »Was sollen die Leute von mir denken, wenn ich mich hinter meinem Sicherheitsoffizier verstecke?«
    Also hatte Kebron sich damit begnügt, das Zimmer neben dem des Captains zu beziehen und so wachsam wie möglich zu bleiben. Demzufolge hatte er unverzüglich auf Shelbys Anruf antworten können.
    Als er erfuhr, dass der Kontakt zum Captain abgebrochen war, hatte er keine Zeit verloren. Ihre Zimmer waren zwar benachbart, aber es existierte keine Verbindungstür. Allerdings gab es eine Sekunde später doch eine Verbindung, als Kebron Anlauf nahm und seine kräftige Schulter gegen die Wand rammte. Anschließend wies sie eine Delle auf und wackelte sichtlich. Kebron trat noch einmal zurück und setzte zu einem zweiten Vorstoß an. Diesmal gelang es ihm, ins angrenzende Zimmer durchzubrechen. Putz und Mauerwerk rieselten auf ihn herab, als er sich leicht schwankend im Quartier des Captains umsah.
    Er hatte keine Ahnung gehabt, was ihn hier erwarten würde, aber mit dem Anblick, der sich ihm nun bot, hätte er niemals gerechnet.
    Die Oberhäupter der verschiedenen zondarianischen Gruppen und Kasten umringten das Bett, in dem Calhoun vermutlich geschlafen hatte. Doch die Laken waren zerwühlt, und vom Captain war nirgendwo etwas zu sehen.
    Da Zak Kebrons Wanddurchbruch keineswegs ein unauffälliges Ereignis darstellte, blickten sich die anderen verwirrt und schockiert um, als der Brikar plötzlich im Raum stand und sich den Staub von der Kleidung klopfte. In seinen Augen blitzte ein diamantenhartes Funkeln auf, als er den Blick auf Killick richtete. »Wo ist der Captain?«, verlangte er zu wissen – mit einer Stimme, die einen furchterregenden Klang hatte. Die im Zimmer versammelten Männer und Frauen waren die obersten Mitglieder der zondarianischen Gesellschaft, die besten und intelligentesten Individuen, die ihr Volk hervorgebracht hatte. Die Herrscher ihres Volkes, die vor nichts und niemandemAngst hatten. Doch alle zitterten furchtsam, als sie diese Stimme hörten. »Wo … ist … der Captain?«, wiederholte Kebron.
    »
Er
…« Killick schien aufrichtig darum bemüht, eine Antwort zu formulieren, aber er war nicht in der Lage, die richtigen Worte zu finden. Er blickte sich hilfesuchend zu den anderen um.
    Es war Tulaman, der schließlich vortrat und sich tapfer Kebrons Blick stellte.
    »Der Heiland ist tot«, sagte Tulaman.

XII

    Kebrons Blick wanderte langsam im Raum umher, bis er sich wieder auf Tulaman fixierte.
    »Was soll das heißen?« Seine Stimme war im Gegensatz zu seinem Auftritt so leise, dass die Zondarianer die Ohren spitzen mussten, um ihn zu verstehen.
    »Wir …« Es war Killick, der sich erneut um eine Antwort bemühte. »Wir wollten den Erhabenen wegen einer strittigen Angelegenheit um Rat fragen und …«
    »Mitten in der Nacht?«
    »Der Heiland hat gesagt, dass wir uns jederzeit an
ihn
wenden können, wenn wir Fragen haben, zu jeder Tages- oder Nachtzeit. Also haben wir es getan, da wir niemals an der Wahrheit
seiner
Worte zweifeln würden. Wir suchten
sein
Zimmer auf, klopften an die Tür, und als
er
nicht antwortete, traten wir ein und fanden …«
    »Was haben Sie gefunden? Wo ist er?«
    »
Er
war tot, Kebron«, sagte Tulaman ohne die Spur eines Zweifels. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.
Sein
Kopf war zur Seite gedreht, der Mund teilweise geöffnet, und die Augen waren weit aufgerissen.
Er
muss eine Art Anfall erlitten haben und … einfach gestorben sein.
Sein
Fleisch war genauso schwach wie das jedes anderen Sterblichen.«
    »In der Tat.« Kebrons Stimme klang so monoton, dass die Zondarianer glaubten, er hätte den Ernst der

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