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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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versuchten, ihn/sie aufzuhalten, doch ohne jeglichen Erfolg. Burgoyne stieß sie einfach zur Seite. Sein/Ihr schlanker, drahtiger Körper entwickelte eine Kraft, die jeden überraschte, der sich ihm/ihr entgegenstellte. Er/Sie warf Shelby einen kurzen, schmerzerfüllten Blick zu. Burgoyne hatte schon früher mit Shelby zusammengearbeitet und war von ihren Qualitäten als Offizier und Mensch überzeugt, ganz zu schweigen von ihrem wunderbaren Körper – zumindest aus Burgoynes gegenwärtigem Blickwinkel. (Natürlich wäre letzterer Kommentar aus Gründen der Diskretion niemals über Burgys Lippen gekommen.) Doch der überwiegende Teil seiner/ihrer Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf Selar, die nicht weit entfernt lag. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete flach, aber gleichmäßig.
    Dr. Maxwell stand neben ihr und überprüfte ihre Biowerte, als Burgoyne ans Bett trat. Maxwell blickte sich zu ihm/ihr um und sagte: »Es wäre mir lieber, wenn Sie Ihren Besuch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben könnten.«
    Burgoyne fixierte Maxwell mit einem düsteren Blick. »Gehen Sie mir aus dem Weg, Doktor.«
    Maxwell wandte sich Burgoyne zu und baute sich vor ihm/ihr auf. »Es besteht kein Grund, grob zu werden, Chief.«
    Burgoyne ließ seine/ihre Eckzähne aufblitzen und erwiderte: »Das liegt ganz bei Ihnen, Doktor.«
    Maxwell machte sich bereit, die Diskussion fortzusetzen, doch dann entschied er, dass es vermutlich wenig Sinn hatte und er sich vielleicht sogar einige blaue Flecke zuziehen würde, wenn er es versuchte. Nach einem letzten Blick auf die Anzeigen ging er wortlos davon, sodass Burgoyne für einen Moment mit Selar allein sein konnte.
    Burgoyne beugte sich über sie und strich mit den langen, schlanken Fingern über Selars zerschundenes Gesicht. An der Seite ihres Kopfes zog sich ein Streifen entlang, wo ihr das Haar versengt worden war. Was war mit ihr geschehen, dass sie sich eine solche Verletzung zugezogen hatte? Wer konnte ihr so etwas antun? Burgoyne spürte, wie sich ein tiefer, brennender Zorn in seiner/ihrer Brust zusammenbraute.
    »Dafür werden sie büßen«, flüsterte Burgoyne ihr zu. »Ich schwöre bei allen Göttern, dass sie es bereuen werden – wer immer Ihnen das angetan hat.«
    Plötzlich öffnete Selar die Augen. Ihr Blick schien sich auf nichts Bestimmtes zu konzentrieren, sondern sprang wild umher, als würde sie nach etwas suchen.
    »Selar!«, stieß Burgoyne mit einem erstaunten, rauen Flüstern hervor. »Sie hat die Augen geöffnet!«, rief er/sie. »Sie hat …«
    Burgoyne hatte eine Hand an Selars Schläfe gelegt, dann richtete sich der Blick der Vulkanierin auf ihn/sie. Selars Hand hob sich und klammerte sich um Burgoynes freie Hand. Sie hielt ihn/sie fest wie ein Kind, das instinktiv die Finger um jeden Gegenstand schließt, den man ihm reicht.
    Burgoyne keuchte auf, als das Bild der Krankenstation vor seinen/ihren Augen verblasste, dann war plötzlich Sand unter seinen/ihren Füßen, heiße Luft brannte in seinen/ihren Lungen, und von allen Seiten drang ein lautes Tosen auf ihn/sie ein. Er/Sie wurde sich der Tatsache bewusst, dass er/sie die Dinge nicht mehr ausschließlich mit seinem/ihrem eigenen Geist wahrnahm, sondern einen außergewöhnlichen Bewusstseinszustand erlebte.
    Und das Tosen … nein, es war eher ein Heulen. Wie das Heulen eines mächtigen Sturms, nur dass der Wind irgendwie zu leben schien. Ihm/Ihr schlug eine heiße Glut entgegen, und Burgoyne spürte, wie sich etwas Zorniges, Uraltes gegen ihn/sie warf und versuchte, ihn/sie wegzudrängen.
    Doch Burgoyne ließ sich nicht einschüchtern. Stattdessen knurrteer/sie mit gefletschten Zähnen zurück, war bereit, sich auf den Gegner zu stürzen, und schwor, blutige Rache zu nehmen. Er/Sie sah Höhlen und Klippen, und die uralte böse Macht brüllte eine Herausforderung, die Burgoyne ohne Zögern annahm.
    An diesem Punkt stand für Burgoyne außer Frage, dass er/sie sich plötzlich im Krieg befand. Ein Krieg, der äußerst persönlich geworden war.
    Dann schien sich etwas in Burgoynes Geist zu schleichen, und seine/ihre spontane Reaktion war, sich dagegen zu wehren. Doch dann erkannte er/sie, dass es Selar war. Aber es war eine Selar, wie er/sie sie noch nie zuvor erlebt hatte. Begehrlich, gierig, hungrig und bestrebt, sich aus ihren Schmerzen zu erheben, angetrieben vom Instinkt der Selbsterhaltung und von etwas anderem. Etwas, das Burgoyne nicht ganz verstand, aber es war ein Bedürfnis, ein großer Hunger

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